Hagen. Das Rote Kreuz in Hagen ist insolvent. Diese Pleite aber ist nur der Anfang. Den Sozialverbänden steht das Wasser bis zum Hals.

Hilfe für Familien, Beratung für Arbeitslose, für Kranke, für Suchtabhängige, für Flüchtlinge, dazu die Pflege, der Sanitätsdienst, die Betreuung von Kindern oder die Arbeit mit Menschen mit Behinderung - diese Aufzählung der so bedeutsamen Leistungen, die Wohlfahrtsverbände und soziale Organisationen in Hagen erbringen, ließe sich noch lange, noch sehr lange fortsetzen.

Allerdings droht sie erheblich kürzer zu werden: Und zwar schon sehr bald, wenn die Landesregierung in Düsseldorf an ihrem Sparkurs festhält.

Die Armut in Hagen ist besonders groß

Dass sich das in Hagen besonders auswirkt, liegt auf der Hand. Die Armut ist besonders groß, das Loch im Haushalt der Stadt besonders tief. Es gibt keine Hoffnung, dass die Kommune die wegbrechende Förderung auffangen kann. Die Konsequenz: Unterstützung für Menschen in Notsituationen fällt weg, muss einfach eingestellt werden. Kaum vorstellbar und doch so greifbar nah.

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Dass nun die Fraktionen von CDU und Grünen nachbessern wollen, scheint Kalkül. Die Landesregierung kündigt den Kahlschlag im Sozialen (sie selbst wird das selbstverständlich anders nennen) an, rudert dann in Teilen zurück und setzt darauf, dass Wohlfahrtsverbände erleichtert aufatmen, weil es ja nun doch nicht mehr so schlimm kommt, wie man ursprünglich befürchtet hatte.

Aussagen wie die von Grünen-Fraktionschefin Verena Scheffer, dass man den Sozialverbänden nun sehr genau zugehört habe, klingen wie Hohn. Haben die Politiker in Düsseldorf allen Ernstes angenommen, dass drastische Kürzungen im Etat vor Ort keine Auswirkungen haben? Wohl kaum.