Hagen. Die Polizei Hagen hat ein erstes Waffenverbot ausgesprochen. Was der Grund dafür ist und was diese Maßnahme für einen 26-Jährigen bedeutet.
Es hat nicht lange gedauert. Und - um es salopp zu formulieren - es scheint kein Kind von Traurigkeit zu treffen. Drei Wochen nach der Ankündigung, in Hagen auf diese Maßnahme zu setzen, hat die Polizei das erste Waffenverbot erlassen. Ausgesprochen wird es gegen einen 26-Jährigen. Drei Jahre lang darf er nun weder eine Waffe noch ein gefährliches Werkzeug, Sportgerät (beispielsweise einen Baseballschläger) oder ein Tierabwehrspray (Reizgas) mit sich führen.
Wird er damit erwischt, wird es sehr schnell sehr teuer. „Ein erstes Zwangsgeld liegt bei 250 Euro“, sagt Tino Schäfer, Sprecher der Polizei Hagen, „bei einem weiteren Vergehen sind dann schon 500 Euro fällig.“ Zahle er nicht, könne Zwangshaft angeordnet werden.
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Der 26-Jährige war der Polizei seit 2022 immer wieder aufgefallen. „Nachdem er einer anderen Person mit einem Messer in den Rücken gestochen hatte und diese notoperiert werden musste, war er zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden“, so Schäfer. Zuletzt schlugen ein Angriff mit einer Glasflasche sowie eine Bedrohung mit einem Messer zu buche.
Gefahr für öffentliche Sicherheit
Grund genug für die Polizei, zu handeln. „Aufgrund der letzten Straftaten sehen wir die Gefahr, dass er bei einer Straftat wieder ein Messer verwendet“, erklärt Tino Schäfer den Hintergrund. „Er stellt aus polizeilicher Sicht eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dar.“
Vor diesem Grund hat - wie das Prozedere es bei Waffenverboten vorsieht - die Kriminalpolizei bei der Waffenrechtsstelle ein entsprechendes Verbot angeregt. Dort wiederum wird das Verbot noch einmal juristisch geprüft. Und weil auch der Betroffene bei einer Anhörung keine „entlastenden Tatsachen“ liefern konnte, geht ihm nun ein entsprechender Bescheid zu. „Den überbringt unser Bezirksbeamter und verknüpft das noch einmal mit einer entsprechenden Ansprache“, sagt Tino Schäfer.
Fünf Fälle werden noch geprüft
Fünf weitere Waffenverbote sind ebenfalls durch die Kriminalpolizei auf den Weg gebracht worden. Die Prüfungen aber stehen noch aus. Die Wahrscheinlichkeit allerdings, dass sie am Ende nicht umgesetzt werden, dürfte eher gering sein. Die Fälle betreffen ausschließlich Männer. Sie sind zwischen 26 und 35 Jahren alt.