Hagen. Am Freitagmorgen rückten Spezialkräfte der Polizei aus Bochum in Hagen an. Sie nahmen in der Bergstraße einen Mann mit aufs Präsidium.
Spektakulärer Zugriff der Polizei in der Innenstadt von Hagen: Die Polizei hat am Freitagmorgen eine Wohnung in der Bergstraße durchsucht und einen Mann (35) abgeführt, der angekündigt hatte, dass er mit einer Machete Polizisten angreifen wolle.
Hintergrund ist nach unseren Recherchen der mögliche Kauf einer Machete in einem Waffengeschäft in der Hagener Innenstadt. Dabei handelt es sich um den Laden „PW Store“, der vor gut einem Jahr von der Volme-Galerie an die Ecke Kampstraße/Friedrich-Ebert-Platz gezogen ist. Der Mann soll in dem Laden am Donnerstag nach einer solchen Waffe gefragt haben. Gegenüber einem Verkäufer hatte er geäußert, dass er die Waffe verwenden wolle, um „die Nazi-Bullen abzustechen“. Daraufhin verständigte ein Mitarbeiter des Geschäfts die Polizei.
Spezialkräfte aus Bochum
Aufgrund einer möglichen Gefährdung erwirkten die Ermittler einen Durchsuchungsbeschluss. Am Freitagmorgen griffen dann Mitarbeiter des Staatsschutzes in dem Mehrfamilienhaus an der Bergstraße zu. Unterstützt wurden sie von Einsatzkräften einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) der Polizei Bochum.
Gegen 7.30 Uhr war der Einsatz an der Bergstraße, ganz in der Nähe des Fichte-Gymnasiums, beendet. Die Beamten stellten Speichermedien sicher. Bei dem Mann soll es sich um einen Araber handeln. Ob er der Salafistenszene oder anderen einschlägigen Kreisen angehört, ist nicht bekannt.
Die Auswertungen dauern derweil weiter an. Der Mann wurde mit einem Gefangenentransporter der Polizei zur weiteren Vernehmung ins Präsidium gebracht. Staatsanwalt Jörn Kleimann betonte, der Mann sei nicht festgenommen worden: „Sondern es handelt sich lediglich um eine sogenannte Ingewahrsahmnahme.“ Es werde auch nicht wegen eines islamistischen Terroranschlags ermittelt, sondern wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Der polizeiliche Staatsschutz führt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Hagen die Ermittlungen. Was bei der Wohnungsdurchsuchung außer den Speichermedien gefunden wurde, dazu wollte sich Staatsanwalt Kleimann nicht äußern.
Macheten auf der Ladentheke
Mitarbeiter des „PW Store“ wollten gegenüber unserer Zeitung keine Stellungnahme abgeben. Das Schaufenster des Geschäfts war am Freitagmorgen mit einer Jalousie verschlossen. Dahinter werden derzeit unter anderem Messer ausgestellt. Macheten, die der Mann offenbar kaufen wollte, werden auf einer Theke im Laden gezeigt und auch verkauft.
Das Haus, in dem die Festnahme erfolgte, ist ein Mehrfamilienhaus. 18 Parteien leben dort. Der Zugang erfolgt durch ein mächtiges Metalltor in den Hinterhof.