Hagen. Im Berufsverkehr spielen sich im Westen von Hagen täglich chaotische Szenen ab. Jetzt scheint ein Ausweg zum Greifen nah.
Es ereignet sich folgende Situation: Ein Lastwagen kommt aus Richtung Ennepetal über die Voerder Straße, einer aus Haspe kommt ihm entgegen. Dazu gesellen sich noch ein Linienbus, ein paar Autos, vielleicht noch ein Radfahrer. Und bevor man sich versieht, regiert zwischen der Abzweigung Im Lonscheid und der Eisenbahnunterführung im Westen von Hagen ein Chaos, das Rückstaus über mehrere hundert Meter zur Folge hat. Der Stillstand dauert nicht selten eine halbe Stunde und länger.
Diese Situation ist nicht neu. Die Bezirksvertretung Haspe hatte sich intensiv damit beschäftigt und jüngst entschieden: Die Parkmöglichkeiten entlang der viel befahrenen Straße sollen deutlich eingeschränkt werden. Das Ziel: Auf der sieben Meter breiten Fahrbahn soll es wieder möglich sein, dass sich zwei Lastwagen begegnen, ohne völlig unübersichtliche Staus auszulösen.
Polizei gleich mehrfach im Einsatz
Die beschäftigen zuletzt immer wieder Polizei (zuständig für den rollenden bzw. an dieser Stelle häufig stehenden Verkehr) sowie die Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Hagen (zuständig für den ruhenden Verkehr, also parkende Autos). „Wir waren mehrfach im Einsatz und haben den Verkehr geregelt“, sagt Tino Schäfer, Sprecher der Polizei Hagen.
„Die Maßnahmen sind angeordnet. Sie werden zeitnah umgesetzt.“
Und auch Michael Kaub, der für die Stadt Hagen spricht, erklärt: „Unsere Mitarbeiter achten genau darauf, ob die Park-Regeln eingehalten werden. Sie sind täglich vor Ort.“ Immer seien zuletzt an der Voerder Straße Knöllchen an Parksünder verteilt worden, so Kaub. „Die Situation ist dort sehr schwierig.“
Zeitnahe Umsetzung
Der Beschluss der Politik aus Haspe liegt nun knapp einen Monat zurück. Und das ist die frohe Kunde: Die neuen sollen bald kommen. Michael Kaub erklärt: „Die Maßnahmen sind ja bereits angeordnet. Sie werden jetzt auch zeitnah umgesetzt.“ Dabei geht es um maximal aufgeschultertes Parken und absolute Halteverbote, die verhindern, dass die Fahrbahn wechselseitig blockiert wird und lange Fahrzeuge Schlangenlinien fahren müssen.
Einher wird mit diesen Maßnahmen gehen, dass künftig weniger Stellplätze zur Verfügung stehen. Dem will man dadurch begegnen, dass im Gespräch mit Hauseigentümern bewirkt wird, dass künftig Hinterhöfe vermehrt zum Parken zur Verfügung gestellt werden sollen. Auch eine Freifläche in der Nähe, die vorzugsweise von Lieferwagen blockiert wird, soll künftig Autos vorbehalten sein.
Umfahrung der gesperrten A45
Das war zuletzt immer häufiger der Fall. Auch weil Lastwagen im Sinne einer weiträumigen Umfahrung der gesperrten A45 (Baustelle Rahmedetalbrücke) solche Wege nehmen und aus Richtung Breckerfeld nach Haspe rollen. Über die Folge hatten Anwohner in der Einwohnerfragestunde in der Bezirksvertretung eindrucksvoll berichtet: Hupkonzerte, aggressive Auseinandersetzungen. Bewohner der Straße Im Lonscheid erklärten zudem, dass es ihnen kaum mehr möglich sei, aufgrund der völlig unübersichtlichen und beengten Situation gefahrenfrei auf die Hauptstraße abzubiegen.
Auch die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr hätten Probleme, die Häuser in den Höhenlagen zu erreichen. Zudem gebe es immer wieder riskante Manöver vor dem Kinderhaus Löwenzahn.