Hohenlimburg. 4.000 berauschende Pflanzen blühten in einer leerstehenden Fabrik in Hohenlimburg. Nun standen drei Männer vor Gericht:
Drei Männer (35, 26, 40) aus Albanien hatten in Hohenlimburg eine riesige Rauschgift-Plantage zum Sprießen gebracht: Am Donnerstag wurden sie dafür im Landgericht wegen Beihilfe zum Handeltreiben mit Cannabis zu Bewährungsstrafen verurteilt.
4000 Pflanzen
In dem leerstehenden Gebäude einer ehemaligen Federnfabrik an der Unternahmerstraße war es der Polizei im Februar gelungen, ein illegales „Garten-Paradies“ auszuheben: Auf drei Etagen wuchsen dort dicht an dicht rund 4.000 gezüchtete Cannabispflanzen. Daraus hätten später gut 155 Kilogramm Marihuana geerntet werden können. Mit 21 Ventilatoren, sechs Heizlüftern und 313 Hochleistungslampen war die Zuchtanlage technisch hochprofessionell ausgestattet.
Hintermänner bleiben unbekannt
Für die Große Strafkammer des Landgerichts stand schnell fest: Die drei Angeklagten, die dort gärtnerische Arbeiten verrichten mussten und auf Pritschenbetten zwischen den berauschenden Pflanzen in dem alten Fabrikgebäude schliefen, waren nur die „kleinen Fische“, die ins Netz gingen. Die eigentlichen Hintermänner, Strippenzieher und Finanziers des geplanten Betäubungsmittel-Megacoups konnten bis heute nicht ermittelt werden. Dennoch sei den Ermittlern ein großer Erfolg im Kampf gegen den illegalen Drogenanbau gelungen. Der erfolgreichste Zivilfahnder (36) im Hagener Rauschgiftmilieu hatte mithilfe einer Wärmebildkamera eine unerklärliche Wärmequelle auf dem stillgelegten Industriegelände ausfindig gemacht und daraus den richtigen Schluss gezogen, dass dort eine Cannabisplantage betrieben wurde.
Freiheitstrafe für Täter
Zwei der jetzt verurteilten „Gärtner“ erhielten eine Freiheitsstrafe von jeweils zwei Jahren auf Bewährung. Der dritte Angeklagte, der nicht vorbestraft war, kam mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung etwas glimpflicher davon. Nach sieben Monaten Untersuchungshaft kamen die drei Männer auf freien Fuß.