Wehringhausen. . Seitdem der Lehrerparkplatz am Schulzentrum Wehringhausen bewirtschaftet wird, parken viele Lehrer in der Umgebung. Zum Ärger der Anwohner.

Der Streit um die Lehrerparkplätze in Hagen hat jetzt auch Wehringhausen erreicht. Seitdem der große Parkplatz vor dem Schulzentrum gebührenpflichtig ist und die Zugfahrt mit Schranken geregelt wird, stellen viele Lehrer ihre Fahrzeuge morgens in der Eugen-Richter-Straße ab.

Das aber treibt die Anwohner auf die Barrikaden: „Jetzt nehmen die Lehrer uns die Parkplätze weg“, schimpft Dieter Michalski, der nun, wie viele Nachbarn, vergeblich nach einem Parkplatz Ausschau hält, wenn er nach Hause kommt.

Die Stadt Hagen hatte den Parkplatz vor dem großen Schulgebäude, in dem derzeit die FESH-Gesamtschule und die Förderschule Friedrich von Bodelschwingh untergebracht sind, in den Sommerferien mit Schranken versehen und ihn damit in die Reihe der bewirtschafteten Schulparkplätze einreihen lassen. Lehrer müssen nun 25 Euro Stellplatzmiete zahlen, wo sie vorher umsonst parken durften.

Wiederholung der Geschehnisse

Was folgte, war abzusehen, da es eine Wiederholung der Geschehnisse an anderen Schulen darstellte: Viele Lehrer verzichten lieber auf den eigenen, aber gebührenpflichtigen Parkplatz und parken stattdessen im Umfeld der Schule. Das ist zwar völlig legal, verschärft aber gerade in dicht besiedelten Stadtteilen die Parkplatznot der Anlieger. „Man muss ständig um den Block fahren, um einen Parkplatz zu finden“, ärgert sich Sabrina Michalski-Schuster aus der Ewaldstraße: „Wir haben uns bei der Stadtverwaltung beschwert, aber dort interessiert man sich nicht für das Problem.“

Stadt lässt kontrollieren

Tatsächlich heißt es aus dem Rathaus, einen erhöhten Parkdruck habe man im Bereich des Schulzen­trums Wehringhausen bislang nicht feststellen können. „Zumal in der Woche ab 16 Uhr und an Wochenenden rund um die Uhr das Parken auf dem Schulparkplatz für jeden möglich ist“, so Michael Kaub, Sprecher der Stadt. Von 35 Parkplätzen seien inzwischen 20 vermietet. Allein zehn davon hat die FESH auf ihre Kosten für ihre angestellten Mitarbeiter angemietet.

Nach Auskunft der Stadtverwaltung werden Falschparker auf den Lehrerparkplätzen abgeschleppt. Es komme relativ häufig vor, dass Lehrer morgens im Rathaus anriefen und sich darüber beklagten, dass ein fremdes Auto auf ihrem angemieteten Stellplatz stehe. In solchen Fällen schicke die Stadt umgehend einen Abschleppdienst. „Kontrollen finden wie gehabt statt und Fahrzeuge werden, falls nötig, abgeschleppt“, so Stadtsprecher Kaub.

Ratsbeschluss vom Mai 2016

An der Gesamtschule in Helfe sowie auf Emst, wo sich die örtliche Grundschule und das Rahel-Varnhagen-Kolleg einen Parkplatz teilen, ist nach Meinung der Stadtverwaltung Ruhe eingekehrt. „Aktuelle Beschwerden sind keine bekannt“, so Kaub. Auf Emst habe die Stadt auf Anregung des Weiterbildungskollegs an Markttagen das Parken für Berufsschüler freigegeben.

Hintergrund der Parkplatzgebühr ist ein Ratsbeschluss vom Mai 2016, der die Vermietung aller Lehrerparkplätze im Hagener Stadtgebiet festlegt. 2017 hat die Stadt durch die Vermietung von Schulparkplätzen 65 000 Euro eingenommen.