Hagen. Auf der A45 befindet sich zwischen dem Hagener Kreuz und der Ausfahrt Schwerte-Ergste eine weitere Baustelle. Die Autobahn GmbH bereitet dort etwas vor.
Baustellen gibt es wahrlich genug auf der A45, jetzt ist eine weitere hinzugekommen. Zwischen dem Hagener Kreuz und der Anschlussstelle Schwerte-Ergste ist der Standstreifen auf einer Länge von zwei Kilometern gesperrt. In diesem Bereich ist die Geschwindigkeit auf 100 km/h begrenzt, ansonsten wird der fließende Verkehr durch die Bauarbeiten nicht weiter behindert.
Mitarbeiter der Autobahn GmbH untersuchen im Bereich der Baustelle die Brücken - eine vorbereitende Maßnahme auf den geplanten sechsspurigen Ausbau der A45. Sie entnehmen dazu handtellergroße Bohrkerne aus dem Boden, wozu Wasser benötigt wird, das wiederum aus einem auf dem ehemaligen Parkplatz Im Busch abgestellten Wasserwagen mit Schläuchen zu den Bohrern herangeführt wird. Wie lange die Arbeiten dauern werden, steht laut Auskunft der Autobahn GmbH noch nicht fest.
Ausgebauter Fahrstreifen bleibt gesperrt
Der Standstreifen auf dem 5,3 Kilometer langen Teilstück zwischen Lennetalbrücke und Westhofener Kreuz war schon 2011 ausgebaut worden, damit er bei hohem Verkehrsaufkommen als dritte Fahrspur für den fließenden Verkehr freigegeben werden konnte. Zu diesem Zweck wurden 20 sogenannte Wechselverkehrszeichen aufgestellt, die anzeigten, ob der Standstreifen freigegeben war, außerdem 20 schwenkbare Kameras, mit denen die Mitarbeiter der Verkehrszentrale die Verkehrsdichte im Auge behalten konnten. Die Kameras waren zoombar und erlaubten damit einen nahen Blick auf Gegenstände, die auf dem Standstreifen lagen. Denn die dritte Spur durfte natürlich nur freigegeben werden, wenn dort keine Hindernisse oder gar liegen gebliebene Autos die Fahrt blockierten. Aus Sicherheitsgründen wurde deshalb auch der Parkplatz Im Busch eingezogen.
Auf der Lennetalbrücke wurde der Standstreifen nicht ertüchtigt, weil sie kurz darauf abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Damit verbunden war ein Planfeststellungsverfahren zum sechsspurigen Ausbau der A45 zwischen Hagener und Westhofener Kreuz. Weil dieses langwierige bürokratische Verfahren noch immer nicht abgeschlossen ist, ist der rechte Fahrstreifen der neuen Lennetalbrücke in Richtung Dortmund, obwohl vollständig ausgebaut und befahrbar, noch immer gesperrt.
Erneuerung der Brücke über das Ruhrtal
Und auch im weiteren Verlauf bis zum Westhofener Kreuz ist die Freigabe des Standstreifens als ständige dritte Fahrspur in Richtung Dortmund erst dann möglich, wenn das Planfeststellungsverfahren einen positiven Ausgang nimmt (darüber, dass es scheitern könnte, denkt am liebsten niemand nach). Wenn es denn endlich abgeschlossen ist, will die Autobahn GmbH die A45 möglichst schnell dreispurig freigeben - deshalb die derzeit stattfindenden Prüfungen der kleineren, über Gemeindestraßen hinweg verlaufenden Brücken auf dem zwei Kilometer langen Abschnitt zwischen Lennetalbrücke und Ausfahrt Schwerte-Ergste.
Irgendwann in den kommenden Jahren wird mit der Erneuerung der Ruhrtalbrücke ein weiteres Mammutprojekt auf der A45 in Angriff genommen. Sie befindet sich, wenn man vom Hagener Kreuz aus in Richtung Dortmund fährt, etwa einen Kilometer hinter der Ausfahrt Schwerte/Ergste, hat eine Länge von 528 Metern und besteht aus Spannbeton.
Über die Brücke rauschen nach Angaben der Autobahn GmbH pro Tag 77.943 Fahrzeuge, darunter 12.066 Lastwagen (Stand 2021). Damit der Verkehr während der Bauarbeiten weiterlaufen kann, wird zuerst nur eine Brückenhälfte abgerissen.