Hohenlimurg. Das Citymanagement von Hohenlimburg hat ein Büro im Quartier bezogen und will mit Bürgern die Altstadt beleben. Doch es gibt eine Hürde.

„Wir hoffen mal, dass sich etwas ändert“ – Diesen Satz hat das Citymanagement schon häufig von Hohenlimburgern gehört, seit das Team in das kleine Ladenlokal gegenüber vom Hohenlimburger Rathaus eingezogen ist. Die Probleme sind bekannt. Es ist wenig los in der Fußgängerzone und einige Leerstände prägen das Bild. Lange vorbei die Zeiten, als Autos durch die Gassen der Hohenlimburger Altstadt fuhren und der Einzelhandel in den Fußgängerzonen boomte. „Der Handel zieht sich aus den Innenstädten zurück“, sagt Anne Kraft vom Projektbüro Stadt und Handel, die zum Team des Citymanagements Hohenlimburg gehört. „Jetzt sind wir dazu da, um eine neue Geschichte zu schreiben.“

Überschaubare Mittel

Die Mittel dafür sind überschaubar. Das Citymanagement hat weder ein politisches Mandat, noch eigene Immobilien oder einen prall gefüllten Etat, um Altbestand zu sanieren und schicke neue Bauten in die Höhe wachsen zu lassen. In erster Linie wollen sie deshalb mit den Hohenlimburgern ins Gespräch kommen, um Projekte anzustoßen und Lust auf das Lennestädtchen wecken. „Ich finde es schade, wenn die Innenstadt kaputt geredet wird. Wir sehen uns deshalb auch als Botschafter für einen positiven Blick auf Hohenlimburg.“

Auch interessant

Lenkungsgruppe mit Bürgern

Um vom Reden ins Machen zu kommen, dafür hat das Citymanagement eine „Lenkungsgruppe“ ins Leben gerufen, an der Bürger, die in der Innenstadt etwas bewegen wollen, teilnehmen können. Ziel dieser Gruppe ist es, gemeinsam Projekte im Hohenlimburger Zentrum umzusetzen“, erläutert Elisabeth Zessin, vom Citymanagement Hohenlimburg. Rund 15 Teilnehmer kamen zum jüngsten Treffen in das kleine Ladenlokal am Rathausplatz, doch weitere Neumitglieder seien jederzeit willkommen („Je mehr Mitwirkende, desto besser!“).

Projekte liegen vor

Die Lenkungsgruppe möchte unter anderem mehr Grün in der Fußgängerzone, die Limburger Freiheit verschönern und neue Spielgeräte für Kinder schaffen. Ein verwildertes Gärtchen hinter der Reformierten Kirche soll neu belebt, Sitzmöglichkeiten und Blumenkübel verschönert werden. Soweit erste Ideen für „Starterprojekte“.

„Diese Starterprojekte greifen den Maßnahmen im Rahmen des Insek Hohenlimburg nicht vor, sollen aber in der Zwischenzeit die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt sinnvoll beeinflussen“, betont Zessin.

Auch interessant

Warten auf Fördermittel

Denn aktuell gilt es, viel Zeit zu überbrücken. Das alte Insek Hohenlimburg, das Millionen-Fördermittel für die Altstadt verspricht und bereits drei Jahre der Planung hinter sich hat, muss überarbeitet werden. Bis kommendes Jahr wollen die Stadtplaner der Verwaltung ein neues Insek Hohenlimburg ausarbeiten. Dies könnte ab 2026 an den Start gehen, sofern die Bezirksregierung Arnsberg grünes Licht gibt. Ausgangspunkt des neuen Insek wird die Öffnung der Lenne am Brucker Platz, soviel ist bereits klar (diese Zeitung berichtete).

Wo heute die alte Trafostation von Enervie steht, soll der Lennedamm durchbrochen und das Flussufer künftig direkt begehbar werden. Rundherum soll sich eine neue Gastronomie samt Hostel ansiedeln, so zumindest die erste Planung. Wie das neue Freizeitareal mit „Lenne-Öffnung“ genau aussehen wird, das ermittelt gerade ein Architektenwettbewerb. Noch bis zum 20. September können Baukünstler ihre Entwürfe bei der Stadt einreichen, danach wird ein Preisgericht die Vorschläge bewerten.

Auf Höhe der Trafostation am Lennedamm (rechts im Bild) soll künftig der Lennedamm geöffnet werden und das Flussufer erlebbar werden. Das Projekt gehört zum Förderprogramm Insek Hohenlimburg.
Auf Höhe der Trafostation am Lennedamm (rechts im Bild) soll künftig der Lennedamm geöffnet werden und das Flussufer erlebbar werden. Das Projekt gehört zum Förderprogramm Insek Hohenlimburg. © Alex Talash | Alex Talash

Derweil müssen bereits genehmigte Fördermittel aus dem alten Insek Hohenlimburg, etwa für ein Hof- und Fassadenprogramm, pausieren. Nur das Citymanagement und die Quartiersarchitektin für Hohenlimburg, die Hauseigentümer der Innenstadt zu energetischen Sanierungen berät, werden bis Ende 2026 weiter aus den alten Insek-Mitteln finanziert.

„Wir waren enttäuscht, dass wir vorerst ohne Mittel aus dem Verfügungsfonds auskommen müssen. Doch gemeinsam mit der Stadt Hagen wollen wir es schaffen, die nötigen Gelder aus Fördertöpfen und von Sponsoren zu sammeln, um die Starterprojekte in Hohenlimburg umzusetzen.“

Anne Kraft, Büro Stadt und Handel, gehört zum Citymanagement für Hohenlimburg

Auch Gelder aus einem Verfügungsfonds liegen auf Eis, die eigentlich die Projekte aus der Lenkungsgruppe finanziell unterstützen sollte. „Wir waren enttäuscht, dass wir vorerst ohne Mittel aus dem Verfügungsfonds auskommen müssen“, sagt Citymanagerin Anne Kraft. „Doch gemeinsam mit der Stadt Hagen wollen wir es schaffen, die nötigen Gelder aus Fördertöpfen und von Sponsoren zu sammeln, um die Starterprojekte in Hohenlimburg umzusetzen.“ Projekte in anderen Städten habe man zum Beispiel mithilfe von Geldern aus der Lotto-Stiftung finanzieren können, so Kraft.

Events organisieren

Das Citymanagement organisiert auch Veranstaltungen vor Ort, um die Menschen zusammenzubringen. Für den 24. August ist ein Kinderfest im Lennepark geplant. „Ich würde mir wünschen, dass die Hohenlimburger ihre Innenstadt wieder lieben lernen und bereit sind, sich dafür einzusetzen“, sagt Kraft. „Wir können noch so viel reden, aber wenn sich die Hohenlimburger in ihrer Innenstadt nicht wohlfühlen und sich nicht mit ihr identifizieren, dann ist alles Gerede ohne Wert.“

Büro nicht immer besetzt

Das Büro des Citymanagements gegenüber vom Rathausplatz ist nicht täglich besetzt. Termine können im Vorfeld per Telefon über Elisabeth Zessin (01575 3264020), Dominik Uschdraweit (0151 23476182) oder Quartiersarchitektin Andrea Moises (0151 64532688) vereinbart werden.

Wer in der Lenkungsgruppe des Citymanagements an Projekten für die Hohenlimburger Innenstadt mitwirken will, der kann sich melden per Email an hohenlimburg@stadt-handel.de.