Breckerfeld. In Breckerfeld sind zahlreiche Waldwege saniert worden. Die Maßnahmen haben gute Gründe.

Ein bisschen übertrieben könnte man im Krägeloher Forst von Wald-Autobahnen sprechen. Wald-Autobahnen, die mit Wanderzeichen gekennzeichnet sind. Der Jakobsweg, der sich von Zurstraße in Richtung Breckerfeld schlängelt, führt hier beispielsweise vorbei. Und während sich bis zur Stadtgrenze die Wanderer aus der Selbecke noch über einen bemitleidenswerten Weg mit tiefen Furchen und Stolperfallen bergan quälen müssen, läuft es sich durch das Gebiet östlich der Landstraße 528 gänzlich anders.

„Die Arbeiten haben sich wirklich gelohnt“, sagt da auch Dieter Greßhöner von der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Breckerfeld-Waldbauer. „Die Decken sind in einem Top-Zustand, die Randbegrünung ist zurückgeschnitten worden. Da hat die ausführende Firma wirklich gute Arbeit geleistet.“

Holztransporte zerstören Waldwege

Dass es dazu kommen konnte, ist dem Borkenkäfer zu verdanken. Was angesichts der riesigen Schäden, die der Parasit in den heimischen Wäldern hinterlassen hat, paradox klingen mag, entbehrt nicht einer gewissen Logik. „In den letzten Jahren musste das Schadholz ja mit schwerem Gerät aus den Wäldern herausgeholt werden“, so Bürgermeister André Dahlhaus. „Dabei sind viel Wege arg in Mitleidenschaft gezogen worden.“

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Waldwege sind auch Wanderwege: Im Bereich Krägeloher Forst in Breckerfeld sind sie jetzt in einem optimalen Zustand. © WP | Jens Stubbe

„Man muss bedenken, dass die Wege ja nicht nur von Waldbauern, sondern vor allem von Wanderern, Spaziergängern und Radfahrern genutzt werden.“

André Dahlhaus
Bürgermeister Breckerfeld

Unter anderem die im Krägeloher Forst - weshalb die Stadt Mittel für einen Eigenanteil im aktuellen Haushalt vorgesehen hat. Denn die Finanzierung der Maßnahme, deren erster Durchgang jetzt abgeschlossen wurde, liegt rund zur Hälfte bei der Kommune, die andere Hälfte fließt als Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen.

150.000 Euro werden investiert

Rund 150.000 Euro werden in die neuen Wege investiert. Einen geringen Anteil steuert dazu auch die Forstbetriebsgemeinschaft bei. „Man muss bedenken, dass die Wege ja nicht nur von Waldbauern, sondern vor allem von Wanderern, Spaziergängern und Radfahrern genutzt werden“, so Dahlhaus, „von daher halte ich es für richtig, dass der Rat 2022 beschlossen hat, dass sich die Stadt an der Wiederherstellung beteiligt.“

„Alleine hätten die Waldbauern die Maßnahme nicht stemmen können.“

Dieter Greßhöner
Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Breckerfeld/Waldbauer
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Auch diese Wegkreuzung im Kägeloher Forst in Breckerfeld ist saniert: Die Wege haben eine neue Decke, das Grün an den Rändern ist zurückgeschnitten. © WP | Jens Stubbe

Ähnlich sieht das Dieter Greßhöner, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft: „Wir sind dankbar, dass sich die Stadt einbringt. Und wir müssen auch ganz ehrlich sagen: Alleine hätten die Waldbauern die Maßnahme nicht stemmen können.“ Zu schwer wiegen die Verluste, die der Borkenkäfer dem Generationenprojekt Waldwirtschaft beschert hat. Schadholz wurde in Massen auf den Markt gespült und musste zum Teil zu Dumpingspreisen abgegeben werden.

Wegebeirat legt Prioritäten fest

Die Forstbetriebsgemeinschaft hat - bevor die Arbeiten begonnen haben - einen Wegebeirat ins Leben gerufen. „Dessen Mitglieder haben die zerstörten Wege in Augenschein genommen und eine Prioritätenliste festgelegt, die nun nach und nach abgearbeitet wird“, so Dahlhaus. Erster Teilbereich: der Krägeloher Forst.

In heißen Sommern kommt es vermehrt zu Waldbränden. Waldwege werden so zu Rettungswegen.
In heißen Sommern kommt es vermehrt zu Waldbränden. Waldwege werden so zu Rettungswegen. © WP | Jan Domaser

„Es ist wichtig, dass auch die Feuerwehr im Notfall die Flächen schnell erreicht.“

Dieter Greßhöner
FBG Breckerfeld/Waldbauer

Ein weiteres Paket, so Dieter Greßhöner, sei in Vorbereitung. „Es geht noch einmal um rund fünfeinhalb Kilometer. Unter anderem sind Sanierungen im Bereich Landwehr vorgesehen. Wir hoffen, dass die Arbeiten noch im Herbst des Jahres durchgeführt werden können.“

Waldwege sind Rettungswege

Dabei geht es nicht in erster Linie darum, dass die Waldbauern ihre Flächen erreichen. „Letztlich sind die Waldwege ja auch Rettungswege“, sagt Greßhöner mit Blick auf Waldbrände in trockenen Sommern. „Es ist wichtig, dass auch die Feuerwehr im Notfall die Flächen schnell erreicht.“

Saniert werden in Breckerfeld aber nicht nur Wege, die durch Holztransporte ramponiert wurden. Parallel dazu sollen aber auch Verbindungen saniert werden, die durch die Jahrhundertflut vor drei Jahren zerstört wurden. Hier arbeitet die Stadt zusammen mit dem Landesbetrieb Wald und Holz. Förderung ist zugesagt. Eine Ausschreibung der Arbeiten läuft. Dabei geht es unter anderem um die Verbindung von der Drehe (Prioreier Straße) bis zum Schemm weiter unterhalb.