Breckerfeld. Mehr als 60 Jahre war der Campingplatz Loh oberhalb der Glörtalsperre in Breckerfeld ein Paradies. Im nächsten Jahr wird er geschlossen.
Bis zum Strand geht es den Weg hinab, dann durch ein Wäldchen. Es sind nur wenige hundert Meter. Wer es sich vor dem Wohnwagen auf dem Rasen an einem sonnigen Abend bei einem Gläschen Wein bequem macht, den Blick über die Hügel in der Ferne schweifen lässt und an den sonnigen Badetag an der Glörtalsperre denkt, für den wird dieser Flecken Erde in Breckerfeld schnell zu einem Paradies. Eines, das vor mehr als 60 Jahren entstanden ist. Aber - und das ist die traurige Botschaft - mit dem es nach mehr als 60 Jahren ein Ende hat.
Denn jetzt steht fest: Der Campingplatz Loh nahe dem Badestrand schließt zum 1. April des nächsten Jahres für immer seine Tore.
Ein Stück Geschichte endet
Damit nimmt ein Stück Geschichte, ein Stück Familiengeschichte ihr Ende. Denn die Eigentümer, Werner und Christa Rutenbeck, haben den Platz vor mehr als 40 Jahren aus den Händen der Eltern von Werner Rutenbeck übernommen. „In den Anfängen war der Platz ein reiner Zeltplatz – erst später kamen immer mehr Wohnwagen hinzu“, sagt Katrin Knauf, die Tochter der Rutenbecks.
Die Eheleute Rutenbeck haben mit und für den Campingplatz gelebt: „Meine Eltern haben den Platz mit viel Engagement und Hingabe und noch mehr Arbeitseinsatz immer weiter aufgebaut“, sagt Katrin Knauf, „so konnte er sich zu dem entwickeln, was er viele Jahre über bis heute ist: ein kleines Idyll in wunderschöner Natur und in unmittelbarer Nähe zur Glörtalsperre. Der Platz wird von Dauercampern vor allem aufgrund seiner familiären Atmosphäre geschätzt.“
Gemeinsame Aktionen
Auf dem Campingplatz sei gegenseitige Unterstützung stets großgeschrieben worden. „Wann immer meine Eltern tatkräftig helfen konnten, haben sie das auch getan“, sagt Katrin Knauf. „Dabei kamen gemeinsam organisierte Aktionen wie Grünkohlessen, Sommerfeste und das jährliche An- und Abzelten nicht zu kurz.“
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„An diese Zeiten denken wir gern zurück“, sagt da auch Christa Rutenbeck. Mit dem Älterwerden allerdings ist es den Eheleuten zunehmend schwerer gefallen, den Betrieb auf dem Campingplatz wie gewohnt aufrechtzuerhalten. Deshalb hatten sie die Fläche zuletzt verpachtet.
Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen
„Nachdem sich kurzfristig der Gesundheitszustand meiner Eltern verschlechtert hat, mussten sie jedoch die für sie schwere Entscheidung treffen, den Campingplatzbetrieb im nächsten Jahr einzustellen“, sagt Katrin Knauf. Pächter und Camper seien bereits informiert.
„Manchmal muss man Entscheidungen treffen, die im Herzen schmerzen, bei denen der Verstand aber siegen muss“, sagt Christa Rutenbeck, die sich - auch im Namen ihres Mannes - für so viele unvergessene Camping-Jahre danke sagt. Für Camping-Jahre auf einem Flecken Erde, der für einige über Jahre zu einem kleinen Paradies geworden ist.