Hagen-Wehringhausen. Die rustikale „Gaststätte Sticht“ in Hagen-Wehringhausen wurde komplett umgebaut. Was sich hinter „Buntspecht“ verbirgt und wann es dort losgeht:
Stippvisite in Wehringhausen: Die altbackene Kneipe ist kaum wiederzuerkennen: Ganz viel Weiß, ein heller Boden und ein Kamin samt kleinem Backofen bestimmen nun die komplett umgebauten Räumlichkeiten in Hagen-Wehringhausen. „Wir haben hier auch ordentlich malocht. Viele Freunde und sogar ein paar unserer Stammkunden haben mitgeholfen, aus der Gaststätte das hier zu machen“, sagen Esther Bühmann und Lutz Nickel mit stolzer Stimme.
Die Geschäftsführer des Tattoo-Studios „Zum Buntspecht“ in Herdecke (zum Team gehören außerdem sechs weitere Tätowiererinnnen) spielen damit auf die wachgeküsste „Gaststätte Sticht“ an. Die Räume wurden im vergangenen Jahr zur Pacht angeboten. Esther Bühmann lacht: „Beim Namen ,Sticht‘ haben wir gesagt: Das ist ein Zeichen.“
„ Beim Namen ,Sticht‘ haben wir gesagt: Das ist ein Zeichen.“
Zweiter „Zum Buntspecht“
In der Lange Straße 98 eröffnen die beiden nun also ihren zweiten „Buntspecht“. Und noch mehr: „Im hinteren Teil des Ladens haben wir unser Tattoo-Studio eingerichtet, der vordere Bereich wird zum Café“, erklärt Lutz Nickel und fügt an: „Diese Kombination gibt es in Deutschland nicht häufig.“
Der 34-Jährige kümmert sich im Unternehmen „Zum Buntspecht“ um alles, was im Hintergrund geschieht, während Esther Bühmann die Frontfrau der Firma ist. Gemeinsam mit sechs weiteren professionellen Tätowiererinnen sticht die 36-Jährige Kundinnen und Kunden Tattoos nach Wahl.
„Wir sieben sind alle sachkundig in Hygienefragen und haben kreative Ausbildungen“, erläutert Esther Bühmann, die vor einigen Jahren Kommunikationsdesign in Dortmund studiert hat. Das Buntspecht-Team hat sich auf Fineline spezialisiert, dieser filigrane Stil basiert auf feinen Linien, meist werden kleine Schriftzüge oder Bildmotive erstellt. „Und wir sind ein buntes Tattoo-Studio - wir sind eine bunte Truppe und unsere Motive sind oft bunt“, unterstreicht Esther Bühmann.
Drei Liegen, auf denen die Kunden während des Tätowierens liegen oder sitzen können, sind im hinteren Bereich, der durch eine Tür abgetrennt wird, aufgestellt. „Das ist gesetzlich so vorgeschrieben, schließlich handelt es sich um zwei Betriebe. Daher war der behördliche Aufwand auch immens. Alles musste getrennt beantragt werden“, erläutert Lutz Nickel und fügt an: „Ich denke, aufgrund des Bürokratie-Wustes gibt es kaum Tattoo-Studios, an die ein Café angegliedert ist.“
„Der behördliche Aufwand war immens. Alles musste getrennt beantragt werden. “
Keine Saufkneipe
Nicht ausschließlich jene, die sich tätowieren lassen möchten, sind im Café willkommen, „man kann hier auch einfach gemütlich nur einen Kaffee trinken“, unterstreicht Lutz Nickel. Über eine Küche verfügt das Café nicht, große Speisen wird es also nicht geben, „und wir sind keine Saufkneipe“.
In gut zweieinhalb Wochen - am 1. Juni - wird in der Lange Straße in Wehringhausen (gegenüber der Paulus-Kirche) Eröffnung gefeiert. Apropos Wehringhausen: „Ein toller Stadtteil mit viel urbanem Leben, viel Kultur und vielen Kulturen. Ein echter Schmelztiegel und ideal für kreatives Arbeiten“, schwärmt Esther Bühmann, „vielleicht entwickelt sich unser ,Buntspecht‘ hier in ein paar Monaten ja sogar zu einer beliebten Co-Working-Stätte.“
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Eröffnung ist am 1. Juni um 15 Uhr
Das Tattoo-Studio „Zum Buntspecht“ befindet sich in Herdecke an der Goethestraße auf dem Weg zum Nacken. Neben den Geschäftsführern Esther Bühmann und Lutz Nickel gehören die professionellen Tätowiererinnen Jenny, Annika, Mara, Julia, Luisa und Liesbeth zum Team.
In Hagen-Wehringhausen, Lange Straße 98, geht das zweite, knapp 100 Quadratmeter große „Zum Buntspecht“-Tattoo-Studio samt Café am Samstag, 1. Juni, um 15 Uhr an den Start.
Rückblick: Vor zehn Jahren (2014) eröffnete das erste „Zum Buntspecht“-Tattoo-Stdio in Gevelsberg, 2019 zog der Betrieb in die Goethestraße 31 nach Herdecke um. Besonders die zweimal wöchentlich angebotene „offene Spechtstunde“, in der sich Interessierte ganz locker und ohne Termin in Sachen Tattoos beraten lassen können, kommt sehr gut an. „Mittlerweile fast zu gut. Wir müssen beinahe Kunden wegschicken, was wir nicht möchten. Daher kam uns die Idee eines zweiten Standortes samt Café“, erklärt Lutz Nickel.
Die „offene Spechtstunde“ wird demnächst in Wehringhausen angeboten, wo dann im Wechsel sämtliche Tätowiererinnen für Gespräche bereit stehen.
Die „Zum Buntspecht“-Geschäftsführer blicken zufrieden durch die frühere, rustikale Eck-Kneipe. „Fast alles haben wir erneuert. Nur die Fenster mit der kunstvollen Bleiverglasung, die alten Charme versprühen, haben wir erhalten“, sagt Lutz Nickel.