Hagen. Serife Ersoy ist Maßschneiderin. In ihrem neuen Geschäft in der Volme-Galerie Hagen bietet sie Abendmode und Kopftücher an. Was sie sich wünscht?

Neues aus der Innenstadt: Ein paar Tage hat sie befürchtet, dass es der Transporter aus Istanbul nicht rechtzeitig nach Hagen schaffen würde, dann hat aber alles geklappt: Pünktlich zum Wochenende und passend zum Frühlingsfest „Hagen blüht auf“ samt verkaufsoffenem Sonntag eröffnet Serife Ersoy ihr Geschäft für Abendmode in der Volme-Galerie Hagen.

Ein kleiner Familienbetrieb

Am Samstag, 4. Mai, schließt sie gemeinsam mit ihrem Sohn Selim (25) die Glastür des Ladens in der oberen Etage des Einkaufszentrums auf. „Mein Sohn ist Geschäftsführer. Tagsüber bin ich im Laden, nachmittags kommt Selim“, sagt Serife Ersoy und lächelt: „Wir sind ein kleiner Familienbetrieb.“

„Esila Couture“, so der Name des kleinen Ladens, den Serife Ersoy gemeinsam mit ihrem Sohn Selim (25) in der Volme-Galerie Hagen am 4. Mai eröffnet.
„Esila Couture“, so der Name des kleinen Ladens, den Serife Ersoy gemeinsam mit ihrem Sohn Selim (25) in der Volme-Galerie Hagen am 4. Mai eröffnet. © WP | Michael Kleinrensing

„Esila Couture“ heißt das Geschäft, in dem orientalische Abendmode verkauft wird, „und falls nötig, ändere ich auch gleich hier im Laden an den Kleidern etwas, das hab‘ ich schließlich gelernt“, sagt die 44-Jährige. Geboren wurde sie in Anatolien, dort machte sie eine Ausbildung zur Maßschneiderin. 1997 verließ sie die Türkei und kam nach Hagen. „Hier hab‘ ich dann eine Ausbildung zur Änderungsschneiderin gemacht. Ich hab‘ in der Kampstraße im Betrieb ,Das tapfere Schneiderlein‘ gearbeitet und parallel die Schule in Dortmund besucht.“

Auch Kopftücher und Handtaschen gibt‘s bei „Esila Couture“ zu kaufen.
Auch Kopftücher und Handtaschen gibt‘s bei „Esila Couture“ zu kaufen. © WP | Michael Kleinrensing

Später hat Serife Ersoy in einem Geschäft in der Elberfelder Straße Hochzeits- und Abendkleider verkauft, dann war sie in Ennepetal in einem Betrieb für Textilbearbeitung angestellt. Und nun traut sie sich (gemeinsam mit Sohn Selim) ein eigenes Geschäft zu eröffnen. „Ich kenne mich in beiden Bereichen - in der Schneiderei und im Verkauf - aus“, erklärt die zweifache Mutter, die sich darauf freut, nun ordentlich die Ärmel hochzukrempeln.

Festliche Abendmode in den Größen 38 bis 58

Was Kundinnen in dem kleinen Laden im Obergeschoss - direkt neben dem Atelier des Künstlers Nuri Irak - finden? Größtenteils festliche Abendmode in den Größen 38 bis 58, außerdem Tageskleider, Kostüme und Mäntel, ferner Kopftücher und Halstücher und ein kleines Sortiment an Handtaschen und Schmuck.

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Orientalische Abendkleider sind Serife Ersoys Steckenpferd, „wobei ich hoffe, dass nicht nur türkische Frauen zu uns kommen. Wir finden bestimmt etwas Schönes für jede Frau.“ Apropos schön: „Esila“ ist türkisch und steht für Schönheit.

Schmuck gibt es ebenfalls bei „Esila Couture“.
Schmuck gibt es ebenfalls bei „Esila Couture“. © WP | Michael Kleinrensing

Serife Ersoy bietet Abendkleider mit Pailletten, Perlen, Strass, Steinen und Federn an, „viele türkische Frauen schmücken sich gern mit glitzernden, pompösen Kleidern“.

Samstag 11 Uhr Eröffnung

Das Geschäft „Esila Couture“ geht am Samstag, 4. Mai, um 11 Uhr in der Volme-Galerie an den Start. Künftige Öffnungszeiten: montags bis samstags 10 bis 19 Uhr.

Im Grunde könne man sagen, dass die meisten Frauen mit Kopftuch voluminöse Kleider mit Ärmeln, aber ohne großes Dekolleté wählen würden, Frauen ohne Kopftuch hingegen eher schlichtere, häufig ärmel- oder trägerlose Kleider bevorzugen würden.

Von Hagen nach Istanbul

Die Modelle, die an den Kleiderstangen hängen, hat Serife Ersoy in einer Nähfabrik in Anatolien fertigen lassen. Per Transporter werden die Kleider dann von Istanbul aus nach Hagen gebracht, „zehn Tage Lieferzeit muss ich schon rechnen“, sagt sie. Brautkleider hat die 44-Jährige nicht vorrätig, vielmehr suchen sich Kundinnen Stoff und Modell aus, „ich lasse dann alles nach Maß fertigen“. Ein Abendkleid kostet zwischen 80 und 250 Euro, „je nachdem, wie aufwendig es gestaltet ist“, sagt Serife Ersoy.