Hagen. Seit Wochen ist die Apotheke Rathaus-Galerie Hagen zu. Apotheker Peter Ricken (47) ist verstorben. Was mit der Fläche in der Passage geschieht.
Ein Blick in die Elberfelder Straße: Seit knapp zwei Monaten ist die Apotheke in der Rathaus-Galerie in Hagen geschlossen. Auf den an Schaufenstern platzierten Zetteln ist zu lesen: „Wichtige Info: Aufgrund eines Todesfalles müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir unsere Apotheke bis auf Weiteres schließen müssen. Wir hoffen, dass wir bald wieder für Sie da sind. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Ihr Team der Apotheke Rathaus-Galerie.“
Gepackte Kisten und Kartons
Allerdings macht es nicht den Anschein, dass die Apotheke im Erdgeschoss der Einkaufspassage an der Mittelstraße in Kürze wieder öffnen würde. Die Regale wurden bereits leer gezogen, gepackte Kisten und Kartons stehen auf dem Boden.
Essener Apotheker unerwartet gestorben
Tragisch: Mit dem „Todesfall“ ist das Ableben des Inhabers, dem Essener Apotheker Peter Ricken, gemeint. Er starb am 25. Januar plötzlich und völlig unerwartet im Alter von 47 Jahren an den Folgen eines Routine-Eingriffs im Krankenhaus, wie es offiziell heißt.
Vier Apotheken im Ruhrgebiet
Peter Ricken betrieb insgesamt vier Apotheken im Ruhrgebiet: die Apotheke Rathaus-Galerie an der Porschekanzel in Essen, die er von seinem Vater übernommen hatte, außerdem die Apotheke am Essener Hauptbahnhof, eine weitere nahe dem evangelischen Krankenhaus in Mülheim sowie die Apotheke Rathaus-Galerie in Hagen. Seit Ende Januar sind die Apotheken geschlossen. Lediglich bereits bestellte Medikamente konnten dort noch abgeholt werden.
Mit Nachlassverwalter in Kontakt
Philip Stabenow, Center-Manager der Rathaus-Galerie Hagen, tappt derzeit noch im Dunkeln, sprich, weiß nicht, ob und wenn ja, wie es mit der Apotheke weitergeht. „Ich stehe mit dem Nachlassverwalter in Kontakt. Näheres kann ich momentan auch noch nicht sagen“, erklärt der 28-Jährige, der seit gut einem Jahr das Hagener Shopping-Center leitet.
Zum Hintergrund: Wie der Mediendienst „Apotheke adhoc“ berichtet, sind die vier Apotheken in Essen, Mülheim und Hagen geschlossen. „Die Apothekenbetriebserlaubnis ist apothekenrechtlich seit dem Tod des Erlaubnisinhabers erloschen“, meldet das Essener Gesundheitsamt zu den Umständen der vorübergehenden Schließung. Man stehe in engem Kontakt mit den entsprechenden Ansprechpersonen, heißt es.
Auch interessant:
- Osterfeuer bei Hagen 11 auf Emst: Einlass nur mit Ticket
- Traurig: Westfalia-Fachmarkt schließt am 13. März für immer
- Hagen: Wie sich ein kleines Fachgeschäft gegen Große durchsetzt
- Hagen: Post sucht neuen Betreiber für Filiale in Halden
- Hagen: So bewertet die Jury Biyons dritten Auftritt bei Let‘s Dance
- Hagen: Düsteres Haus wird zur Traumvilla
- Hagen: Ganzer Remberg soll zur Zone 30 werden
Übergangsregel greift
Wie es weitergehen könnte? Vermutlich werde sich, so der Mediendienst, so einfach kein Inhaber finden, der vier Apotheken auf einmal übernehmen werde. Erst einmal greife aber eine Übergangsregel: „Gemäß § 13 Absatz 1 Apothekengesetz dürfen die Erben nach dem Tode des Erlaubnisinhabers/der Erlaubnisinhaberin die Apotheke für längstens zwölf Monate durch einen Apotheker/eine Apothekerin verwalten lassen“, teilt die Essener Behörde mit. Der Verwalter bzw. die Verwalterin brauche für die Zeit der Verwaltung eine Genehmigung. Sobald die dafür erforderlichen Unterlagen eingereicht seien, wären die Apotheken vorerst gerettet.
Zu den Dokumenten, die vorgelegt werden müssen, gehören beispielsweise eine beglaubigte Kopie der Approbationsurkunde, ein ärztliches Zeugnis über die geistige und körperliche Eignung zum Führen einer Apotheke sowie ein amtliches Führungszeugnis.
Themenwechsel - Neu in der Rathaus-Galerie
Themenwechsel - ein Blick in die Rathaus-Galerie: Vor wenigen Tagen wurde an den Schaufenstern eines leerstehenden Ladenlokals im Erdgeschoss eine kunterbunte Folie mit Tier- und Phantasiemotiven angebracht.
Vor den Motiven dieser „Posing-Wand“ können Besucher des Einkaufszentrums Fotos oder Selfies mit dem Smartphone machen. Center-Manager Philip Stabenow hatte die Idee zu dem „Selfie-Point Rathaus-Galerie“.