Hagen. Bewegung in der Lange Straße in Hagen-Wehringhausen: Fördergelder ermöglichen die Schaffung eines Ideenlabors für Kreative. Wann es dort losgeht.

Neues aus Wehringhausen: Die Lange Straße 22 wird zum Ideenlabor: Dort, wo bis Ende 2023 der Stadtteilladen Wehringhausen ansässig war, übernehmen nun Kreative das Ruder, um die Szene im Viertel zu bündeln und neue Impulse für Hagen zu geben. Klingt sehr theoretisch und wenig konkret? Katharina Müller lächelt: „Wir wollen das Netzwerk, das über Jahre in der Lange Straße 22 aufgebaut und gepflegt wurde, nicht sterben lassen. Deshalb haben wir uns etwas überlegt“, sagt die Leiterin des Kulturzentrums Pelmke und erklärt ihren Plan, der auf einer einjährigen finanziellen Förderung basiert.

Förderung für „Soziale Stadt Wehringhausen“ ausgelaufen

Rückblick: Im Eckgebäude an der Lange Straße 22 waren über Jahre das Quartiersmanagement samt Stadtteilladen beheimatet. Quartiersmanager Maik Schumacher und sein Team kümmerten sich um Belange im Viertel, u.a. um Fassadenprojekte und den Einzelhandel. Die Förderung im Rahmen von „Soziale Stadt Wehringhausen“ lief Ende Dezember 2023 aus.

Geld für Kreativzentrum fließt

„Aber im Vorfeld haben sich Maik Schumacher, Hannah Scharlau vom Fachbereich Jugend und Soziales, Melanie Redlberger als Leiterin des Kulturbüros und ich zusammengesetzt und überlegt, wie es dort weiter gehen könnte“, erklärt Katharina Müller. Das Ergebnis? Ende Juli hat die Leiterin der Pelmke beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW einen Förderantrag im Rahmen des Programms „Kreativ-Quartiere Ruhr“ gestellt, Ende 2023 kam der Zuwendungsbescheid, sprich, die frohe Botschaft, dass Geld für ein Kreativzentrum nach Wehringhausen fließt.

Leitet seit zwei Jahren das Kulturzentrum Pelmke in Hagen-Wehringhausen: Katharina Müller (34).
Leitet seit zwei Jahren das Kulturzentrum Pelmke in Hagen-Wehringhausen: Katharina Müller (34). © WP | Michael Kleinrensing

„Das Kulturzentrum Pelmke hat stellvertretend für das Kreativ-Quartier Wehringhausen eine einjährige Förderung in Höhe von 46.650 Euro erhalten. Einzige Bedingung: Ein Eigenanteil von knapp 6000 Euro musste beigesteuert werden“, sagt die 34-Jährige erfreut.

52.000 Euro stehen bereit

Rund 52.000 Euro stehen nun also parat für das geförderte Projekt „Creative Hub“. Was sich hinter dem Begriff verbirgt? Ein „Creative Hub“ ist ein Ort, der unterschiedliche Menschen zusammenbringt. In diesem Zentrum sollen Innovationen entwickelt werden; es geht um Gründungen, Initiativen und den Austausch von Wissen. „Wir sprechen von Ideenlabor, einem offenen, niederschwelligen Kulturort“, unterstreicht die Pelmke-Chefin.

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Die Stadt Hagen, die die Räumlichkeiten in der Lange Straße 22 angemietet hat, stellt diese für das Projekt „Creative Hub“ kostenfrei zur Verfügung, „wir beziehen allerdings nur das Erdgeschoss. Die bislang vom Quartiersmanagement als Büro genutzte Wohnung in der ersten Etage wird künftig wohl wieder fremd vermietet“, so Katharina Müller.

In Hagen-Wehringhausen gibt es auch heute noch eine rege kreative Szene.
In Hagen-Wehringhausen gibt es auch heute noch eine rege kreative Szene. © WP | Michael Kleinrensing

Wie die 52.000 Euro konkret eingesetzt werden? „Wir modernisieren den Raum und schaffen teils neues Mobiliar an, bezahlen das Honorar für die Projektleiterin, stellen Geld für die Erstellung einer Homepage sowie für Facebook- und Instagram-Auftritte zur Verfügung und organisieren Veranstaltungen“, zählt Katharina Müller auf.

Kimberly Hardt führt Regie im Ideenlabor

Apropos Projektleiterin: Kimberly Hardt, freiberufliche Kunstvermittlerin und Gründerin des „Playground Ideas Studios“, führt künftig Regie im „Ideenlabor“. Die in Luxemburg geborene, nun aber in Wehringhausen lebende Frau will Kontakte zu Kreativen aufnehmen, sie beraten und qualifizieren.

Schöne Fassaden wie hier im Bild zeichnen Wehringhausen genauso aus wie einige marode Häuser.
Schöne Fassaden wie hier im Bild zeichnen Wehringhausen genauso aus wie einige marode Häuser. © WP | Michael Kleinrensing

Startschuss fällt am 28.Februar

Der eigentliche Startschuss für das Ideenlabor fällt am Mittwoch, 28. Februar, um 18.30 Uhr in der Lange Straße 22, und zwar unter dem Motto „Neue Hagener Impulse“. Kimberly Hardt hofft, dass viele Interessierte dem Aufruf zur Mitgestaltung des neuen Zentrums für Kreative in Wehringhausen folgen, es solle „ein buntes Treffen der Szene geben“, und es sollten gemeinsam Ideen für ein kreatives Wehringhausen gesammelt werden.  

Für die kommenden Monate sind u.a. Ausstellungen, Lesungen sowie ein Kreativmarkt geplant, und an jedem zweiten Dienstag im Monat heißt es „Szenentreff“ – dabei stehen Ideenaustausch und Beratung im Mittelpunkt.