Hagen. Immer wieder appelliert die Stadt, dass Hagen die Zuwanderung nicht mehr stemmen kann. Hagen ist dem nicht gewachsen - ein Kommentar.

Die Diskussionen passieren hinter verschlossenen Türen und für den Bürger nicht sichtbar - aber es gibt sie. Die Diskussionen darum, dass Hagen die Zuwanderung allein und ohne Hilfe nicht mehr stemmen kann. Es fehlt an allen Ecken und Enden. Es fehlt Geld, Personal, es fehlen Kita- und Schulplätze, es fehlen Unterbringungskapazitäten. Und bei den Bürgern fehlt das Verständnis, wieso die Stadt nicht einfach ,nein‘ sagt. Einfache Antwort: Das würde sie gern, aber es geht nicht. Menschen, die zugewiesen werden, müssen versorgt werden. So einfach ist das.

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Nun ist die Situation in Hagen sicherlich besonders. Besonders, weil es nicht nur Geflüchtete gibt, die über Zuweisungen in die Stadt kommen (übrigens: so viele wie noch nie zuvor in einem Jahr). Parallel zieht es Menschen aus Osteuropa her, auch viele Ukrainer kamen nach Hagen. Diese Menschen aber werden nicht in der Quote berücksichtigt. Und diese Gemengelage macht gerade alles so schwierig. Appelle in Richtung Land bleiben ungehört.

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Hagen muss sich also wieder einmal selbst helfen. Nun tut die Stadt genau das, indem sie umdisponiert und Lösungen schafft, wenngleich sie nur übergangsweise sind. Das wird sicherlich nicht jedem gefallen. An der Entscheidung, eine Landeseinrichtung in die Stadt zu holen und einen Container-Standort an einer Sportstätte zu bauen, wird es - ganz sicher sogar - viel Kritik geben. Dafür können Sporthallen an anderer Stelle wieder leer gezogen werden. Ist das der richtige Weg? Für Außenstehende schwierig zu beurteilen. Die Frage ist vielmehr: Welchen anderen hätte es gegeben? Es gibt weiterhin keine Planungssicherheit für Städte und Kommunen. Es ist und bleibt eine Misere.