Hohenlimburg.. Besser hätten die Witterungsbedingungen zum 9. Weihnachtsmarkt von Schloss Hohenlimburg nicht sein können. Zumindest am Freitag und am Samstag. Und so strömten am Eröffnungstag 1.200 Besucher durch das Tor, am Samstag waren es mehr als 4.200.

Deshalb ist es sicherlich zu verkraften, dass sich am gestrigen Sonntag aufgrund der Schnee- und Schneeregenfälle die Zahl der Gäste nach unten orientierte.„1200 sind für einen Freitag ein tolle Bilanz“, freuten sich die Verantwortlichen um Julia Dettmann bereits am Samstagmittag über eine erfreuliche Besucherzahl am Eröffnungstag.

Noch viel besser war diese am beinahe märchenhaften Samstag mit Schnee, Sonne und eisigen Temperaturen. Aus Schalksmühle, Schwelm, Schwerte oder Dortmund kamen u.a. die Besucher, die allesamt das außerordentlich gute Niveau des Angebotes und die besondere Atmosphäre der Schlossveranstaltung lobten.

„In Dortmund herrscht nur noch der Kommerz“, begründete Familie Schmidt-Rimpler, die sogleich mit sieben Personen „angerückt“ war, warum sie den Weg aus der Bierstadt zur Lenne gefunden hatte. „Wir kommen jedes Jahr gerne. Wir mögen die kleinen und überschaubaren Märkte mit den besonderen Angeboten.“

Und diese waren überaus vielfältig. Susanne Bollmann aus Remscheid war als Standbetreiberin das erste Mal auf den Schlossberg gekommen. „Andrea Funke, die einen Seifenstand im Kaltwalzmuseum hat, hat mich motiviert hier auszustellen.“ Die Modistenmeisterin zeigte sich sehr angetan. Vom Ambiente im Schloss, aber auch vom Niveau des Publikums, das reges Interesse an den „Hüten von Hand“ zeigte, das Gespräch mit der Fachfrau suchte, die unterschiedlichen Modelle aufsetzte und anprobierte.

Begeistert zeigten sich auch die Mitarbeiterinnen von Dagmar Kissmann aus Velen-Ramsdorf (bei Borken), die ebenfalls das erste Mal in Hohenlimburg waren, um ihre besonderen Marmeladen anzubieten. Ob Apfel-Marzipan-Aufstrich, „Indian-Summer“ oder „Hexentanz“ - für jeden Geschmack war etwas im Angebot.

Und auch an den Glühwein und Grünkohl oder Bratwurstständen herrschte rege Nachfrage, so dass bereits am Samstagnachmittag Kinderpunsch oder Kakao nachgeordert werden mussten und am Freitagabend die Würstchen ohne Brötchen abgegeben wurden, weil diese ausverkauft waren.

Wer sich eine kleine Auszeit nehmen wollte, fand an allen drei Tagen im Fürstensaal am großen Weihnachtsbaum zu Klavier-, Gitarrenmusik oder Chormusik Zeit zum Verweilen und somit zur Entspannung. Hier begrüßte am Samstag auch der Weihnachtsmann dieser Zeitung die Kinder, ließ sich geduldig mit diesen fotografieren und überraschte sie mit kleinen Geschenken.

Im Bergfried las Maureen Hiller (19) den Kindern Märchen vor und nahm sie dort mit in eine andere zauberhaft Welt.

Mehr als achtzig Anbieter verteilten sich im Schlosshof, im Schlossgemäuer und im Kaltwalzmuseum. Dass sich hier und da einige Lücken auftaten, liegt an den neuen Sicherheitsbestimmungen, die nach den schrecklichen Ereignissen der Love-Parade von Duisburg besonders streng ausgelegt werden.

Sicherheit geht vor.

Nicht so beim Alten Schlossweg. Dieser war spiegelglatt, so dass der eine oder andere Fußgänger auf dem „Eisparkett“ stürzte.

Die Stadt Hagen, die bereits am Freitag von den Beamten der Polizeiwache Hohenlimburg auf die gefährlichen Zustände aufmerksam gemacht worden war, reagiert nicht. Weihnachtsmarkt-Managerin Julia Dettmann sagte dazu auf Anfrage: „Das ist alles sehr traurig. Die Stadt hat mir erst am Donnerstag mitgeteilt, dass zumindest der Fahrweg zum Schloss gestreut wird.“