Fröndenberg. Die Fröndenberger CDU springt mit der Nominierung des Dellwiger Freibad-Chefs Dirk Weise buchstäblich ins kalte Wasser.
Die Fröndenberger CDU springt mit der Nominierung des Dellwiger Freibad-Chefs Dirk Weises buchstäblich ins kalte Wasser. Zumindest wenn man auf die Vergangenheit blickt. Im Winter 2019 schickten die Christdemokraten mit Kämmerer Heinz-Günter Freck einen absoluten Verwaltungsfachmann ins Bürgermeisterrennen - aber auch jemanden, dem seinerzeit von einigen Seiten fehlende Bürgernähe nachgesagt wurde. Am Ende scheiterte die CDU mit ihrem Kandidaten in der Stichwahl deutlich gegen Bürgermeisterin Sabina Müller (SPD).
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Mit Weise verspricht sich die Partei nun frischen Wind. Der 40-Jährige steht für eine Anpacker-Mentalität, die vor allem in Dellwig seit Jahren sichtbar ist. Doch sich nur auf die Verdienste im Ehrenamt zu beschränken, reicht nicht. Mit welchen konkreten Vorhaben Weise im Wahlkampf punkten will, wird sich erst noch zeigen müssen. Das Vertrauen auf einen deutlich jüngeren Kandidaten ist aus CDU-Sicht zudem ein Wagnis - aber auch eine Chance, neue Wählergruppen anzusprechen.
Bei der Fröndenberger SPD hingegen dürften die Alarmglocken schrillen. Denn die Entwicklungen auf Bundesebene haben durchaus Auswirkungen auf das Wahlverhalten an der Basis. Verlieren die Sozialdemokraten mitsamt Olaf Scholz bei der Bundestagswahl im Februar 2025 deutlich, könnten ähnliche Einbrüche auch auf kommunaler Ebene drohen. Gleichzeitig mehren sich bereits seit Monaten kritische Stimmen gegen Bürgermeisterin Sabina Müller. Allen voran wegen „Hinterzimmerabsprachen“, also interfraktionellen Runden ohne fraktionslose Ratsmitglieder, die vom Gelsenkirchener Verwaltungsgericht unlängst als rechtswidrig gewertet wurden.