Fröndenberg. Immer mehr Menschen in Fröndenberg sind auf das Angebot der Tafel angewiesen. In Zeiten klammer Stadtkassen hat man dennoch vorgesorgt.

Kurz vor der politischen Sommerpause müssen sich die Fröndenberger Volksvertreter mit einem regelrechten Hilferuf der Tafel befassen. Nachdem bereits zu Hochzeiten von Corona - und noch dazu durch den Ukraine-Krieg - Lebensmittel knapp wurden, fehlt es nun an Geld. Darum geht es.

Fröndenberger Tafel will handlungsfähig bleiben

Eigentlich steht der Ruhrstadt das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Denn die Haushaltslage ist durchaus angespannt. Trotz Steuererhöhungen wird Fröndenberg wohl knapp 4,5 Millionen Euro Miese machen. Das Problem ist klar: Rutscht Fröndenberg noch weiter in die roten Zahlen - und das auch für längere Zeit -, droht die Haushaltssicherung. Doch gerade das würde möglicherweise einen Domino-Effekt verursachen. Denn mit den strengen Rahmenbedingungen, die der Stadt dann auferlegt werden, müssen auch freiwillige Zuschüsse für Vereine und Institutionen eingefroren werden.

„Uns ist bewusst, dass gerade jetzt bei der angespannten Haushaltslage kaum Spielräume für Zahlungen aus dem städtischen Haushalt bestehen.“

Kurt Potthoff
Tafel-Vorsitzender

Das freilich weiß auch Kurt Potthoff. Für die Soziale Wählergemeinschaft Fröndenberg (SWGF) sitzt er im Rat; bei der Fröndenberger Tafel ist er Vorsitzender. „Uns ist bewusst, dass gerade jetzt bei der angespannten Haushaltslage kaum Spielräume für Zahlungen aus dem städtischen Haushalt bestehen“, heißt es in einem Antrag der Tafel für den nächsten Ausschuss für Generationen und Sport. „Um aber handlungsfähig zu bleiben, bitten wir Sie, den zum Haushalt 2024 beantragten Beitrag zur Unterstützung der örtlichen Tafel in Höhe von 10.000 Euro zum nächstmöglichen Termin auszuzahlen“, schreiben Vorsitzender Potthoff und Tafel-Geschäftsführerin Barbara Stein-Rossberg dazu weiter. Grund für den finanziellen Engpass sei demnach die steigende Zahl an Bedürftigen, die auf das Angebot angewiesen sind.

Geld ist bereits im Haushalt eingepreist

Es ist dabei nicht das erste Mal, dass die Fröndenberger Tafel angesichts des Andrangs in Schwierigkeiten gerät. Mit Beginn des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Zunahme in puncto Inflation wurden die Lebensmittel zeitweise knapp. Mittels Losverfahren wollte man seinerzeit versuchen, möglichst allen eine Möglichkeit zum Einkauf einzuräumen und nicht nur denjenigen, die zuerst vor dem Geschäft am Bruayplatz warteten. Es sei nur schwer zu beschreiben, in welcher Not sich diese Menschen befinden würden, so Potthoff seinerzeit. Und natürlich werde nach wie vor niemand alleingelassen und ohne Essen weggeschickt. Schwierigkeiten, die der Stadt selbst ebenfalls bekannt sind. Die Fröndenberger Tafel ist nicht die einzige ihrer Art, die zu kämpfen hat.

Und auch politisch hat man die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt. Teil des Haushaltsbeschlusses 2024 war unter anderem ein Posten in Höhe von eben jenen 10.000 Euro. „Dieser Zuschuss kann der Tafel im laufenden Jahr unter der Voraussetzung zur Verfügung gestellt werden, dass die Tafel durch Vorlage einer Wirtschaftsplanung eine finanzielle Unterdeckung und damit einen entsprechenden Finanzierungsbedarf nachweist und diesen zum Jahresende dann durch eine entsprechende Rechnungslegung bestätigt“, heißt es dazu vonseiten der Verwaltung. Der Antrag Potthoffs für den Sozialausschuss könnte diesen Haushaltsposten nun aktivieren. Zumindest sieht das die Empfehlung der Stadt vor.

Der Ausschuss für Generationen und Sport tagt am kommenden Donnerstag, 18. Juli.