Fröndenberg. Seit dem 1. Januar 2024 ist Andreas Hennemann Rentner, was nicht bedeutet, dass der ehemalige Diplom-Kaufmann die Hände in den Schoß legt.
„Organisieren liegt mir“, schmunzelt Andreas Hennemann, als er auf die Vielzahl an Aufgaben angesprochen wird und verweist auf sein ehrenamtliches Engagement.
Er setzt sich schon seit Jahren nicht nur für seinen Wohnort, sondern für den kompletten Fröndenberger Westen ein. Viele Aktionen finden nur in der Innenstadt statt, um sein Lebensumfeld mehr in den Fokus zu rücken, opfert er gern seine Zeit.
Sehr am Herzen liegt ihm die Stadtteilkonferenz West, deren erster Vorsitzender er seit 2010 ist. Im Jahr 2000 gestartet, fanden sich damals Gleichgesinnte zusammen, um mehr Struktur in das Leben der fünf Dörfer zu bringen. Dem Westen eine Stimme geben, war das Ziel.
„Zu Beginn haben wir einmal jährlich eingeaden, jetzt tagen wir im Frühjahr und im Herbst“
„Zu Beginn meiner Amtszeit haben wir einmal jährlich getagt“, beschreibt der Privatier. „Dies erschien uns zu wenig, jetzt treffen wir uns im Frühjahr und im Herbst.“ Jeder Bürger kann kommen, sein Anliegen vortragen und in Diskussionen für Lösungen sorgen. „Der Eintritt ist frei“, lockt Hennemann. „Wir wollen schließlich die Anwohner beteiligen, freuen uns über jeden Gast, auch wenn er nur zuhören möchte.“
Rund 30 Vereine mit 4500 Mitgliedern unter einen Hut bringen
Als wichtiges (Dauer-)Thema zeigt sich die Terminkoordination der Vereine: „Damit die Schützen nicht den gleichen Tag zum Biwak rufen, an dem das Bürgerbad Jahresabschluss feiert.“ In der Vergangenheit lief da einiges aus dem Ruder, schließlich mussten rund 30 Vereine mit etwa 4500 Mitgliedern unter einen Hut gebracht werden: „Das trieb schon seltsame Blüten, das Chaos nutzte niemanden.“
Damit erschöpft sich die Tätigkeit längst noch nicht, gerade die Verkehrsproblematik steht immer wieder auf der Tagesordnung. „Einiges haben wir bereits bewegt“, so der Vorsitzende. Regelmäßig kommen heimische Ratsmitglieder in die Sitzungen, Bürgermeisterin Sabina Müller hatte mehrfach den Termin im Kalender: „Wir haben einen positiven Stand in der Politik, deshalb halten viele Entscheider ihre Ohren auf und hören genau hin, was bei uns besprochen wird.“
Die Parksituation in Dellwig wurde entschärft
Andreas Hennemann verweist auf die Entschärfung der Parksituation, Hauptstraße Dellwig. „Da hat jeder sein Fahrzeug abgestellt, wie es ihm in den Kram passte“, wurde es oft gefährlich auf und neben dem Asphalt. Nun sind dort Parkbuchten eingezeichnet, es hat sich eingespielt.
- 100 Jahre TuS Jahn Dellwig
- Fröndenberger Westen fühlt sich abgehängt
- Lesung über die Zeit nach dem Mauerfall
Nach dem Wegfall der Deutschen Bahn-Haltestelle in der neuen Mitte Langschede machen sich die Mitglieder der Stadtteilkonferenz für eine neue Station stark: „In Dellwig am Bahnübergang ist ausreichend Fläche vorhanden, ein idealer Platz.“
Stolz ist der Vorstand auf die Einrichtung eines „Kiss and Go- Bereichs“ an der Sonnenbergschule: „Jetzt können die Eltern ihren Nachwuchs beruhigt aussteigen lassen.“
„In Dellwig am Bahnübergang ist genug Platz für eine Haltestelle der Deutschen Bahn“
Ob nun ein neuer Standort für eine Parkbank oder Papierkorb gesucht wird, wenn der Ruf aus der Bürgerschaft erfrolgt, wird geprüft und sich um Umsetzung bemüht. Am 23. März kommt jetzt erst einmal eine Reinigungsaktion: „Wir fegen den Westen.“
Am Donnerstag, 11. April, ab 19 Uhr, gibt es die nächste Gelegenheit für die Bewohner in der „Alten Schule“ in Altendorf, die demnächst zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut werden soll, ihre Sorgen und Nöte vorzutragen.
Andreas Hennemann hat Spaß am Organisieren und Moderieren
Damit ist die Freizeit von Andreas Hennemann noch nicht ausgefüllt. Als stellvertretender Vorsitzender der CDU organisiert er übergeordnete Veranstaltungen wie den 24. Unternehmertreff oder den zweiten Energiegipfel, der diesmal als kleine Messe durchgeführt wird: „Das kann ich, das macht mir Spaß, ebenso wie die Moderation.“
Als „Chef“ des TuS Jahn Dellwig möchte er die Mehrzweckhalle in Dellwig, nachdem Boden und LED-Lichtanlage erneuert wurden, energetisch auf den neuesten Stand bringen. „Das Gebäude ist 40 Jahre alt, die Heizung ist fast antik zu nennen, seit der Einweihung dabei, da muss etwas passieren“, will er einen fetten Punkt auf der ToDo-Liste abarbeiten. Und hat schon Recherche geleistet. 800 Quadratmeter stehen auf dem Dach zur Verfügung, da passt wunderbar eine PV-Anlage hin. Am 22. Juli wurde schriftlich ein Antrag an die Stadt übermittelt, Förderung bei der Bezirksregierung zu beantragen: Mittel bis zu 80 Prozent der Investition sind möglich.
Zudem ist Andreas Hennemann als Autor bekannt. Er hofft, dass der Verlag im März, April grünes Licht zur Veröffentlichung von „Das Salz der Ruhr“ gibt. Aber Füße stillhalten ist nicht: Gemeinsam mit Gattin Frauke wurde letztes Jahr die Familienjacht von der Ostsee ins Mittelmeer überführt. Diese spannenden Wochen auf dem Wasser möchte das Ehepaar zu Papier bringen: „Es waren großartige Tage und noch tollere Erlebnisse.“