Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Ab Montagnachmittag waren die Einsatzkräfte der Feuerwehren in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal fast pausenlos unterwegs.

Das Sturmtief, das seit Montagmittag über unsere Städte zieht, sorgt für die Einsatzkräfte in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal für einen anstrengenden Tag. Seit 14 Uhr gehen die Alarmierungen ein. Sogar die Grundschule Voerde bleibt am Dienstag, 7. Januar, geschlossen.

Die Feuerwehr Gevelsberg wurde innerhalb von 90 Minuten direkt zu acht Einsätzen gerufen. Am Ende des Tages sollten es insgesamt zwölf Einsätze sein. Alle drei Löschzüge waren mit insgesamt 45 Einsatzkräften draußen und waren vor allem damit beschäftigt, Bäume, die auf den Straßen gelandet sind, zu zersägen. Personenschäden gab es zum Glück bis zum Abend keine. Aber Autos wurden durch herabfallende Bäume beschädigt. An der Haßlinghauser Straße wurde ein parkendes Auto von einem Baum begraben. Im Bereich Rocholz fielen gleich mehrere Bäume um und schnitten das Neubaugebiet zeitweise vom Verkehr ab. „Das Problem ist, dass es in den vergangenen 24 Stunden viel geregnet hat, der Boden ist sehr weich“, erklärt Stephan Breger, der stellvertretende Feuerwehrchef. Dadurch würden die Bäume leichter umfallen. Größere Einsätze gab es auch im Stadion Stefansbachtal und in der Stefanstraße. Um 18 Uhr wurde die Bereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr aufgelöst.

SCHWELM: Baum auf Auto
An der Nordstraße in Schwelm fiel am Montagnachmittag ein Baum, der am Rand der Bahnlinie stand, auf einen parkenden Pkw. Die Feuerwehr beseitigte den Baum, der quer über dem Dach lag. Der Pkw wurde leicht beschädigt. © WP | Hartmut Breyer

In Ennepetal verzeichnete die Feuerwehr schon gegen 16 Uhr eine zweistellige Zahl von sturmbedingten Einsätzen. Es handele sich überwiegend um umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste, hieß es aus der Feuer- und Rettungswache in Milspe. Die Wehr hatte eine Technische Einsatzleitung gebildet und aufgrund des hohen Einsatzaufkommens die Kräfte verstärkt. Um 17 Uhr hieß es aus der Zentrale, dass die Bäume regelrecht minütlich fallen würden. Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Kilometern pro Stunde wurden verzeichnet. Zu dieser Zeit waren bereits elf Einsätze erledigt, weitere standen in Warteschleife. 67 Einsatzkräfte sind im Einsatz und fuhren nach und nach die gemeldeten Stellen ab, wie Lagedienstführer Björn Windhövel im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte. Gegen 18.30 Uhr ging die Feuerwehr wieder in den Normalbetrieb, als der Wind abflaute und nachdem 14 Einsätze abgearbeitet waren.

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Die Grundschule Voerde bleibt am Dienstag, 7. Januar, sogar geschlossen. Die Feuerwehr Ennepetal sperrte den Schulhof und einen Teil des Schulweges mit Flatterband ab, weil es dort durch den Sturm nun mehrere Gefahrenbäume gibt, Äste brachen ab. Schule und Verwaltung hätten sich aus Sicherheitsgründen entschieden, den Standort geschlossen zu halten, bis der Bereich geprüft ist, so Windhövel.

Auch das Thema Hochwasser beschäftigt die Feuerwehr in Ennepetal. Seit dem Morgen habe die Wehr die Lage im Blick. Der Ruhrverband gab die Warnstufe 1 aus. Das bedeutet, dass die Ennepe landwirtschaftlich genutzte Flächen überflutet und sich Wasser auf einigen Straßen sammelt. Der Bereich vor Bahrat Forge und die L 699 im Kreuzungsbereich Behlinger Weg sind teilweise betroffen. „Bisher ist aber nichts Gravierendes“, teilte Björn Windhövel gegen 17 Uhr mit.

Laut Auskunft der Kreispolizeibehörde ist es vor allem der Südkreis, der vom Sturm betroffen ist. In der Zeit von 14 bis 15.45 Uhr musste die Polizei fünf Einsatzstellen absichern, während die Feuerwehr mit Kettensägen daran gearbeitet hat, die Straßen wieder freizubekommen. Ein Einsatz war je in Gevelsberg und in Schwelm, drei Einsätze gab es in Ennepetal. Bis 17 Uhr gab es zwei weitere Unfallstellen, die die Polizei sichern musste. Ein Baum landete in Gevelsberg verkehrsgefährdend auf der Straße und ein Baum in Schwelm. Vier weitere Einsätze kamen zwischen 17 und 19 Uhr nochmal dazu: in Gevelsberg, Ennepetal und zwei in Schwelm. Nicht nur Bäume landeten auf den Fahrbahnen, sondern auch nicht befestigte Gegenstände wie Plakate aber und Radkappen.

In Schwelm kam es bis 16.15 Uhr zu zwei Einsätzen für die Feuerwehr Schwelm: An der Nordstraße und an der Beyenburger Straße fielen durch den Sturm Zweige und Äste auf Autos und Straßen beziehungsweise Gehwege. Um 17.36 Uhr wurde die Feuerwehr zum Kirchplatz gerufen, weil sich Dachziegel von einem Haus lösten. Der Bereich wurde abgesperrt und das Dach ist nun ein Fall für den Hausbesitzer. Danach blieb es für die Einsatzkräfte bis Redaktionsschluss ruhig.

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