Schwelm. Nach der Verlobung haben Paare meistens viel Stress. Alexandra Benner aus Schwelm weiß, wie die Hochzeitsplanung kein Reinfall wird.
Ein romantischer Antrag unter dem funkelnden Tannenbaum an Weihnachten oder ein Kniefall vor der Kulisse des Silvester-Feuerwerks um Mitternacht: Die Feiertage sind seit jeher beliebt, um seinem Partner oder seiner Partnerin die Frage aller Fragen zu stellen. Auf den Glücksmoment der Verlobung folgt für viele Paare im neuen Jahr dann eine stressige Zeit der Planung. Schließlich soll an dem wichtigsten Tag im Leben alles perfekt laufen und dafür gibt es eine ganze Menge zu organisieren. Alexandra Benner aus Schwelm hat sich 2021 mit „Seven Heaven Hochzeitsplanung“ selbstständig gemacht. Sie kennt die Do‘s and Don‘ts der Hochzeitsplanung und verrät, was sie Paaren guten Gewissens empfehlen kann – und worauf man lieber verzichten sollte.
Tipps von der Expertin
Einer der wichtigsten Punkte bei der Planung einer Hochzeit ist laut Alexandra Benner genügend Vorlaufzeit einzuplanen. Für manche mag das auf der Hand liegen, aber die Hochzeitsplanerin verrät, dass sich viele erst jetzt bei ihr melden, die im kommenden Sommer heiraten wollen. „Viele Locations sind bereits anderthalb Jahre im Voraus ausgebucht. Man findet dann oft nicht mehr das, was man sich vorgestellt hat für seinen besonderen Tag“, erklärt die 35-Jährige. Viele würden das unterschätzen. Gleiches gilt für die Auswahl des perfekten Brautkleides. „Wenn es ein neues sein soll, dann muss man sich da auch weit im Voraus melden, weil es mit dem Schneidern eine ganze Weile dauern kann.“
Nicht nur das richtige Zeitmanagement gilt es zu beachten, auch das Wetter spielt immer eine wichtige Rolle. Viele Paare wollen im Sommer heiraten und träumen von einer Trauung bei strahlendem Sonnenschein. „Eine Gut-Wetter-Garantie gibt es nie“, weiß Alexandra Benner aus Erfahrung. Sie empfiehlt daher in jeder Jahreszeit eine Alternative mit einzuplanen. Zum Beispiel ein Innenraum der Location, wohin bei plötzlichem Regenschauer ausgewichen werden kann, oder ein großes Zelt, das draußen aufgestellt werden kann. „Wenn das Wetter nicht mitspielt, muss dafür gesorgt sein, dass es trotzdem schön wird für alle.“
Drei Dinge, die man lieber nicht tun sollte
Aber was ist mit den Dingen, von denen sie Paaren konkret abraten würde? Zu den Don‘ts der Hochzeitsplanung zählt für Alexandra Benner ganz klar: Zu viel Programm für den Abend einplanen. „Höchstens zwei oder drei Spiele und nicht zu viele Reden“, meint die Expertin. Es sei ein Irrglaube, dass man die Feier strikt durchtakten und für die Gäste viele Programmpunkte parat haben müsse. „Eigentlich wollen Brautpaar und Gäste doch lieber entspannt den Abend genießen.“ Eine Fotobox würde im Normalfall schon ausreichen, um Familie und Freunde zu bespaßen. „Die Gäste kommen auch so klar“, ist sich Alexandra Benner sicher.
Ein weiteres No-Go ist für die 35-Jährige, am Fotografen zu sparen: „Das sind Erinnerungen für immer, die man sich gerne nochmal anguckt.“ Da lohne es sich, zu investieren. Dass die große Mehrheit der Paare immer samstags heiraten wolle, ist auch etwas, wovon die Expertin eher abraten würde. Zumindest habe es durchaus Vorteile, die Feier beispielsweise auf einen Freitag zu verlegen: Oft sei es dann günstiger und man hat noch mehr Auswahl bei den Locations und Dienstleistern.
„Das ist etwas, wovon ich viele Paare überzeugen muss.“ Dass sich ihre Gäste für die Feier dann einen Tag Urlaub nehmen müssen, wollen viele Brautpaare Freunden und Familie nicht zumuten. „Das kann man aber“, sagt Alexandra Benner. Viele Gäste, gerade enge Freunde und Familienmitglieder, seien gerne dazu bereit. Dann sei es nur wichtig, rechtzeitig eine Save-the-date-Karte zu verschicken, damit alle früh genug Bescheid wissen. Am besten mindestens ein Jahr im Voraus, empfiehlt die Expertin.
Auf das Kleingedruckte achten
Etwas, das Alexandra Benner aber besten Gewissens empfehlen kann, ist die Buchung einer freien Traurednerin. Ohnehin gehe der Trend weg von der kirchlichen Trauung. Wer seine Hochzeit dennoch nicht auf den bürokratischen Akt der Unterschrift beim Standesamt beschränken wolle, für den sei die freie Trauung die beste Option. „Das lohnt sich auf jeden Fall. Eine freie Traurednerin oder ein freier Trauredner lernt das Brautpaar und die Familie richtig gut kennen, es wird ganz viel erzählt und ist sehr persönlich.“ Auch hier empfiehlt sie wieder, sich selbst genug Zeit einzuräumen, um eine Person zu finden, die gut zu einem passt und mit der man sich wohlfühlt.
Einen Geheimtipp hat Alexandra Benner noch für die Verträge bei den Locations parat: „Da muss man auf das Kleingedruckte achten.“ Versteckte Kosten, die Paare oft nicht auf dem Schirm hätten, könnten insbesondere bei den Getränken lauern. Häufig würde die Location die Personenpauschale nur für acht Stunden berechnen und danach anfangen, gesondert abzurechnen. Vor allem wer bis in die frühen Morgenstunden feiern möchte, sollte besser genau darauf achten.
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Für alle, bei denen das Budget eine Hochzeitsplanerin nicht hergibt, empfiehlt Alexandra Benner abschließend, als Brautpaar genügend Pausen zum Durchatmen einzuplanen und am großen Tag einige Aufgaben auf verschiedene Leute zu verteilen. Zum Beispiel an Eltern, Trauzeugen oder enge Freunde. „Es ist wirklich wichtig, dass das Brautpaar sich nicht zu sehr stresst. Bei Hochzeiten, auf denen ich privat war, habe ich es oft erlebt, dass das Brautpaar am Ende des Tages fix und fertig ist.“ Man solle nur darauf achten, dem Einzelnen nicht zu viel zuzumuten, „damit es für alle ein schöner und entspannter Tag wird“.