Schwelm. Einen erlebbaren Adventskalender plant der Schwelmer Verein gemeinsam mit vielen Akteuren. Welche Aktionen hinter den Törchen stecken.
Für die Vorweihnachtszeit hat sich der Verein Brauerei Schwelm eine Besonderheit überlegt: Die Verantwortlichen laden gemeinsam mit vielen Partnern vom 1. bis zum 24. Dezember in die ehemalige Brauerei ein. Dort öffnet sich täglich ab 17 Uhr an der Brauerei-Gasse – sinnbildlich für ein Adventskalender-Türchen – die grüne Tür des historischen Gebäudes. Kirsten Rönfeldt, Vorsitzende des Brauerei-Vereins, erzählt, was die Gäste beim „Live-Adventskalender“ erwartet.
Geplant wird die Aktion erst seit etwa zwei Wochen, aber Rönfeldt und ihr Team konnten bereits viele Einzelhändler, Institutionen oder Dienstleister dafür gewinnen, dem jeweiligen Adventskalender-Türchen in der Maschinenhalle der Brauerei oder im Eingangsbereich Leben einzuhauchen.
Vorlesen, Singen, Genießen
Aktionen sind zum Beispiel ein Vorlese-Abend mit einer Weihnachtsgeschichte oder das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern. „An einem Tag wird es Kekse mit dem passenden Rezept geben oder auch eine Anleitung für eine Gesichtsmassage, um dem Weihnachtsstress vorzubeugen“, erzählt Kirsten Rönfeldt. Auch Tanz- und Bastel-Aktionen sowie das Herstellen von Kränzen aus Tannenzweigen gehören zum Programm. „Es wird einen Flyer geben, auf dem alle Termine stehen, damit man auch gezielt vorbeikommen kann.“ Auf der Homepage des Vereins Brauerei Schwelm unter www.brauereischwelm.de werden die Termine ebenfalls nachzulesen sein.
Beim „Live-Adventskalender“ machen zahlreiche Akteure mit, wie Rönfeldt berichtet: „Unter anderem die VHS, die Märkische Apotheke, das Atelier Sieben, Schwelm Clean-up oder auch eine Physiotherapeutin und eine Tanz- und Yoga-Lehrerin. Einmal querbeet sozusagen – sehr schön.“
Der Hintergrund sei zum einen, den Menschen mit den Aktionen in der stressigen Vorweihnachtszeit eine Zeit zum Innehalten zu ermöglichen. „Es geht darum, gemeinsam einen schönen besinnlichen Moment zu haben. Es muss gar nicht viel sein, aber manchmal rettet das den Tag und erleuchtet die Weihnachtszeit“, sagt Kirsten Rönfeldt.
Noch freie Adventskalender-Törchen
Gleichzeitig möchte der Verein mit dem „Live-Adventskalender“ interessierten Bürgern die Chance geben, die ehemalige Brauerei begehen zu können und zu entdecken. „Das ist nichts, was uns finanziell hilft, sondern es ist eine Aktion, die zeigt, zu was die Brauerei in der Lage ist. Was wir als Verein, aber auch andere Leute dort alles machen können.“ Eine Handvoll freie Adventskalender-Türchen gebe es noch. Wer sich also mit einer Idee einbringen möchte, kann den Verein per E-Mail an post@brauereischwelm.de oder Kirsten Rönfeldt unter Tel. 0175-5963083 erreichen.
Specials am Weihnachtsmarkt-Wochenende
Besondere Specials erwarten die Besucher am dritten Adventswochenende in der Brauerei. Anlässlich des Weihnachtsmarktes in der Innenstadt, den das Stadtmarketing Schwelm organisiert, öffnet der Verein am Samstag und Sonntag (14. und 15. Dezember) durchgehend von 11 bis 20 Uhr die Brauerei-Türen. „Wir zeigen, wer wir sind und wie die Räume aussehen“, sagt Rönfeldt. Darüber hinaus werde es am Weihnachtsmarkt-Wochenende eine Bier-Verköstigung geben, Glüh-Bier wird gegen eine Spende ausgeschenkt und der Abitur-Jahrgang des Märkischen Gymnasiums backt Waffeln.
Besucher können eigene Ideen mitteilen
Außerdem sind die Besucher dazu eingeladen, ihre eigenen Ideen oder Wünsche für die Brauerei Schwelm mitzuteilen. Dazu hängt der Verein eine große Plane auf, auf der Gedanken niedergeschrieben werden können. Ein weiteres Highlight findet am Samstagabend, 14. Dezember, ab 18 Uhr statt: „Da wird Lea Bergen ein Mitsing-Konzert bei uns veranstalten, das uns das Stadtmarketing Schwelm spendiert“, kündigt Rönfeldt an.
Über den Zuspruch sowohl aus der Bevölkerung als auch von Seiten der Stadtverwaltung freuen sich Kirsten Rönfeldt und ihr Team sehr. Bei einem letzten Treffen mit der Lenkungsgruppe aus Vereinsvorstand, Verwaltung, dem Büro für die Dritte-Orte-Förderung und der Projektbegleitung sei die allgemeine Stimmung sehr positiv gewesen. „Es läuft alles sehr schön und das Büro für Dritte Orte ist angetan davon, wie weit wir schon sind“, sagt Rönfeldt. Derzeit laufe der Förderantrag für die Sanierung des Flachdaches der Maschinenhalle. Mit einem Förderbescheid könne im Frühjahr 2025 gerechnet werden. Darüber hinaus bemühte sich der Verein um Gelder aus dem Förderprogramm „2000 x 1000 Euro“.
Nostalgie in der Brauerei
Die Förderzusage kam und die 1000 Euro möchten Kirsten Rönfeldt und ihr Team dafür verwenden, um vor Weihnachten Brauerei-Spaziergänge für Senioren anzubieten. „Hierzu möchten wir ältere Menschen über das Seniorenbüro dazu einladen, mit uns eine Runde durch die Brauerei zu drehen und in Nostalgie zu schwelgen“, erklärt Rönfeldt. Das Ziel sei, sich in der Weihnachtszeit gemeinsam bei Tee und Keksen zusammenzusetzen und alte Geschichten zu erzählen. „Die würden wir gerne festhalten wollen, um sie vielleicht für eine Brauerei-Ausstellung aufzubereiten.“
Denn das ist ein weiteres Projekt, das der Verein gemeinsam mit Dr. Bärbel Jäger, Museumsleitung Haus Martfeld und Mitglied im Brauerei-Verein, demnächst umsetzen möchte. Dazu trägt der Verein bereits Erinnerungsstücke an und aus der Brauerei zusammen – zum Beispiel ein handgemaltes Bild, das die Brauerei damals den Gastronomen geschenkt hat, die das Schwelmer Bier ausschenkten, oder ein altes Gaststätten-Fenster mit Bleiverglasung, das das Logo der Brauerei ziert.
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