Ennepetal. Die IG Metall hat die Beschäftigten von Bharat Forge in Ennepetal zum Warnstreik aufgerufen. Seit Freitag, 6 Uhr, treffen sich Beschäftigte vor dem Werkstor.

Die IG Metall fordert in der Metall-Tarifrunde 2024 aufgrund der in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Preise eine tabellenwirksame Erhöhung der Monatsentgelte um 7 Prozent sowie 170 Euro mehr im Monat für Auszubildende, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Aus Sicht der IG Metall sind ordentliche Erhöhungen nötig, um die Kaufkraft und damit die Wirtschaft anzukurbeln.

Da das bisherige Angebot der Arbeitgeber unter den Erwartungen lag, hat die Tarifkommission der IG Metall Nordrhein-Westfalen für die Metall- und Elektroindustrie am 28. Oktober Warnstreiks beschlossen. Nachdem sich in der letzten Woche 2.000 Teilnehmer am gemeinsamen Warnstreik der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper in Gevelsberg beteiligt haben, ruft die IG Metall diese Woche einzelne Betriebe für Warnstreiks vor den Werkstoren auf.

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Mathias Hillbrandt, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ennepe-Ruhr-Wupper: „Jetzt muss ein verhandelbares Angebot auf den Tisch, damit die Beschäftigten, aber auch die Unternehmen für die Zukunft planen können.“

Nachdem es am Dienstag bei Wengeler & Kalthoff in Witten und am Mittwoch bei KSM Castings in Wuppertal sowie am Donnerstag bei ZF in Witten Warnstreiks gab, sind für heute die Beschäftigten von Bharat Forge CDP in Ennepetal zum Ausstand aufgerufen. Treffpunkt ist von 6 bis 7 Uhr vor dem Tor an der Mittelstraße 64

Derweil veröffentlichte Horst-Werner Maier-Hunke, Vorsitzender des Märkischen Arbeitgeberverbandes, dessen Zuständigkeitsbereich auch die Städte Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal umfasst, am Donnerstag ein Statement zu den aktuellen Warnstreiks und Kundgebungen der IG Metall: „Kriege und Krise, Trump-Comeback und Ampel-Aus – ist jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt für Warnstreiks? Wir brauchen stattdessen eine konstruktive Zusammenarbeit“, sagt Horst-Werner Maier-Hunke, Vorsitzender des MAV, mit Blick auf die Tarifrunde in der Metall- und Elektro-Industrie. „Streiks sind das völlig falsche Signal.“

Angesichts der Rahmenbedingungen sei es im gemeinsamen Interesse der Tarifparteien, schnell zu einer tragfähigen Verhandlungslösung zu kommen. Unrealistische Forderungen machten das nur schwerer. „Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit, und unser Standort braucht Geschlossenheit von Arbeitgebern und Beschäftigten – gerade jetzt“, so Maier-Hunke.