Schwelm. Die Kritik an Netzbetreiber Amprion, der quer durch Schwelm eine neue Stromtrasse plant, nimmt zu. Nun kommen deutliche Worte aus der Politik.

 „Broschüren und Kugelschreiber statt kritischem Dialog - nicht anders kann man die Veranstaltung von Amprion im Ibachhaus beschreiben“ so Jürgen Senge, Sprecher der Schwelmer Linken.

„Viele der mehrere hundert Besucherinnen und Besucher waren enttäuscht von der Veranstaltung und haben sie wohl eher als eine Farce angesehen. Sie hatten eine Veranstaltung mit Diskussionsmöglichkeit im großen Saal erwartet und bekamen stattdessen Schautafeln und Broschüren in den Vorräumen geboten. Amprion ging es leider nicht um eine wirkliche Beteiligung, um einen Diskurs mit den Menschen unserer Stadt.“ so Senge weiter.

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Enttäuschend war nach Ansicht der Schwelmer Linke unter anderem auch die Präsentation auf Leinwänden. Durch die teilweise unscharfe und schlechte Auflösung waren diese gar nicht lesbar. Wegen des großen Andrangs mussten viele zudem draußen warten, bis andere die Veranstaltung wieder verlassen hatten.

„Weder kritische Infrastruktur noch Nachhaltigkeit in der Energiewirtschaft spielen hier eine Rolle. In Angesicht der Gefahr auf Anschläge gegen Energieanlagen sind diese Planungen der blanke Hohn. Energiewende Null trifft ebenso auf diese Planungen zu. Während wegen jedes Windrades in Bayern dutzende Bürgerinitiativen aus dem Boden schießen, wird hier die Umwelt verschandelt. Sollte Energie nicht dezentral erzeugt werden? Sollten nicht Produktionsprozesse energiesparender durchgeführt werden“,so Jürgen Feldmann, Fraktionsvorsitzender der Schwelmer Linken.

Jürgen Senge abschließend: „Die ausgelegten Kugelschreiber und Müslienenergieriegel sollten vielleicht als nette Geste für das Publikum gedacht sein. Ob der von Amprion behauptete Energiebedarf genau auf dieser Trasse transportiert werden muss, bleibt sicherlich noch zu prüfen. Schwelm würde durch die alles überragende Masten wahrlich nicht schöner. Viel Energie und Unterstützung durch Politik und Verwaltung wird aber sicherlich auch die Bürgerinitiative ,Schwelmer Energievernunft‘ benötigen, will sie die Trasse in dieser Form verhindern.“