Ennepetal. Der Sicherheitsdienst in Milspe ist Symptombekämpfung statt Ursachenlösung. Die Debatte zeigt, es braucht mehr, findet Max Kölsch.
Die Diskussion um den Sicherheitsdienst in Milspe hat aus meiner Sicht etwas ganz Wesentliches aufgezeigt: Ein Sicherheitsdienst allein ist nicht die Lösung des Problems. Er bekämpft zwar die Symptome, in diesem Fall ein Unsicherheitsgefühl, das sich bei den Menschen im Ortsteil breitmacht. Die Ursachen aber liegen tiefer und brauchen eine andere und langfristig angelegte Herangehensweise. Hier sind wir bei der Integration.
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Petra Backhoff von den Grünen hat recht, wenn sie sagt, dass Geld in die soziale Arbeit fließen muss. Aber auch Dr. Petra Kappe hat recht. Stadt und Politik müssen das Sicherheitsempfinden ihrer Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen. Integration ist keine Einbahnstraße, auch das hat die Debatte im Integrationsrat richtigerweise angesprochen. Wenn schon bestehende Gräben in der Gesellschaft noch tiefer werden, weil die einen Angst vor den anderen haben, gelingt auch keine Integration.
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Letzten Endes bleibt - wie bei allem - die Frage des Geldes. Ein Sicherheitsdienst kostet Geld, Sozialarbeiter ebenso. Und gerade das fehlt im Moment an allen Ecken und Enden. Wenn aber schon der NRW-Innenminister nach Ennepetal kommen muss, um mit den Menschen über Sicherheit zu sprechen, denke ich, dass genau an dieser Stelle Geld gut investiert wäre.