Ennepetal. Wird die Schillerstraße zur Einbahnstraße? Die Stadt Ennepetal plant, die Straße KAG-beitragspflichtig zu sanieren und auszubauen.
Wird die Schillerstraße zur Einbahnstraße? Über eine entsprechende Änderung der Verkehrsregelung wird derzeit in der Stadtverwaltung nachgedacht. Die Straße soll von Grund auf saniert und ausgebaut werden, sobald die Gebau ihr großes Neubauprojekt an der Berninghauser Straße abgeschlossen hat. Voraussichtlich im kommenden Jahr soll die KAG-beitragspflichtige Maßnahme umgesetzt werden. Erste Überlegungen sehen eine Einbahnstraßenregelung bergaufwärts vor – oder aber den Wegfall von Pkw-Stellplätzen.
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Nach einer Anfrage der Gebau, die auf dem Grundstück zwischen Berninghauser Straße und Schillerstraße derzeit fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 38 Wohnungen errichtet, hatten sich Vertreter aus der Umweltabteilung, von Stadtplanung, Grünflächenmanagement und Straßenbau bei der Stadtverwaltung die Gegebenheiten vor Ort gemeinsam genauer angesehen. Der Zustand der Gehwege wurde als nicht verkehrssicher eingestuft.
„Wir haben uns dann Gedanken gemacht, wie zum einen der Baumbestand so weit wie möglich erhalten werden kann und zum anderen die Verkehrssicherheit gewährleistet ist“, berichtete Christoph Goebel, Leiter der Tiefbauabteilung, im Gespräch mit dieser Zeitung. Demnach soll der westliche Gehweg (bergauf gesehen rechts) aufgegeben werden. Die Fläche soll entsiegelt und eine neue Bordanlage um bis zu einen Meter in die bestehende Fahrbahn gezogen werden. „So sollen die Bäume dort mehr Platz bekommen“, erklärte Goebel. Dadurch seien diese besser zu versorgen, außerdem beuge man erneuten Wurzelschäden vor. In dem Bereich sollen auch ergänzend Hecken und Sträucher gepflanzt werden. Insgesamt stehen entlang der Straße etwas mehr als 20 Linden. Auf der anderen Straßenseite müssen die Bäume weichen, wenn dort ein neuer Gehweg angelegt wird.
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„Durch die Verlegung der Bordanlage fehlt uns dann Fahrbahnbreite“, erklärt der Straßenbaufachmann. Daher sei eine Umwandlung der Straße zur Einbahnstraße notwendig. „Die Alternative wäre, alle Parkplätze aufzugeben“, so Goebel. Das halte man aufgrund des herrschenden Parkbedarfs aber nicht für zielführend. Die Fahrtrichtung der Schillerstraße solle bergauf in Richtung Berninghauser Straße sein, weil die Schulstraße am unteren Ende ebenfalls Einbahnstraße sei. So könne vermieden werden, dass Autofahrer über die Gebau-Grundstücke ausweichen. Große Auswirkungen auf die Verkehrsflüsse in dem Quartier befüchtet Goebel nicht.
Der Bauausschuss gab in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag der Verwaltung den Auftrag, die Maßnahme zu planen und Haushaltsmittel dafür einzuplanen. „Ganz grob geschätzt werde ich dafür 500.000 Euro anmelden. Ob am Ende so viel benötigt wird, muss man sehen“, erklärte Christoph Goebel. Vorgesehen ist, im Lauf des kommenden Jahres den Umbau vorzunehmen. Voraussetzung für den Baubeginn ist, dass die Gebau dann ihr Großprojekt abgeschlossen hat. „Wir werden bis Ende des Jahres komplett fertig sein“, erklärte Gebau-Vorstand Dirk Bachmann dazu auf Nachfrage dieser Zeitung.
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Bevor die Straße umgebaut wird, wird es gemäß der Vorgaben des Kommunal-Abgaben-Gesetzes (KAG) aufgrund der Beitragspflicht noch eine Bürgerversammlung geben. Erst danach wird das endgültige Bauprogramm ausgearbeitet und der Politik zur Abstimmung vorgelegt. Inwieweit die Anlieger überhaupt zur Kasse gebeten werden, ist offen. Das Land hatte die Beitragspflicht neu geregelt, die Modalitäten sind aber noch nicht abschließend geklärt.