Schwelm/Wuppertal. Schon wieder. Die A 1 wird in Richtung Dortmund mehrere Tage vollgesperrt. Zeiten, Hintergründe und worauf sich Autofahrer einstellen müssen.
Und täglich grüßt das Murmeltier… Wie im gleichnamigen Film muten seit Monaten die Ankündigungen von Sperrungen auf der A 1 von Wartezeiten und langen Umwegen an, die auch den Verkehr abseits der Autobahn immer wieder aufs Neue auf die Geduldsprobe stellen. Und es ist kein Ende in Sicht. Jetzt werden die nächsten massiven Beeinträchtigungen auf und an der Fernstraße angekündigt.
Lesen Sie auch: Mehrere Tage Vollsperrung: Staualarm auf der A 1
Wie die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-und -bau GmbH (DEGES) mitteilt, wird von Freitag, 29. April, 22 Uhr, bis Montag, 2. Mai, 5 Uhr, die Autobahn A 1 in Fahrtrichtung Dortmund zwischen der Anschlussstelle Wuppertal-Ronsdorf und dem Autobahndreieck Wuppertal-Nord voll gesperrt. Zeitgleich steht den Verkehrsteilnehmern in Fahrtrichtung Köln zwischen den Anschlussstellen Wuppertal-Langerfeld und Wuppertal-Ronsdorf nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Grund sind Sanierungsarbeiten an der Fahrbahn.
Car Friday: Raser mit Tempo 129 in Schwelm gepackt
Für den Autobahnverkehr in Fahrtrichtung Dortmund ist eine Umleitungsstrecke eingerichtet (Rote-Punkt-Umleitung). Sie führt die Verkehrsteilnehmer ab der Anschlussstelle Wuppertal-Ronsdorf über die Autobahn A 46 bis zum Autobahndreieck Wuppertal-Nord.
Massive Störungen
Mit erheblichen Beeinträchtigungen müssen auch die Verkehrsteilnehmer rechnen, die aus Schwelm kommend an der Anschlussstelle Wuppertal-Langerfeld auf die A 1 auffahren möchten. Die Auffahrt in Fahrtrichtung Dortmund wird gesperrt und steht nicht zur Verfügung. Eine Umleitung über die B 7 hoch zur A 46-Anschlussstelle Wuppertal-Oberbarmen (bei Ikea) ist ausgeschildert. Für viele Autofahrer dürfte der Weg über den Schwelmer Norden, direkt zum Autobahndreieck Wuppertal-Nord, jedoch schneller sein. Wer ab Wuppertal-Langerfeld auf die A 1 in Richtung Köln will, muss sich wiederum auf Rückstaus und Wartezeiten im Anschlussstellen-Bereich einstellen.
Vielen Autofahrern dürften die Ankündigungen bekannt vorkommen. Es handelt sich um exakt die gleiche Fahrbahnsanierung, die für das erste Aprilwochenende geplant war, dann aber kurzfristig verschoben werden musste. Grund dafür war der unerwartete Kälteeinbruch damals. „Die Baufirma hatte ihre Fräsmaschinen nicht aus dem Sauerland bekommen“, erklärte DEGES-Projektleiterin Ines Nordhaus zu den Hintergründen. Die Arbeiten könnten daher erst über das letzten Aprilwochenende und dem Maifeiertag ausgeführt werden.
Ganz tatenlos blieben die Autobahnbauer am ersten Aprilwochenende nicht. Die DEGES hat die Sperrzeit genutzt, Arbeiten auf der Baustelle Schwelmetalbrücke zu erledigen, die durch den schweren Lkw-Unfall Mitte März anfielen, bei dem ein Gemüsetransporter auf die Mittelleitplanke auffuhr und komplett ausbrannte. Alle Schäden am Leitplanken-System sind inzwischen behoben, die von der extremen Hitze beschädigte Fahrbahn ohnehin seit langem wieder befahrbar.
Tank- und Rastanlage wird ab 14 Uhr geräumt
Während der mehrtägigen Vollsperrung der A 1 wird auch die Tank- und Rastanlage Kucksiepen in Fahrtrichtung Dortmund gesperrt sein. Auch dort wird der Bodenbelag erneuert. Die Räumung der Rastanlage erfolgt am 29. April ab 14 Uhr.
Ohne Folgen am Brückenbauwerk blieb der Unfall jedoch nicht. Wie die Untersuchung, die erst in der Sperrzeit Anfang April möglich war, zeigte, wurde durch die gewaltigen Temperaturen oben auf der Fahrbahn der Korrosionsschutz an der Konstruktion unterhalb der Fahrbahnplatte in Mitleidenschaft gezogen. Der Unfall passierte genau an der Stelle, wo die Autobahnstrecke ans Brückenbauwerk anschließt.
Noch unklar ist auch, ob der bei dem Brand entstandene Mix aus brennendem Kunststoff und Dieselkraftstoff, der in die Regenableitungen der Brücke geflossen ist, sich an den Rohren festgesetzt hat und entfernt werden muss. Die Auswertung der Mini-Kamera-Durchfahrt, die ebenfalls in der Sperrzeit erfolgte, stehe noch aus, erklärte DEGES-Projektleiterin Ines Nordhaus. „Wir werden aber alle eventuellen Arbeiten so in unserem Bauablauf erledigen können, dass es keine Verzögerungen bei der Fertigstellung der Schwelmetalbrücke gibt“, versicherte sie. Bis Mitte 2023 soll die Ertüchtigung des Brückenbauwerkes erledigt sein. Spätestens dann sollte es vorbei sein mit den immer neuen Ankündigungen von Sperrungen und Verkehrsbeeinträchtigungen rund um die Anschlussstelle Wuppertal-Langerfeld.