Gevelsberg. Schrecklicher Fund in einem Kleidercontainer in Gevelsberg. AHE-Mitarbeiter entdecken ein Katzenbaby, das wohl absichtlich dort „entsorgt“ wurde.

Dieser Fund macht sprachlos. Beim Leeren eines Altkleidercontainers an der Heidestraße in Gevelsberg entdeckten AHE-Mitarbeiter ein Katzenbaby. „Es wurde dort in einer Plastiktüte, die mit Wasser gefüllt war, entsorgt“, sagt Benjamin Mauthe. Dass es überhaupt überlebt hat, grenze an ein großes Glück, da ist er sich sicher. Der Mann im Dienst von AHE geht davon aus, dass die Katze mutwillig in den Container geworfen wurde - in Kauf nehmend, dass es nicht überlebt. Doch die Geschichte nahm für das kleine Wesen ein gutes Ende.

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Es hat noch nicht einmal einen Laut von sich gegeben, als die beiden AHE-Mitarbeiter den Container öffneten, um die Kleidungsstücke und Schuhe per Hand zu verladen. Es ist Mittwoch, ein ganz normaler Tag, Routine, wie an allen 60 Containerstandorten in Gevelsberg auch. Aufschließen, verladen, abschließen.

Dann sei ihnen die Plastiktüte mit der Aufschrift eines Discounters aufgefallen. Etwas bewegt sich. Beim Blick hinein sehen sie Lebensmittelreste, Wasser und eine klitschnasse Katze. Wie der Tierarzt später feststellt, ist das Tier wohlauf und gesund, doch das sehen die beiden Mitarbeiter nicht. Sie sehen ein völlig verängstigtes kleines Katzenbaby.

Von Klappentür verschlossen

Die kleine Katze wurde von dem AHE-Mitarbeiter direkt adoptiert und in die Familie aufgenommen.
Die kleine Katze wurde von dem AHE-Mitarbeiter direkt adoptiert und in die Familie aufgenommen. © AHEWP | Unbekannt

„Meine Mitarbeiter waren fassungslos“, sagt Benjamin Mauthe. Für ihn ist es ausgeschlossen, dass das Tier von alleine in den Kleidercontainer gelangt ist. Die Öffnung sei immer von einer Klappentür verschlossen. Außerdem habe sich die Katze noch dazu in einer Tüte mit Wasser befunden, „da klettert keine Katze freiwillig rein.“ Er sagt, nicht auszudenken, wenn ein Sack Schuhe im Container gelandet wäre und das Tier getroffen hätte.

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Doch das ist nicht passiert und die Katze landet auf der Hand eines jungen Familienvaters, der sein Herz an der Kleinen verlor. Die Katze ins Tierheim zu geben, kam für ihn nicht in Frage. Er war sich sofort sicher, dass er das Tier zu sich nimmt. „Dort hat die Kleine ein schönes Zuhause gefunden“, sagt Benjamin Mauthe. Und es sei eine glückliche Fügung. Denn die Tochter des Kollegen habe sich schon lange eine Katze gewünscht. Einen Namen hat das Katzenbaby, das nicht älter als acht Wochen ist, noch nicht. „Die Kinder konnten sich noch nicht auf einen Namen einigen.“

Immer wieder tote Tiere gefunden

Ist es in letzter Zeit schon einmal vorgekommen, dass ein lebendiges Tier in einem Altkleidercontainer gefunden wurde? „Seit ich dabei bin, habe ich nicht davon gehört“, sagt Benjamin Mauthe. Und er ist seit acht Jahren für die AHE aktiv. Tote Tiere würden jedoch immer wieder gefunden. Vor allem Kaninchen, die eingewickelt im Container landen. Benjamin Mauthe berichtet auch von einem abgetrennten Schafskopf. „Der war in dem einen Container, der Körper in einem anderen.“ Vor allem Abfälle würden immer wieder in den Altkleidercontainern entsorgt. Alles, was in die Öffnung hinein passt, wird auch reingeworfen.“

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Eine Anzeige sei bei der Polizei nicht gestellt worden, erklärt AHE-Chef Johannes Einig. Die Katze habe keinen Chip und es gebe auch sonst keinen Hinweis auf den Verursacher. Das Schicksal des Tieres lasse niemanden kalt, hätte es Anhaltspunkte gegeben, hätte man die Polizei informiert. Er sei froh, dass das Tier wohlauf sei und ist stolz auf seine Mitarbeiter. „Sie haben gezeigt, dass sie das Herz an der richtigen Stelle haben. Sie haben die Katze nicht nur gerettet, sondern gleich adoptiert. Das spricht für die Menschen, die bei uns arbeiten.“