Schwelm. Das hat es wegen Corona lange nicht gegeben: Bei der Schwelmer Tafel gibt es wieder eine warme Mahlzeit. Wie das möglich wurde.

Bereits in der Vergangenheit hat sich das Korian Seniorenzentrum am Ochsenkamp für den Schwelmer Tafelladen der Caritas Ennepe-Ruhr und der Diakonie Mark-Ruhr engagiert. Nach zwei Jahren Corona-Pause wurde diese Woche endlich wieder leckere Suppe an die Tafelkunden verteilt.

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„Suppe, wer möchte leckere Gulaschsuppe?“, rufen Heidi Gehringer, Einrichtungsleiterin im Korian Seniorenzentrum, und Caritas-Mitarbeiterin Angelika Beck im Chor. Denn zunächst sind die Kunden der Schwelmer Tafel an diesem Mittwoch etwas überrascht von der Suppenausgabe an der Wilhelmstraße 22 und trauen sich noch nicht so recht. „In der Tat hat sich die Aktion sehr kurzfristig ergeben“, erklärt Angelika Beck, die die Schwelmer Tafel leitet. „Ich war gestern Abend noch Suppenschüsseln und Löffel kaufen, damit wir die 60 Portionen auch verteilen können“, ergänzt sie schmunzelnd. Die hat wiederum schon ab 5.30 Uhr in der Früh Frank Hinnenberg, Koch im Seniorenzentrum am Ochsenkamp, zubereitet. „Extra für die Tafel“, sagt er beim Verteilen mit der Suppenkelle in der Hand.

Hunger in Schwelm: Tafelladen gehen Lebensmittel aus

Für Menschen in der Stadt engagieren

„Wir möchten uns gerne auch als Einrichtung für die Menschen in der Stadt engagieren“, erklärt Heidi Gehringer die Motivation. „Deshalb möchten wir einmal pro Woche im Schwelmer Tafelladen, der von der Caritas Ennepe-Ruhr gemeinsam mit der Diakonie Mark-Ruhr betrieben wird, aushelfen. Durch das Verteilen von Suppe oder eben auch beim Packen und Verteilen der Essenskisten. Dazu nehmen wir auch gern Schüler und Auszubildende mit, damit sie auch einmal über den Tellerrand schauen und neue Erfahrungen sammeln.“

Dreimal wöchentlich 190 Kisten mit Lebensmitteln

Im Schwelmer Tafelladen der Caritas Ennepe-Ruhr und der Diakonie Mark-Ruhr packen ehrenamtliche Helfer an drei Tagen pro Woche 190 Kisten mit Lebensmitteln. Gespendet werden diese von Geschäften, Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen.Das Korian Seniorenzentrum am Ochsenkamp, ehemals Curanum, hat bereits in der Vergangenheit Suppenausgaben bei der Tafel organisiert.

Eine neue Erfahrung ist die Suppenausgabe an diesem Mittwoch auch für viele der Tafelkunden. Seit Beginn der Pandemie waren solche Aktionen nicht möglich und umso größer ist die Freude über das unverhoffte Mittagessen. „Lecker“ hört man schließlich mehr als einmal von den Tischen und Bänken, die vor dem Tafelladen aufgebaut wurden. Und als der ein oder andere Tafelkunde die Suppenschale ablehnt, weil Ramadan sei, werden kurzerhand Tüten geholt, damit die warme Mahlzeit mit nach Hause genommen werden kann für den Abend. „Eine gelungene Aktion“, zieht Caritas-Mitarbeiterin Angelika Beck freudige Bilanz.