Dortmund. Im Kampf gegen die Neonazi-Szene in Dortmund trennt sich die Polizei von einem mächtigen Instrument – zumindest vorerst.
Die Polizei Dortmund wird die Strategische Fahndung in Dorstfeld nicht verlängern. „Die rechte Szene in Dortmund ist zerschlagen“, betont die Behörde erneut – sie hatte das schon im Frühjahr bilanziert, als der neue Verfassungsschutzbericht erschien. Den lange als Nazi-Kiez gefürchteten Stadtteil will man aber nicht sich selbst überlassen.
Die Strategische Fahndung räumt der Polizei in kritischen Bereichen über einen bestimmten Zeitraum hinweg weitreichende Rechte ein, etwa bei der Durchsuchung von Personen. Das Instrument hatte Polizeipräsident Gregor Lange für weitere Erkenntnisgewinne in der Nazi-Szene in Dorstfeld angeordnet.
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„Die langfristige Strategie der Dortmunder Polizei, alle rechtlich zur Verfügung stehenden Instrumente zu nutzen, ist aufgegangen“, wird Lange nun in einer Mitteilung zitiert. Die Mobilisierung zu Nazi-Versammlungen sei in diesem Jahr so gering wie nie zuvor gewesen, die Teilnehmerzahl nie über zweistellig hinausgegangen. Zudem betont die Polizei erneut den Wegzug vieler Führungspersonen aus der Dortmunder Szene.
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Trotz der ausgelaufenen Strategischen Fahndung wolle die Polizei den Bereich Dorstfeld „weiter intensiv im Blick haben“ – und je nach Entwicklung das Werkzeug auch in Zukunft wieder einsetzen.