Balve. Charlotte und Frieda aus Balve lernen im Wald und kämpfen gegen Müll – für eine bessere Umwelt. Grundschule bleibt Naturparkschule.

„Als meine Mama ein Kind war, gab es noch hüfthoch Schnee in Balve. Das habe ich noch nicht erlebt“, sagt Charlotte Grewe und erklärt damit, was für sie das Wort „Klimawandel“ bedeutet. Charlotte hat Spaß daran, in den Wald zu gehen, sich für ihre Umwelt und die Natur zu interessieren. Und damit ist sie nicht allein an der Balver Grundschule St. Johannes.

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Über diese Frage können die Drittklässler nur schmunzeln: „Welches Tier hat in der Vergangenheit in Balve gelebt?“ Dass das Mammut – das Balver Wahrzeichen – gemeint ist, weiß nun wirklich jedes Kind in Balve. Und damit wandern die ersten 10 Euro in die Kasse der Balver Grundschule. Doch dabei soll es nicht bleiben. Denn die Kinder wollen beweisen, dass sie sich in der Natur bestens auskennen.

Dafür gibt es einen guten Grund. 2018 erhielt die Schule erstmals das Zertifikat „Naturparkschule“, dafür, dass sich die Schülerinnen und Schüler in der Natur bestens auskennen und diese auch schützen. Um zu sehen, dass das auch so bleibt, muss dieses Zertifikat regelmäßig sozusagen verteidigt werden. Rezertifiziert, wie die Erwachsenen das mit einem schwierigen Wort ausdrücken.

Lernen im grünen Klassenzimmer

Doch was bedeutet es, Naturparkschule zu sein? Frieda Stüeken aus der 3a und Charlotte Grewe aus der 3b wissen das ganz genau. „Wir sind viel draußen und lernen dort, zum Beispiel in unserem grünen Klassenzimmer auf dem Schulhof. Oder wir gehen in den Wald“, erzählt Charlotte. „Dort schauen wir uns die Bäume an und lernen, wie die heißen“, ergänzt Frieda.

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„Immer am Montag ist es am schlimmsten, da liegt so viel rum“, ärgert sich Charlotte. Und berichtet davon, dass alle Klassen reihum auf dem Schulhof Müll einsammeln. „Da haben wir sogar schon Pampers gefunden“, ergänzt Frieda. Die beiden Mädchen wissen, warum sie das tun. „Wir wollen doch nicht überall Müll. Wir wollen unsere Natur retten“, erklärt Frieda.

GS Balve wird rezertifiziert als Naturparkschule
Frieda Stüeken (links) und Charlotte Grewe interessieren sich für die Natur und wollen sie schützen. © WP Balve | Annett Albach

„Mir macht das auch Spaß“, ergänzt Charlotte. „Meine Lieblingstiere sind Pferde. Und ich liebe es, im Wald auszureiten. Deshalb möchte ich den auch schützen“, begründet sie. Und aus den Erzählungen ihrer Eltern weiß sie eben, dass der „Klimawandel“ dafür sorgt, dass es weniger Schnee gibt. Und dass man etwas dagegen tun kann: „Im Winter gibt es hier nun mal keine Erdbeeren, also esse ich auch keine.“

Besuch einer Falknerei

So wie Charlotte und Frieda interessieren sich auch die anderen Kinder in der Balver Grundschule für ihre Umwelt. Schulleiterin Birgit Heckmann zählt anlässlich der feierlichen Verleihung der Rezertifizierungs-Urkunde davon, was das konkret heißt. Sie berichtet von der Natur-AG, der Projektwoche „Der Natur auf der Spur“, dem mobilen Schulplanetarium, dem Besuch einer Falknerei an der Schule und der Teilnahme am Baumpflanztag in Balves niederländischer Partnerstadt Heerde.

GS Balve wird rezertifiziert als Naturparkschule
120 Euro und eine neue Urkunde: Barbara Dienstel-Kümper vom Märkischen Kreis gratuliert Schulleiterin Birgit Heckmann (links). © WP Balve | Annett Albach

Am Ende haben die Kinder alle 12 Fragen richtig beantwortet. Und neben der neuen Naturparkschulen-Urkunde übergibt Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper auch 120 Euro an Schulleiterin Birgit Heckmann: „Was damit passiert, werden die Kinder gemeinsam entscheiden. Sie haben so viele gute Ideen.“