Balve. Die Hönnestadt kommt beim ersten großen Wintereinbruch glimpflich davon. Das liegt vor allem an der Vorbereitung - bei Stadt und Balvern.

Seit Tagen hat der Winter die Region fest im Griff. Dafür hat sich das Wetter in diesem Winter allerdings einige Zeit gelassen. Bei den Stadtwerken zeigt man sich auf ein drohendes Verkehrschaos bestens vorbereitet - zumindest so weit, dass man bereits dutzende Tonnen Streusalz nachgeordert hat. Dabei verfolgt man einen klaren Plan.

100 Tonnen sind auf dem Weg

Lange hatte sich der Winter diesmal Zeit gelassen. Fast, so scheint es, wäre es möglich gewesen, dass das Winterchaos diesmal an Balve vorbeizieht. Doch seit gut eineinhalb Wochen hat Väterchen Frost das Hönnetal fest im Griff. Stadt und Stadtwerke haben sich in den vergangenen Wochen intensiv auf einen Wetterumschwung vorbereitet.

„Zunächst räumen wir Steilstrecken und Hauptverkehrswege.“

Thomas Hinz
Betriebsleiter Technik bei den Stadtwerken

Gut 50 Tonnen Streusalz sind in Balve mittlerweile buchstäblich unter die Räder gekommen, erklärt Thomas Hinz, Betriebsleiter Technik bei den Stadtwerken, auf WP-Anfrage. Rund 100 weitere Tonnen habe man bereits nachgeordert und sollten in den kommenden Tagen in der Hönnestadt eintreffen. „Mittlerweile sind vier Züge nachgeordert“, sagt Hinz. Mit insgesamt acht Kräften sind die Stadtwerke dieser Tage im Einsatz, um Straßen und Wege in und um Balve freizuräumen. Unterstützung kommt dabei auch von Dienstleistern wie Alexander Hepping. Der Balver Unternehmer ist unter anderem mit der Gehwegräumung betraut.

Räumpflicht und Straßenkategorisierung

Der intensivste Räumeinsatz liegt derweil bereits hinter den Kollegen, wie Hinz erklärt. Mit Einsetzen der Schneefälle und des Frosts hätten sie vor allem in der vergangenen Woche einiges zu tun gehabt. Dabei sei wichtig, dass auch in Balve alle Straßen für diesen Fall klassifiziert sind. „Zunächst räumen wir Steilstrecken und Hauptverkehrswege“, erklärt Hinz. Dazu gehören unter anderem Schulwege. Anschließend sind „übergeordnete Straßen und Wohngebiete“ an der Reihe; schlussendlich seien die Sackgassen dran. Gleichwohl: Je schwieriger die Wetterbedingungen, desto mehr verlagert sich die Arbeit des Räumdienstes. Schneit es ununterbrochen, müssen Hauptverkehrswege durchgehend bearbeitet werden. „Da kommt man dann nicht mehr hinterher“, sagt Hinz. In der Zeit, in der geräumt wurde, falle dann so viel Schnee, dass man wieder von vorne beginne. Das sorge entsprechend in der Anfangszeit für Schwierigkeiten.

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Ein Ärgernis für Anwohner dabei: Sobald sie selbst den Gehweg vor dem eigenen Heim geräumt haben - und der Winterdienst wieder Schnee auf den Weg schiebt. Dabei gelte es, sprichwörtlich einen kühlen Kopf zu bewahren. Dabei sei der Ärger von Anwohnern durchaus nachzuvollziehen, sagt Hinz. Schließlich seien Eigentümer in einigen Teilen sogar selbst dazu verpflichtet, Bürgersteige, Wege und Zufahren zu ihren Grundstücken zu räumen. Die Räumpflicht kann über einen Mietvertrag auch an Mieter übertragen werden.

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Doch ein Verkehrschaos ist in Balve in den vergangenen Tagen ausgeblieben - im Vergleich zu anderen Städten in der Region. Einen Grund sieht Alexander Hepping unter anderem in der Vorbereitung. „Sogar Post und Müllabfuhr konnten ohne Einschränkungen fahren“, sagt der Unternehmer. Um die eigenen Fahrzeuge aufzufüllen, steuert er selbst größtenteils den Bauhof an, wo das Gros des Streusalzes lagert. „Wir haben hier nur Reservemengen eingelagert“, sagt Hepping.