Balve. Der Förderverein der Öffentlichen Bücherei Balve hatte zur Jahreshauptversammlung geladen. Die Unterstützung im Verein ist groß.
Der Förderverein der Öffentlichen Bücherei ist mit seinen mehr als 600 Mitgliedern gut aufgestellt und ganz wichtig für das Angebot hier. Das hatte Büchereileiterin Steffi Friske kürzlich auch stolz betonen können, als die beiden Landtagsabgeordneten Matthias Eggers und Christina Osei hier zu Gast waren (wir berichteten). Zu Veranstaltungen gibt es immer wieder helfende Hände, die mit anpacken, viele unterstützen einfach ideell und finanziell.
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Nur zu den Jahreshauptversammlungen bleibt die Resonanz meistens überschaubar. Mit inklusive aller anwesenden Vorstandsmitglieder acht Teilnehmern war der Besuch am Donnerstagabend schon vergleichsweise gut, resümierten die Beteiligten.
Thrillerautor Arno Strobel kommt nach Balve
Und trotz kleiner Runde, es ging mehrfach ein Raunen durch die Versammlung, so als Büchereileiterin und Fördervereins-Schriftführerin Steffi Friske das Programm für das kommende Jahr vorstellte. Vor allem ein Name ließ aufhorchen, und dass es der Bücherei dank ihres guten Rufes mittlerweile gelingt, so ein Kaliber nach Balve zu holen: Arno Strobel.
Seine Thriller sind äußerst beliebt und erfolgreich. Und für den 14. März 2025 hat er einen Besuch in der Hönnestadt zugesagt. Aber wohin mit der Lesung? Die Bücherei sei dafür zu klein, erklärte Friske, mehr als 100 Plätze möchte man auf jeden Fall anbieten. Schon im Vorfeld der Versammlung hatte es Gespräche gegeben mit der evangelischen Kirchengemeinde, deren Presbyterin Silke Hoppe auch am Donnerstag bei der Versammlung war.
Gemeinde stellt Gotteshaus für Lesung zur Verfügung
Die Gemeinde würde ihr Gotteshaus an der Hönnetalstraße für die Lesung zur Verfügung stellen. „Dieser Ort hat schon eine besondere Atmosphäre“, findet Steffi Friske. Außerdem sei dort eine gute technische Ausrüstung vorhanden. Auf Seiten der Gemeinde habe es schon im Vorfeld Unterstützung gegeben für dieses Event, welches Balve in so einer Form noch nicht erlebt hat.
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Auch dass es in den Thrillern hin und wieder etwas blutiger zugeht, sah im Presbyterium wie auch in der Fördervereinsversammlung niemand als Problem an für eine Lesung in der Kirche. Somit können sich alle Interessierten diesen Termin nun vormerken. Der Kartenvorverkauf soll in Kürze beginnen. Der Förderverein wird an diesem Tag sicher wieder vielfältig unterstützen.
Solche Eventlesungen werden für die Bücherei überhaupt immer bedeutender und schaffen eine sehr positive Außenwirkung, betonte Friske weiter. In der Scheune auf Hof Tillmann in der Grübeck las kürzlich Andreas Winkelmann vor 150 begeisterten Besuchern. Nur gab es an dem Abend keine Bücher zu kaufen. Nun soll Winkelmann im November 2025 noch einmal nach Balve kommen.
Am 4. Arpil 2025 ist lange Nacht der Bibliotheken
Am 4. April des nächsten Jahres ist wieder Lange Nacht der Bibliotheken. Steffi Friske versprich ein „noch nie dagewesenes Programm“ mit einem ganz neuen Konzept und in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt. Das Außengelände der Bücherei soll an dem Tag nach der Renovierung offiziell wiedereröffnet werden, mehr möchte die Büchereileiterin ansonsten noch nicht verraten.
Und apropos Renovierung: der große Raum mit dem Tresen, den man in der Bücherei als allererstes betritt und der vor allem auch die Romane für Erwachsene bereithält, soll renoviert werden. Steffi Friske nennt diesen Bereich das „Herz der Bücherei“. Aber er ist eben auch etwas in die Jahre gekommen. Geplant ist ein innovatives Konzept mit Beteiligung möglichst vieler Nutzer, klein wie groß, um den Umbau zu erarbeiten.
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Workshops soll es dafür geben, die etwa das Raumkonzept erstellen. Das wird LEADER-gefördert, 17.000 Euro stehen für die Planung bereit. Friske hofft, dass noch dieses Jahr die Anträge positiv beschieden vorliegen. Dann muss auch noch ein Architekt ausgewählt werden, Interessenten gäbe es mehrere. Den eigentlichen Umbau nach den ausgearbeiteten Ideen wird dann die Stadt verantworten, mit Kosten im sicherlich sechsstelligen Bereich.
Möglich gemacht hat der Förderverein auch die Anschaffung von 3D-Stiften. „Die sind ein richtiger Renner“, konnte die Büchereichefin berichten. Von Aussehen und Funktionsweise ähnlich einer Heißklebepistole schreibt oder malt man damit, was dann wie aus dem 3D-Drucker fest wird. So könne man die Nutzer, vor allem die jüngeren, in die 3D-Technik einführen. Sie absolvieren einen Führerschein für das Gerät. „Eine tolle Ergänzung zu unserem digitalen Bildungsangebot.“
Personell gab es vom Förderverein wenig Neues zu berichten. Für die verhinderte Vorsitzende Jutta Streiter führte Stellvertreter Richard Schwartpaul durch den Abend. Als neue Kassenprüferin ließ sich Barbara Steinfort wählen.
Besprochen wurde dabei noch der Sommerleseclub. Die Abschlussparty ist aufgrund der erfreulich großen Resonanz mittlerweile an die Sorpe verlegt worden. Da gab es zuletzt Bogenschießen: Ein besonderes Erlebnis für die Teilnehmer anstelle einer Geschenktüte, von der am Ende vielleicht manches doch im Müll landet, so die Idee.
Die Ehrung der besten Teilnehmer bleibt, die Resonanz von Grundschulkindern sei überwältigend. „Aber eigentlich war der Sommerleseclub mal für Jugendliche gedacht. Die sind mittlerweile leider kaum noch ein Thema.“ Das gelte auch vermehrt im normalen Büchereibetrieb. Womit sich das Team aber nicht abfinden und dafür die Zusammenarbeit mit der Realschule weiter intensivieren will.