Beckum. Carina Brinkschulte liebt es, kreativ zu arbeiten. „MaLo‘s Selbstbedienungshäuschen“ läuft so gut, dass sie ein neues Häuschen plant.
Viele der vorbeifahrenden Autofahrerinnen und -fahrer wissen gar nicht, welche Schätze sich wenige Meter von ihnen entfernt verbergen. Denn direkt an der Arnsberger Straße steht „MaLo’s Selbstbedienungshäuschen“ – gefüllt mit lauter Unikaten.
Anfragen nach selbstgenähter Kleidung für Kinder
Carina Brinkschulte ist ein kreativer Mensch. Als sie im Mutterschutz war, fing sie an, Kleidung für ihre Kinder zu nähen. Anderen Eltern fielen die liebevoll gearbeiteten Kleidungsstücke auf und Carina Brinkschulte bekam zunehmend Anfragen, ob sie auch für andere Kinder etwas nähen könne. In der Folge machte sich die Beckumerin selbstständig – 2021, mitten in der Corona-Zeit. Der Kontakt lief über WhatsApp, „das war sehr praktisch“, erinnert sich Carina Brinkschulte.
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Doch damit nicht genug der Kreativität. Carina Brinkschulte stellte in ihrer Freizeit viele Deko- und Geschenkartikel her. Diese verkauft sie in „MaLo’s Selbstbedienungshäuschen“, einem kleinen, grauen Waren-Häuschen, das Kundinnen und Kunden selbstständig öffnen, sich etwas aussuchen und bezahlen können. In der Auslage sind zum Beispiel Kerzen, Flaschenöffner, Gruß- und Glückwunschkarten, Kerzenhalter und Deko-Figuren zu finden. Kerzen kauft Carina Brinkschulte beispielsweise als Rohlinge und veredelt sie dann durch einen individuellen Aufdruck. Das gleiche gilt für Holzscheiben. Hier hat sich Carina Brinkschulte vor einiger Zeit extra einen Laser gekauft, um Worte oder Namen in die Holzscheiben zu schreiben.
Je nach Saison wechselt Carina Brinkschulte das Sortiment – etwa für Ostern, Weihnachten, die Einschulung oder den Kita-Abschluss. Bisweilen wird die Beckumerin von ihren eigenen Kindern – fünf und acht Jahre alt – bei der kreativen Arbeit unterstützt, wie sie schmunzelnd erzählt.
„Das läuft alles auf Vertrauensbasis, und es funktioniert.“
Bei gutem Wetter öffnet Carina Brinkschulte ihr Häuschen eigentlich immer, erläutert sie: „Schon allein deshalb, damit die Luft zirkulieren kann.“ Bei schlechtem Wetter können die Kunden selbst die Tür öffnen. Gut sichtbar ist der Hinweis auf die Videoüberwachung zu lesen. Zum Glück, so erzählt Carina Brinkschulte, habe es bisher keine Diebstähle gegeben: „Ich habe da überhaupt keine schlechten Erfahrungen gemacht.“ Auch dass Kunden zu wenig bezahlen, sei noch nicht vorgekommen: „Das läuft alles auf Vertrauensbasis, und es funktioniert.“
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Die Kunden bezahlen entweder bar, indem sie das Geld in einen kleinen Briefkasten stecken, oder schicken es Carina Brinkschulte über Paypal. Gekauft und gestöbert werden kann täglich zwischen 7 und 20 Uhr.
„Es ist zu vollgestopft im Moment.“
Nicht mal zwei Jahre ist es her, dass Carina Brinkschulte ihr Selbstbedienungshäuschen eröffnet hat. Am 22. Oktober 2022 öffnete sie die Türen des Häuschens zum ersten Mal für Käuferinnen und Käufer. Und schon beim ersten Blick ist zu spüren: Carina Brinkschulte hat viel zu viele Ideen, als dass die kleinen Kunstwerke hier alle Platz finden würden. Inspirationen findet sie unter anderem auf Internetplattformen wie Instagram – „und natürlich eigene Ideen“. Das Ergebnis: Eine große Auswahl, aber: „Es ist zu vollgestopft im Moment“, sagt die gebürtige Plettenbergerin.
Carina Brinkschultes Ehemann hat das neue Häuschen komplett selbst gebaut
Abhilfe ist jedoch in Sicht: Wenige Meter weiter steht bereits ein neues Selbstbedienungshäuschen, in einem warmen Braunton und nach frischem Holz duftend. Carina Brinkschultes Ehemann hat es komplett selbst gebaut. Am Ende des Sommers, spätestens im Herbst, ziehen alle Waren hierher um. Zudem will Carina Brinkschulte dann ihr Sortiment erweitern – beispielsweise um Schals und Mützen für Erwachsene. In dem neuen Selbstbedienungshäuschen will die 34-Jährige auch verstärkt Kleidung für Kinder anbieten. In dem derzeitigen Häuschen sei das je nach Wetter schwierig: „Die bleicht sonst aus.“
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Der letzte Feinschliff an der neuen Verkaufsstelle fehlt noch. So soll zum Beispiel noch Beleuchtung für das Innere des Häuschens angebracht werden. Das neue Selbstbedienungshäuschen ist nicht nur um einiges größer als das bisherige, sondern man kann es auch betreten. „Wenn es mal regnet, ist das für die Kunden ja viel angenehmer“, erklärt Carina Brinkschulte.
„Das ist schon toll, wenn man merkt, dass die Menschen für kleine Mitbringsel hierherkommen.“
„MaLo’s Selbstbedienungshäuschen“ habe sich in den vergangenen knapp zwei Jahren zu einer beliebten Anlaufstelle für viele Menschen aus dem Dorf und darüber hinaus gemausert, freut sich Carina Brinkschulte: „Das ist schon toll, wenn man merkt, dass die Menschen für kleine Mitbringsel hierherkommen.“
Carina Brinkschulte arbeitet hauptberuflich als Floristin
So gerne Carina Brinkschulte für ihr Selbstbedienungshäuschen arbeitet, käme es für sie aber nie in Frage, dies hauptberuflich zu machen und ein Ladenlokal zu mieten: „Das wäre mir viel zu riskant.“ Hinzu komme: „Ich liebe meinen Hauptjob“, sagt sie strahlend. Die gelernte Floristin arbeitet in der Baumschule in Neuenrade: „Und da habe ich den Kundenkontakt, den ich brauche. Und in meinem Selbstbedienungshäuschen kann ich mich kreativ ausleben.“