Beckum. Verwaltung will Anwohner in der zweiten Jahreshälfte informieren. Wann die Bauarbeiten starten, ist jedoch unklar. Woran das liegt.
Die Nikolausstraße in Beckum soll vor allem für die Kinder sicherer und deshalb erneuert werden. Dieser Beschluss wurde von der Stadt Balve bereits im November 2023 gefasst. Im Straßen- und Wegekonzept der Stadt ist die Maßnahme für das Jahr 2024/2025 vorgesehen. Es ist also an der Zeit, die Pläne im Ausschuss „Umwelt, Stadtentwicklung, Bau“ vorzustellen. Das übernahmen Moritz Künzel und Hartmut Scharf vom Bauamt der Stadt und präsentierten die Entwürfe der Finger Bauplan GmbH aus Sundern.
Lage im Ortsmittelpunkt
Die Notwendigkeit des Ausbaus der Straße ergibt sich aus der Lage im Ortsmittelpunkt Beckums. Über sie werden Kirche, Grundschule und die Katholische Kindertagesstätte erreicht. Der ÖPNV nutzt diese Straße ebenfalls.
Der auszubauende Teil der Straße ist ungefähr 300 Meter lang, beginnend im Norden an der Bundesstraße 229 (Arnsberger Straße) bis zum Übergang in den Wirtschaftsweg in südlicher Richtung.
Straße in schlechtem Zustand
Die Straße ist in einem sichtbar schlechten Zustand und wird deshalb komplett erneuert. Gehwege werden erneuert und verbreitert, um mehr Sicherheit zu schaffen. Eine 2018 errichtete barrierefreie Bushaltestelle wird in die Neuplanung integriert. Die Einbahnstraßenregelung soll erhalten bleiben, ebenso die Tempo-30-Begrenzung. Bei Bedarf werden alte Leuchten ersetzt, um im Sinne der energetischen Optimierung der Straßenbeleuchtung LED-Technik einsetzen zu können.
„Das Auto hat also Vorrang vor den Kindern?“
Soweit die Pläne, die aber noch Diskussionsbedarf offenbaren. Ausschussvorsitzender Lorenz Schnadt (UWG) stellte eine entscheidende Regelung infrage: „Warum nur Tempo 30 und nicht ein verkehrsberuhigter Bereich? Dieser würde mehr Rechte und Schutz für die Fußgänger bedeuten.“
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Hartmut Scharf entgegnete: Ein verkehrsberuhigter Bereich und Busverkehr gemeinsam gestalten sich schwierig. Deshalb plane man breitere Gehwege für die Sicherheit ein.“ Schnadts Hinweis, dass hier besonders Schutzwürdige unterwegs seien, überzeugte Scharf aber auch nicht. „In einem verkehrsberuhigten Bereich wird das Parken für die Anwohner schwieriger. Durch das Kennzeichnen von Parkflächen steht weniger Parkraum zur Verfügung“, argumentierte der Bauamts-Mitarbeiter. „Das Auto hat also Vorrang vor den Kindern?“, fragte Schnadt kopfschüttelnd.
Anwohner einbeziehen
Heiner Lürbke (CDU) versicherte, dass durch die Schaffung der Einbahnstraße bereits eine massive Verkehrsberuhigung stattgefunden habe. Die Anwohner seien für jeden Parkplatz dankbar und sollten unbedingt in die weiteren Planungen einbezogen werden. Damit das passiert, hat die Verwaltung der Stadt Balve bereits für die zweite Jahreshälfte eine Anliegerversammlung geplant, um die Maßnahmen zu erläutern und Auswirkungen auf einzelne Grundstücke zu besprechen.
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Ein Wermutstropfen bleibt allerdings: Die Realisierung der Baumaßnahme steht in den Sternen. Denn sie kann nicht gleichzeitig mit Neubau der OGS Beckum stattfinden. Da deren Fertigstellung sich bekanntlich verzögert, aber Priorität habe, gilt es nun erstmal abzuwarten.