Balve. Der Bauhof ertrinkt in Arbeit. Thomas Hinz erklärte dem Betriebsausschuss, warum. Wie kann eine Lösung aussehen?

Der Bauhof ertrinkt förmlich in Arbeit. Als Gründe dafür machte der Betriebsausschuss in seiner Sitzung vor Ort ausgerechnet eine Funktion der Balve-App aus. Dort können Bürger nämlich angeben, wo ihrer Ansicht Reparaturen auf städtischen Straßen und Grundstücken nötig seien. Anfangs wurde die Funktion kaum genutzt. Inzwischen allerdings wird der Bauhof mit Bürger-Anfragen überhäuft. Dazu kommt, dass Bürger in der Wahrnehmung des Bauhofs zügige Erledigung erwarten. Das sei, sagte Bauhof-Leiter Thomas Hinz, kaum noch zu leisten. Was tun?

+++ SO TREIBT BALVE DIE DIGITALISIERUNG VORAN +++

Hinz lieferte dem Ausschuss ein schlagendes Beispiel: den Neubau der Stations DEA Im Kar in Volkringhausen. Das Gebäude wurde am 12. August aufgestellt. Anschließend wurde vor Ort das Dach hergestellt. Dämmung und Außenputz sind fertig. Der Außenanstrich steht noch aus. Im Zuge der Leitungsverlegung der Zu- und Ablaufleitungen wird der Stromanschluss verlegt. Die Herstellung der Außenanlage der Station erfolgt im Zuge der Leitungsnetz-Anbindung. Das wird laut Hinz voraussichtlich noch zwei Wochen benötigen.

+++ EIN ABSCHIED IN BALVES BAUHOF +++

Bei der Innenausstattung mit Pumpen und Installation aller elektrischen Komponenten tun sich allerdings Probleme auf. Sie wird „nur nach und nach erfolgen können, da zurzeit die Beschaffung einiger einzelner Komponenten nicht möglich oder mit langen Lieferzeiten erschwert wird“.

Kalter Winter, nasser Juli

Hinz nannte weitere Probleme, die bei Arbeiten des Bauhofes zu Zeitverzögerungen führen. So schiebt die siebenköpfige Mannschaft eine Bugwelle von Überstunden vor sich her. Sie sei einem harten Winterfinale und der Jahrhundert-Flut im Juli geschuldet. Dazu komme, dass sich der Aufgaben-Katalog des Bauhofes im Lauf der Jahre stark vergrößert habe. Inzwischen müsse die Mannschaft auch in den Ortsteilen arbeiten.

+++ BALVES BAUHOF TROTZT DER WEISSEN WALZE +++

Bürgermeister Hubertus Mühling zeigte Verständnis für die Probleme des Bauhofes. Er warb dafür, die Balve-App „nachzujustieren“. So müsse Bürgern klar gemacht werden, dass Aufträge wie Schlagloch-Verfüllung zunächst gesammelt werden – verbunden mit der Bitte um Geduld. Im Ausschuss kam ein weiterer Lösungsvorschlag auf: mehr Personal.