Balve. Finale beim Möhren-Duell: Jetzt wird geerntet. Die Ergebnisse bei den Landfrauen und bei Hönnetal im Wandel für Überraschungen gut.

Erntezeit beim Möhren-Duell zum 75-jährigen WP-Jubiläum: Die Balver Landfrauen waren gegen den Verein Hönnetal im Wandel angetreten. Nach einem durchwachsenen Frühling und Sommer, die große Überraschungen mit sich brachten, stand nun das große Finale an. Bei der Ernte der Möhren wogen die Teilnehmenden jeweils 75 Möhren. Beim Wiegen gab es manche Überraschung.

+++ BALVES MÖHREN-DUELL: SO FING ALLES AN +++

Das Möhren-Duell Landfrauen gegen Hönnetal im Wandel hat viel Kreativität im Garten freigesetzt. * Barbara Tusch * Elisabeth Cordes mit Enkelkindern
Das Möhren-Duell Landfrauen gegen Hönnetal im Wandel hat viel Kreativität im Garten freigesetzt. * Barbara Tusch * Elisabeth Cordes mit Enkelkindern © WP | Antonia Mertens

Die Aussicht auf einen Preis war nicht der größte Ansporn für Elisabeth Cordes von den Landfrauen. „Als Ortslandfrau nehme ich bei solchen Aktionen immer gerne teil“, erklärt sie. Wie allen Teilnehmenden geht es ihr vor allem um den Spaß. Auch sie hatte ihre Tipps und Tricks und erntete schlussendlich 5,2 Kilo Möhren. „Am Anfang machten mir meine Katzen ein paar Probleme, die die frisch gepflanzten Keime wieder aus der Erde kratzten“, berichtet sie. Doch als erfahrene Gärtnerin hatte sie sofort eine Idee, um das Problem zu lösen. „Für die erste Zeit bedeckte ich die Möhren mit Tannenreisig“, erklärt Cordes.

Barbara Tusch, Mitglied der Landfrauen, holte in diesem Jahr eine ausgiebige Möhrenernte ein. „Anders als die letzten Jahre bekamen die Möhren viel Wasser durch den Regen und immer zwischendurch auch genug Wärme“, berichtet sie. Ihre 75 Möhren brachten ganze 7,1 Kilo auf die Waage. Das konnte nur noch Teamkollegin Jutta Bathe toppen. Ihre Ernte war mit 7,5 Kilo am schwersten. Sie pflanzte Lauchzwiebeln zwischen die Möhren und spannte ein Fliegen- und Vogelnetz über ihre Saat. Diese Tricks versprachen Sicherheit vor der Möhrenfliege.

Effektive Mikroorganismen

Anne Hermanns von Hönnetal im Wandel setzte auf eine ganz andere Methode. Mit effektiven Mikroorganismen schaffte sie eine nährreiche Bodenkultur für ihr Gemüse-Hochbeet. Die Möhrenernte fiel mit 1,2 Kilo etwas kleiner als erwartet aus. „Mein Kürbis ist der King im Beet“, begründet sie.

Möhren-Beet kreativ: Adelheid Lösse und Theresia Brinkschulte kultivieren Karotten im Baum-Beet,
Möhren-Beet kreativ: Adelheid Lösse und Theresia Brinkschulte kultivieren Karotten im Baum-Beet, © WP | Antonia Mertens

Die ertragreichste Ernte vom Team Hönnetal im Wandel hatte Sabine Biehs-Romann. 4,8 Kilo Möhren zog sie am Ende aus ihrem Beet. Ihr Team und sie pflanzten gleich zwei Sorten an. „Die Sorten sind sehr alt und trotzdem genauso ertragreich“, erklärt sie ihre Wahl. Zum einen die Duwicker Möhre und zum anderen die „Lange, stumpfe ohne Herz“, so Biehs-Romann. So unterschiedlich wie die Namen sind ebenfalls ihre Erscheinungsformen. Erstere sind sehr kurz und dick, und letztere wachsen gerade in die Länge. Ihr ist es wichtig, die ganze Möhre zu verwerten. „Aus der Möhre selbst machen wir gerne Möhren-Durcheinander oder Möhrensalat. Das Grün bekommen die Kaninchen“, erzählt sie.

Möhren-Duell: René Vormweg aus Langenholthausen zog Möhren mit Kürbissen, Kohlrabi oder Radieschen. Mit den Möhren hat’s nicht geklappt. Aber sonst ist die Ernte reichlich ausgefallen.
Möhren-Duell: René Vormweg aus Langenholthausen zog Möhren mit Kürbissen, Kohlrabi oder Radieschen. Mit den Möhren hat’s nicht geklappt. Aber sonst ist die Ernte reichlich ausgefallen. © WP | jürgen overkott

Bei Theresia Brinkschulte und Adelheid Lösse war das Beet selbst die Besonderheit. Sie verwandelten einen alten Baumstamm in ein eindrucksvolles Hochbeet. Mit 5,9 Kilo war auch ihre Ausbeute sehr erfolgreich. Wie manche ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter nahm die ganze Familie an dem Wettkampf teil. Von der Saat bis zur Ernte halfen Brinkschultes Kinder mit und machten ihre ersten Schritte in die Fußstapfen ihrer Mutter bezüglich des Gärtnerns.

+++ BALVES MÖHREN-DUELL: RENÉ VORMWEG TRAUT SICH WAS +++

René Vormweg vom Gegnerteam hatte mit seiner Möhrenernte dieses Jahr leider kein Glück. Sein Hochbeet stand nahe einer Hecke, in der Amseln brüteten. Diese versteckten sich unter den großen Blättern des im selben Beet angebauten Rotkohl und Weißkohl. „Die kleinen Vögel haben mir das Beet leider total umgewühlt“, erzählt er betrübt. Somit ging er bei der Möhrenernte leer aus. Traurig ist René Vormweg dennoch nicht. In seinem Beet, in welchen er eine Mischkultur anlegte, gediehen unter anderem die Zucchini, die Tomaten und die Kürbisse sehr gut.

+++ BALVES MÖHREN-DUELL: WARUM NASSER SOMMER GARTENTEAMS GLÜCKLICH MACHT +++

Möhren-Duell: Sabine Biehs-Romann checkt ihr Hochbeet in Garbeck.
Möhren-Duell: Sabine Biehs-Romann checkt ihr Hochbeet in Garbeck. © WP | jürgen overkott

Im Schnitt erntete das Team Hönnetal im Wandel 2 Kilo Möhren. Das Team der Landfrauen hingegen erntete im Durchschnitt 6,4 Kilo und ist somit der Gewinner. Die Landfrauen erhalten einen Gutschein über 100 Euro für den Landmarkt in Mellen. Bleibt nur eine Frage: Gibt es dort Möhren-Torte?