Balve. Nasser Sommer, mieser Sommer? Nicht im Garten. Jutta Bathe und Anne Hermanns haben beim Möhren-Duell verblüffende Erfahrungen gemacht.
Das Möhren-Duell anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Westfalenpost geht auf die Zielgerade zu. Im Gespräch mit der Westfalenpost berichten Jutta Bathe von den Balver Landfrauen und Anne Hermanns vom Hönnetal im Wandel e.V. von Tipps und Tricks für den Möhrenanbau und leckeren Rezeptideen zur Weiterverarbeitung der Möhren.
+++ MÖHREN-DUELL: WIE ALLES BEGANN +++
Das Wetter bei der Möhrenernte entspricht dem bisherigen Sommer. Im Nieselregen zieht Jutta Bathe eine nach der anderen Möhre aus der Erde. „Es muss geerntet werden, wenn geerntet werden muss“, betont Bathe. Sie erzählt von ihrem Hochbeet, sagt, dass man nicht vergessen dürfe, dass das Gärtnern auch große Arbeit mit sich bringe. Gerade die Ernte müsse genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Denn warte man zu lange mit der Ernte, werden die Möhren zu groß. Folge: Sie verlieren langsam, aber sicher an Geschmack, weiß Bathe.
Steine stoppen Möhren nicht
Einige der Möhren waren bis zu zehn Zentimeter lang, andere wuchsen während der letzten Wochen in die verschiedensten Formen und Richtungen. „Wenn mal ein Steinchen im Weg liegt, suchen sich die Möhren einen anderen Weg“, erklärt Bathe.
Sie ist sich mit Hermanns einig, dass es in diesem Jahr zu wenig Sonne gegeben habe. Da Möhren aber sehr pflegeleicht sind, konnten sie trotz des untypischen Wetters gut wachsen. „Am Anfang war es sehr trocken, sodass ich die Möhren viel gießen musste. In den letzten Wochen gab es dann aber viel Regen, welcher für die Ernte sehr gut ist“, so Bathe.
Jedoch vertragen nicht alle Pflanzen so viel Regen. „Meine Tomaten leiden in diesem Sommer sehr“, berichtet sie. Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Gärtnerinnen sind ihre Hochbeete. Für diese entschieden sich beide, da sie rückengerechtes Gärtnern ermöglichen.
+++ MÖHREN-DUELL: RENÉ VORMWEG IST DER HAHN IM KORB +++
Um die Möhren in den vergangenen Wochen zu schützen, hat Bathe vor allem auf Fliegennetze gesetzt, die gleichzeitig auch vor Vögeln und Schnecken schützen und auf Lauchzwiebeln. Diese pflanzte sie im selben Hochbeet wie die Möhren an.
Wissen der Eltern
Hermanns setzt auf andere Tipps und Tricks: „Ich vertraue auf effektive Mikroorganismen“, berichtet sie. In einem Gefäß lagert sie ihren Kompost mit den effektiven Mikroorganismen unter Druck und Luftausschluss. Daraus entsteht Dünger für die optimale Bodenbeschaffenheit, weswegen das Gemüse aus ihrem Garten besonders gesund und kräftig ist, so Hermanns. In ihrem Garten sind mehrere große Hochbeete zu finden. Neben den Möhren hat Hermanns vor allem Kürbisse gepflanzt. „Meine Eltern waren Selbstversorger, und so habe ich die Leidenschaft weitergetragen“, erzählt sie.
Auch Bathe gärtnert mit altem Wissen ihrer Eltern. Zudem nimmt sie ihr Wissen aus Gärtnerzeitungen und tauscht sich mit ihrer Nachbarin aus. Ihre Ernte von 75 Möhren wog ganze 7,5 Kilo. Diese gilt es, jetzt weiter zu verarbeiten. Am liebsten isst sie Möhrengemüse und -salat sowie ihr selbst gebackenes Möhrenbrot mit Möhrenbutter. „Am besten schmecken die Möhren frisch geerntet“, sagt Bathe. Da die Ernte sehr ertragreich ausgefallen ist, wird sie einen Teil der Möhren jedoch auch an ihre Tochter weitergeben und auch ein paar Möhren einfrieren müssen.
Hermanns isst ihre frischen Möhren am liebsten frisch geraspelt im Salat oder als Paprika-Möhren-Suppe. Zudem berichtet sie, dass sie aus dem Möhrengrün gesunde Smoothies macht. „So wird nichts weggeschmissen“, erzählt sie stolz.
Zum Stolz kommt bei beiden Gärtnerinnen der Spaß, am WP-Wettbewerb teilgenommen zu haben.