Balve. Immer mehr Bürger beklagen Verschmutzung von Wegen und Grünflächen mit Hundekot. Was der Trend mit Corona zu tun hat.
Die Corona-Pandemie hat eine unerwartete Nebenwirkung. So viel zuvor hat es im Stadtgebiet so viele Beschwerden über Hundekot gegeben wie zuletzt.
Der Verein Hönnetal im Wandel würde mehr Flächen mit Wildblumen bepflanzen und die Grundstücke pflegen, nähme Hundekot nicht überhand. Vereinssprecher Otmar Hermanns nannte im Gespräch mit der Westfalenpost ein Stück am neuen Hönneradweg zwischen Drostenplatz, den Discountern Lidl und Aldi sowie dem Wohngebiet Am Hohlen Stein, auf dem Wildblumen grundsätzlich gesät werden könnten. Hönnetal im Wandel habe mit dem Bauamt der Stadt im Gespräch gestanden, sich aber letztlich dagegen entschieden: „Die Flächen sind mit Hundekot übersät.“
Hundebesitzer mit und ohne Tütchen
Als weiteren Schandfleck nannte Hermanns die Hoffmeisterstraße in Rathaus-Nähe. Auch dort häufen sich demnach sogenannte Tretminen. „Da will doch keiner ein Blumenbeet pflegen“, sagte Otmar Hermanns.
Er steht mit seinen Beobachtungen keineswegs allein. Heinrich Springer vom Förderverein der Evangelischen Kirchengemeinde Balve hatte bereits vor Wochen beklagt, dass Hundekot das Arme-Sünder-Gässchen zwischen Innenstadt und St.-Blasius-Kirche verschmutze.
„Das Problem besteht nicht erst seit der Corona-Zeit“, stellt Otmar Hermanns fest, „aber jetzt kommt es immer häufiger vor, dass sich irgendwelche Leutchen Hunde kaufen, um rausgehen zu müssen.“ Otmar Hermanns beobachtet diesen Trend auch in seinem Wohnort Mellen: „Da siehst Du ganz genau, wer ein Hundetütchen dabei hat und wem das ganz egal ist.“
BürgermeisterHubertus Mühling ist die Verärgerung in weiten Teilen der Bürgerschaft nicht entgangen. Hundebesitzer seien verpflichtet, „die von Tieren erzeugten Verunreinigungen unverzüglich zu entfernen“. Das Ordnungsamt ahnde Verstöße zumindest mit einem Verwarnungsgeld. Mühling appellierte an gegenseitige Rücksichtnahme von Bürgern mit und ohne Hund. Bisher haben Appell und Warnung nicht verfangen.