Balve/Menden. Die A-46-Gegner wollen Balves Rat dazu bringen, sich für einen Planungsstopp der Autobahn einzusetzen. Wogegen sind sie – und wofür?

Die Bürgerinitiative GigA 46 will mit einem Antrag erreichen, dass sich der Rat der Stadt Balve ihrer Forderung nach einem Planungsstopp für den Ausbau der A 46 anschließt. Am Montag, 13. September, berät der Hauptausschuss ab 17 Uhr in der Schützenhalle Mellen darüber.

+++ A-46-GEGNER KRITISIEREN BÜRGERMEISTER MÜHLING +++

Der Antrag ist von dem Eisborner Richard Müller unterzeichnet. Ansprechpartner für die Politik sind Stefan Neuhaus und Lothar Kammerzell. Dem Antrag ging eine zwischen Hemer und Hüsten, Fröndenberg und Balve voraus. Die Liste ist inzwischen von mehr als 5400 Menschen unterzeichnet worden, wie Neuhaus der Westfalenpost sagte.

Gegen die A 46: Stefan Neuhaus aus Menden
Gegen die A 46: Stefan Neuhaus aus Menden © Unbekannt | WP

Die Autobahn-Gegner verlangen:

Stopp aller Planungen für den Bau der A 46/B 7n;

Streichung der A 46 „aus einem neuen und nachhaltigen Bundesverkehrswegeplan, der dem Klimaschutz Rechnung trägt“;

Erarbeitung klimagerechter und intelligenter Mobilitätskonzepte für eine Region ohne Autobahn.

Der Beschluss des Rates soll nach Vorstellung der A-46-Gegner schnellstens an die Fraktionen des Bundestags sowie an die neue Bundesregierung weitergeleitet werden.

+++ RUHR-TRASSE DER A 46 IST DENKBAR +++

Die A-46-Gegner begründen ihren Antrag damit, dass inzwischen ist die „gesamte Region zwischen Hemer im Westen, Wickede im Osten, Fröndenberg im Norden und Hüsten im Süden von den Planungen der A 46/B 7n betroffen und bedroht“ sei. Es gebe „kaum einen Ort in der Region“, der sich nicht im Untersuchungsraum für die neue Autobahn befinde. Demnach müssen viele Bürgerinnen und Bürger damit rechnen, dass die A 46/B 7n „irgendwann vor der eigenen Haustür gebaut“ werde.

50 Jahre – und bisher keine Lösung

In fast 50 Jahren sei es „nicht gelungen, eine menschen- und umweltgerechte Trasse für die A 46 zu finden“. Denn egal wo: Immer würden Europäische Schutzgebiete, Naturschutzgebiete und ökologisch wertvolle Wald- und Naherholungsgebiete zerschnitten und zerstört, meinen die A-46-Gegner.

Stefan Neuhaus von der GigA46 in Mendens Waldemei. Seine Forderung: Naturschutzgebiet statt Autobahn.
Stefan Neuhaus von der GigA46 in Mendens Waldemei. Seine Forderung: Naturschutzgebiet statt Autobahn. © GigA46 | Privat

Dazu komme, dass die Autobahn nicht weniger, sondern neuen Verkehr in die Region bringe. „Auf- und Abfahrten werden den Verkehr anziehen und viele Orte und Straßen zusätzlich belasten“, heißt es. „Auch die Belastungen durch Kohlendioxid werden laut Bundesverkehrsministerium um rund 10.000 Tonnen jährlich steigen.“ In Zeiten des Klimawandels gehe es darum, Belastungen zu senken. Laut Klimaschutzgesetz müssen im Verkehrsbereich 42 Prozent Kohlendioxid bis 2030 eingespart werden. „Die A 46/B 7n heizt stattdessen den Klimawandel weiter an“, heißt es.

+++ DIE ANTI-AUTOBAHN-WANDERUNG UM EISBORN +++

Eisborner Richard Müller stellt A-46-Ausbau in Frage.
Eisborner Richard Müller stellt A-46-Ausbau in Frage. © WP | Peter Müller

Als Alternative schlagen die A-46-Gegner kleine, intelligente Lösungen für Verkehrsprobleme vor Ort vor. Dazu zählen für sie ein besserer ÖPNV, digitale Verkehrssteuerung, sowie gute, sichere Radwege.