Balve. Höhle voll, Stimmung toll: Versengold lockt Fans aus ganz Deutschland in Balves Höhle. Was machte den Abend so besonders, für Publikum wie Band?
Das rockte so richtig. Ein gelungenes Versengold-Konzert und einen stimmungsvollen Auftakt in das musikalische Wochenende erlebte die Balver Höhle am Freitagabend.
Der erste Auftritt mit einem Dach über dem Kopf sei das für die Band seit. Zuletzt war man Open Air aufgetreten. „Und deswegen wollen wir jetzt jeden Auftritt noch mehr abfeiern“, gab Sänger Malte Hoyer das Motto vor – welches auch die Besucher im ausverkauften eindrucksvoll beherzigten.
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Das Einzugsgebiet dieses Konzertes, so hatte es der gastgebende Festspielverein im Vorfeld schon mitgeteilt, erstrecke sich fast auf ganz Deutschland. Im auch altersmäßig erstaunlich bunt gemischten Publikum war wohl ein Großteil echter Versengold-Edelfans dabei. Alle Hits aus der bald 20-jährigen Bandgeschichte werden laut und textsicher mitgesungen – auch hinter den Masken, die am Abend im Felsendom getragen werden mussten). Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Brav halten sich fast alle Gäste an diese Regeln, welche vom Sicherheitsdienst in der Höhle auch immer wieder kontrolliert werden.
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Ein bisschen improvisieren muss man trotzdem. Weil nicht in alle Bereichen vor der Bühne die Getränkedosen mitgenommen werden dürfen, musste Malte Hoyer zum Song „Hoch die Krüge“ Fans dazu einladen, sich ein entsprechendes Utensil einfach vorzustellen.
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Die Band schätzt die besondere Atmosphäre der Höhle. Geiger Florian Janoske: „Eine geile Akustik! Es schallt alles so schön von den Wänden zurück. Aber das reicht uns noch nicht“, und forderte damit die Zuschauer auf, richtig auszurasten und mitzusingen. Klappte. Versengold kreierten eine stimmungsvolle, mitreißende Mischung aus hymnischen Refrains zum Mitsingen mit zupackender Rockmusik. Dazu kommen die besonderen Klangelemente durch Flöten und verschiedene Geigen wie die eigentümliche Nyckelharpa, die Alexander Willms spielte. Von Liebe und Leid, aber auch von ausgelassenem Spaß daran, das Leben zu feiern, erzählen die Lieder von Versengold: „Ich und ein Fass voller Wein“ gegen Ende des Auftritts war ein schönes Beispiel dafür, wo dann auch kräftig geschunkelt wurde. Ohne Zugabe ließ man die Band natürlich nicht von der Bühne.
Politisch klare Botschaft
Die sechs Musiker zeigten sich aber auch ausdrücklich politisch. Mit der Erinnerung, am Sonntag wählen zu gehen, leitete Malte Hoyer einen Song ein. Alles mögliche anzukreuzen sei dabei okay, nur eben nicht das, was das Lied dann ausdrückt: „Wir tanzen nicht nach braunen Pfeifen.“ Dafür gab es mit den meisten Applaus. Und nach gut zwei Stunden mitreißender Musik durfte auch der Festspielverein zufrieden sein.