Balve. Balve zeigt Herz für die Ukraine. Das gilt für die Spenden-Aktion in der Höhle wie das Waffelbacken vor Rewe. Weitere Helfer werden gesucht.

Die Balver helfen gerne in der Not. Bei der von der Balver Schützenbruderschaft St. Sebastian in Windeseile erstellte Hilfsaktion für Menschen in der von Russland angegriffenen Ukraine, zeigen die Balver ein großes Herz und Spendenfreudigkeit. Am Samstagmorgen um 10 Uhr begann die Aktion in der Balver Höhle, sie dauert am Samstag bis 16 Uhr. Am Sonntag ist die Höhle ebenfalls von 10 bis 16 Uhr für Spender und Spenden geöffnet. Um 16.30 Uhr beginnt dort ein ökumenischer Friedensgottesdienst.

Anstoß gibt Natalya Franz

Jede Hilfsaktion braucht ein starkes Team. Die Balver Schützen haben es.
Jede Hilfsaktion braucht ein starkes Team. Die Balver Schützen haben es. © WP | Sven Paul

Schon kurz nach der Eröffnung der Balver Höhle warteten viele Menschen auf Abgabe-Möglichkeiten von Sachspenden auf dem Höhlenvorplatz, welche gerne von einer eifrigen Schar von freiwilligen Helfern entgegengenommen wurden.

+++ UKRAINE: BALVER SCHÜTZEN HELFEN - DAS IST IHR PLAN +++

Selbst Stromaggregate fanden an diesem Wochenende den Weg in den Balver Felsendom.

Benötigt werden vor allem Hygieneartikel für Kinder und Erwachsene, Medikamente gegen Fieber und Schmerzen samt Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel, Batterien, Lampen und Wärmflaschen. Zudem sind Handtücher und Bettwäsche gefragt.

Elternbeirat der Kita St. Blasius spendet für die Ukraine-Hilfe von Unicef.
Elternbeirat der Kita St. Blasius spendet für die Ukraine-Hilfe von Unicef. © Unbekannt | Annika Müller-Wulf

Die Liste hat Natalya Franz zusammengestellt. Die Sunderanerin arbeitet im Haus Drei Könige in Balve. Sie steht im Kontakt mit Landsleuten über eine WhatsApp-Gruppe, kennt bedrückende Schicksale aus ihrer Heimatregion bei Kiew, engagiert sich mit Landsleuten für Hilfstransporte in das kriegsgebeutelte Land und stellte den Kontakt zu den Balver Schützen her.

Das Helferteam der Balver Schützen wurde von spendenbereiten Menschen förmlich überrannt. Thomas Scholz sucht für Sonntag weitere Helferinnen und Helfer.

+++ BALVERINNEN BETEN FÜR FRIEDEN IN DER UKRAINE +++

Annika Müller-Wulf hat eine gute Idee

Die Sachspenden-Sammlung in der Höhle ist keineswegs die einzige Aktion an diesem Wochenende. „Waffeln statt Waffen - Waffeln backen für den guten Zweck“. Der St.-Blasius-Kindergarten Balve backte am Samstag vor dem Balver Rewe Waffeln für Hilfsbedürftige in der Ukraine.

+++ BALVE: FRIEDENSLICHTER FÜR DIE UKRAINE +++

Lichter für den Frieden vor der Kirche St. Nikolaus in Beckum
Lichter für den Frieden vor der Kirche St. Nikolaus in Beckum © Unbekannt | Georg Wortmann

Die Sachspenden-Sammlung in der Höhle war keineswegs die einzige Aktion an diesem Wochenende. „Waffeln statt Waffen – Waffeln backen für den guten Zweck“: Der St.-Blasius-Kindergarten Balve backte am Samstag vor dem Balver Rewe Waffeln für Hilfsbedürftige in der Ukraine. 1200 Euro kamen zusammen. Der Elternbeirat hat für diesen Betrag Sachspenden gekauft. Sie gehen an Unicef. Die Hilfsorganisation arbeitet nach wie vor auch in der Ukraine. Annika Müller-Wulf: „Die Aktion war mega-gut, die Aktion war mega-erfolgreich. Wir sind mit Teig machen und Waffelbacken nicht hinterher gekommen. Das war spitze. Die Balver Bürger sind echt klasse.“

Moralische Unterstützung

Nicht nur Spenden helfen – auch moralische wie seelsorgerische Unterstützung ist wichtig. Wie in Beckum. Ein alternativer Gottesdienst am Samstagabend war gut besucht mit rund 60 Teilnehmern. Ortsvorsteher Georg Wortmann: „Sehr viele junge Leute waren dabei.“ So erhielt er Unterstützung von drei Mädchen. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Udo Lindenbergs Antikriegsliedern. Ergänzend waren die Wände neben der Treppe in gelb-blaues Licht getaucht. Georg Wortmann: „Ich hatte den Eindruck, dass es allen Besuchern etwas gebracht hat.“

Balve hilft der Ukraine. Das Wochenende 5./6. März endete mit einem feierlichen Friedensgottesdienst in der Balver Höhle.
Balve hilft der Ukraine. Das Wochenende 5./6. März endete mit einem feierlichen Friedensgottesdienst in der Balver Höhle. © WP | jürgen overkott

Der ökumenische Friedensgottesdienst setzte am Sonntagnachmittag einen herzergreifenden Schlusspunkt. Der Vorsitzende der Balver Schützen, Christoph Rapp, bedankte sich nicht nur bei allen Unterstützern, sondern warb auch dafür, nicht alle Russen mit der kriegsführenden Partei gleichzusetzen. Dechant Andreas, Schulte, Pfarrerin Antje Kastens und Presbyterin Nicole Klüppelberg erbaten, nein: erflehten den Frieden. Und selten rührte der Gesang des Männerchors 1874 unter Leitung von Alex Jedowski so sehr an wie bei diesem Gottesdienst. Als die rund 200-köpfige Teilnehmerschar eingeladen wurde, Kerzen als Friedenszeichen zu entzünden, wurde die Höhle endgültig zum Felsendom. Kirchenmusiker Maximilian Wolf begleitete den Gesang der Teilnehmerschar feierlich auf seinem Keyboard: „Herr, gib uns Deinen Frieden“.

Rund 200-köpfig war die Teilnehmerschar am feierlichen Friedensgottesdienst in der Balver Höhle.
Rund 200-köpfig war die Teilnehmerschar am feierlichen Friedensgottesdienst in der Balver Höhle. © WP | jürgen overkott

Eine Helferin von der Kfd Balve über das Wochenende: „Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen“, schrieb sie bei Facebook. „Danke, Balve.“