Balve. Zeichen für Frieden: Die Evangelische Gemeinde Balve zündete bereits Kerzen für die Ukraine an. Der Pastoralverbund folgte bei der Vorabendmesse.

„Nie wieder Krieg!“ Unter diesem Motto hat ein Gottesdienst der Evangelischen Gemeinde Balve im Zeichen des Ukraine-Krieges am Freitagabend gestanden. Am Samstagabend folgte der Katholische Pastoralverband. In der Vorabendmesse in St. Blasius wurde für den Frieden gebetet. Später, vor der Kirche, wurden ebenfalls Kerzen entzündet. Die Beteiligung aus den Gemeinden war ungewöhnlich groß.

Rund 40 Menschen trafen sich in der Kirche an der Hönnetalstraße zum freitäglichen Abendgottesdienst, wie Pfarrerin Antje Kastens am Samstag berichtete. „Einen Tag nach dem Angriff auf die Ukraine war die Sehnsucht nach Trost und Gemeinschaft groß“, fügte sie hinzu.

Gemeinde singt Luthers Reformationslied

Gitarristin und Sängerin Claudia vom Lehn gelang es mit ihren Liedern, den Horizont zu weiten und auf den Gott zu blicken, der Frieden wolle und als König der Welt auch Frieden aufrichten könne.

Presbyterin Jutta Wilmes hatte Kerzen vorbereitet, die zum Friedensgebet entzündet wurden und als Gebetserinnerung nach Hause genommen wurden.

Pastor Christian Naton lädt nach der Vorabendmesse in St. Blasius ein, mit Kerzen in Gläsern Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu zeigen.
Pastor Christian Naton lädt nach der Vorabendmesse in St. Blasius ein, mit Kerzen in Gläsern Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. © WP | Sven Paul

Stehend sang die Gemeinde Martin Luthers Reformationslied „Ein feste Burg ist unser Gott“, das den Wochenpsalm 31 aufnimmt. Der Konfirmand Paul Hepping fügte noch die zweite Liedstrophe hinzu. „Erstaunlich, wie passend dieses alte Lied die aktuelle Situation traf“, merkte Pfarrerin Kastens an.

Sie verlas auch das „Wort zur Lage“ der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. In ihm ruft Kurschus dazu auf, weiter jede Chance zur Verständigung zu nutzen und für die Verantwortlichen zu beten. Ihr Wort endet mit dem Gebet: „Gib Frieden, Herr, wir bitten! Die Erde wartet sehr. Es wird so viel gelitten, die Furcht wächst mehr und mehr. Gib Mut zum Händereichen, zur Rede, die nicht lügt. Und mach aus uns ein Zeichen dafür, dass Friede siegt.“

Die Evangelische Kirchengemeinde Balve hatte bereits tags zuvor, am Donnerstag, 24. Februar, um 18 Uhr, wie alle evangelischen Kirchen in Westfalen, die Glocke zum Friedensgebet geläutet.

Pastoralverbund setzt bei Vorabendmesse Zeichen

„Wir sind in diesen Tagen geschockt“, erklärte Gemeindeassistentin Theresa Wagner vom Katholischen Pastoralverbund Balve-Hönnetal. „Die Situation der Ukraine erfüllt uns mit großer Sorge, Angst und Trauer. Der Gedanke an all die Menschen, die um ihr Leben und das Leben ihrer Mitmenschen bangen, lässt uns sprachlos werden. Krieg ist grausam, er kostet die Sicherheit und das Leben vieler Menschen. Und wir, hier in Deutschland, scheinen so ohnmächtig zu sein. Unsere Gedanken und Gebete sind in diesen Tagen von ganzem Herzen bei den Menschen in der Ukraine.“

Christen zeigen beim Abendgottesdienst der Evangelischen Gemeinde Balve mit Kerzen bereits am Freitagabend, dass sie sich Frieden für die Ukraine wünschen. 
Christen zeigen beim Abendgottesdienst der Evangelischen Gemeinde Balve mit Kerzen bereits am Freitagabend, dass sie sich Frieden für die Ukraine wünschen.  © Unbekannt | Evangelische Gemeinde Balve

Der Pastoralverbund setzte am Samstag Zeichen. Gläubige beteten in der Balver Abendmesse um 17 Uhr für den Frieden. Ab 18 Uhr wurden Kerzen in Gläsern auf dem Kirchplatz vor der St. Blasius Kirche abgestellt - als Signal gegen Krieg und Gewalt in der Ukraine.

Theresa Wagner: „Unsere Lichter sind Symbol der Hoffnung und zeigen, dass wir uns im Herzen mit den Menschen in der Ukraine verbinden und für den Frieden beten. Wir laden alle Menschen herzlich ein, sich mit ihren Lichtern und ihren Gebeten an dieser Aktion zu beteiligen.“

Viele Balver trafen sich im Anschluss an die Messe am Samstag auf dem Balver Kirchplatz, um dort Kerzen für den Frieden in der Ukraine zu entzünden. Dort zeigten Balver zusammen mit Pastor Christian Naton ihre Solidarität mit der Ukraine, die von Russland angegriffen wird.