Balve/Heerde. Die Städtepartnerschaft von Balve und Heerde, Niederlande, liegt ungewollt auf Eis. Sogar das Stadtfest könnte davon betroffen sein.

Die Corona-Beschränkungen sorgen dafür, dass die Städtepartnerschaft zwischen Balve und Heerde, Niederlande, bis auf Weiteres ungewollt ruht. Das sagte Bürgermeister Hubertus Mühling (CDU) im Gespräch mit der „Westfalenpost“.

Balves Bürgermeister Hubertus Mühling im Corona-Interview
Balves Bürgermeister Hubertus Mühling im Corona-Interview © WP | jürgen overkott


Demnach fällt der Besuch einer Balver Delegation Anfang Mai in der niederländischen Partnerstadt aus. Geplant war ein Besuch am 4. und erstmalig auch am 5. Mai in Heerde. Der 4. Mai gilt in den Niederlanden als Volkstrauertag. Im Mittelpunkt des „Dodenherdenking“ stehen zwei Schweigeminuten für die Opfer aller militärischer Konflikte. Bis 1961 gedachten die Niederlande an diesem Tag vor allem ihrer eigenen Bürger und Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren hatten. Am 5. Mai feiern Niederländer traditionell die Befreiung von deutschen Besatzungstruppen durch die Alliierten.

Daraus wird nichts, wie Mühling mit Bedauern feststellte.

Der Besuch einer Balver Delegation beim traditionellen Schafscheren in Heerde am 9. Juni hat sich zumindest in diesem Jahr ebenfalls erledigt.

Kritische Stimmen aus der Opposition

Zumindest auf der Kippe steht auch das Stadtfest in Balve. Geplant war es für das Wochenende 11./12. September. „Es spricht einiges dafür, dass es nicht stattfindet“, sagte Mühling. Er fügte aber hinzu, dass die letzte Entscheidung noch ausstehe.

Das Stadtfest war als Höhepunkt eines umfangreiches Programm im sogenannten Heimatjahr 2020 vorgesehen. Politik und Verwaltung wollten die Großveranstaltung auch dazu nutzen, die deutsch-niederländische Städtepartnerschaft zu beleben. Kultur-Gruppen aus Heerde sollten die beiden Festtage mitgestalten. Zudem stand ein Markt mit niederländischen Spezialitäten zur Diskussion.

Der Wert der Städtepartnerschaft ist im politischen Balve unstrittig. Das Festprogramm des Heimatjahres wird allerdings von der Opposition durchaus kritisch gesehen. In Gesprächen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass unmittelbar nach dem Stadtfest, am 13. September, die Kommunalwahl stattfindet – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.