Hohenlimburg. Der Abi-Jahrgang in Hohenlimburg hat die Reifeprüfung komplett bestanden. Feiern können die jungen Leute auch, wie sie am Mittwoch bewiesen.
Mit einem Trecker erschienen 67 gut gelaunte Abiturienten am Mittwoch vor dem Rathaus in Hohenlimburg, um die gute Stube der Start im Sturm zu erobern. Trotz der ausgelassenen Stimmung herrschte Disziplin in den Reihen der frischgebackenen (Ex-)Schüler. „Ordnung muss sein, sonst krieg ich die Krise“, sagte Stufensprecherin Vanessa Jonscher (18).
67 junge Frauen und Männer und damit alle Schüler des Jahrgangs haben in diesem Jahr am Gymnasium Hohenlimburg die Reifeprüfung bestanden. Bei drei Schülern steht eine 1,0 auf dem Zeugnis, einige weitere haben einen 1,1- oder 1,2-Schnitt, insgesamt gibt es 19 Einser-Abiturienten, wie Stufenleiterin Martina Krüsemann, seit 1990 an der Schule, verriet: „Der Jahrgang hat eine breite Spitze, da sind schon einige Granaten dabei.“
Eine verschworene Gemeinschaft
Für die erfahrene Pädagogin neigt sich mit dem Schuljahr auch das Berufsleben dem Ende zu, Martina Krüsemann verabschiedet sich in den Ruhestand. Ihre Co-Stufenleiterin Katrin Schindler hat dagegen noch viele Jahre als Lehrerin vor sich, sie betreute erstmals einen Abijahrgang.
Der Abijahrgang 2023 ist trotz der Corona-Zeit eng zusammengewachsen, das war bei dem Empfang im Saal des Rathauses zu spüren. Obwohl die Schüler vor allem im ersten Oberstufenjahr viel Zeit mit Home-Schooling verbringen mussten, präsentierten sie sich als verschworene Gemeinschaft. Ob sie jemals wieder in vollständiger Zahl und so unbeschwert zusammen kommen werden? „Ich bin mir sicher, jeder wird seinen persönlichen Weg finden“, sagte Maja Pecker zuversichtlich und wohl stellvertretend für alle Mitschüler.
Stufensprecherin Jonscher beispielsweise wird in Hohenlimburg bleiben und von zu Hause aus nach Dortmund pendeln, um an der dortigen TU für das Lehramt an Grundschulen zu studieren. Ihr Traum: einmal Grundschullehrerin in Hohenlimburg zu werden: „Und die Kinder meiner jetzigen Mitschüler zu unterrichten.“
Zeugnisverleihung und Abiball
Bezirksbürgermeister Jochen Eisermann gelang es mit seiner hemdsärmeligen Art, die aufgedrehten Schüler in ein halbwegs ernsthaftes Gespräch zu verwickeln. Er erinnerte sich an sein Abitur („Ich musste in die Nachprüfung, als ich bestanden hatte, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen“) und forderte die jungen Leute auf, sich politisch zu engagieren: „Es ist wichtig, dass ihr euch informiert und wisst, was in der Stadt und im Land passiert. Bringt euch politisch ein, die Aufstiegsmöglichkeiten in den Parteien sind relativ gut.“
Für alle, die „nicht ein so gutes Abitur“ abgelegt hätten, hatte Eisermann einen Trost parat: „Ich hab´s auch überlebt und bin was geworden.“
Die feierliche Zeugnisverleihung findet am kommenden Freitag um 15 Uhr im Gymnasium Hohenlimburg statt, der Abiball steigt ab 19 Uhr im Saalbau Letmathe.