Hagen. Durch einen Neubau einer Brücke über die Volme in Hagen wird sich das Chaos 2023 vergrößern. Die B 54 muss gesperrt werden.

Blicken wir in den gebeutelten Süden der Stadt Hagen. Der war wie kaum ein anderer Stadtteil von der Jahrhundertflut im Juli 2021 getroffen worden. Und als sei das noch nicht genug, rollt seit der Sperrung der Rahmedetalbrücke an der A 45 die nächste Welle über das Volmetal hinweg – täglich.

Im kommenden Sommer nun wird es Wochen geben, in denen eine Kumulation der beiden Katastrophen für weiteres Ungemach im Tal und auf den Höhen links wie rechts sorgen wird. Da – so zeichnet sich schon jetzt ab – wird es eine Phase geben, in der die Bundesstraße 54 über einen Zeitraum von mehr als einem Monat nur einspurig und an zwei Tagen sogar gar nicht zu befahren ist.

Neue Brücke für drei Millionen Euro

Verbunden ist diese desaströse Botschaft immerhin mit einer frohen: Die Behelfsbrücke Rehbecke wird zurück- und stattdessen an gleicher Stelle eine breitere Brücke neu gebaut. Ein Projekt, das inklusive Planung und Rückbau rund drei Millionen Euro verschlingen wird. Nötig ist das, weil der Bund das Provisorium nur für zwei Jahre ausgeliehen hat. Diese Zeit ist bald rum.

Hinzu kommt, dass über dem Tal immer noch das Damoklesschwert – eine Sperrung der Umleitung zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid und Lüdenscheid Nord – für Lastwagen schwebt. Dass diese rechtssicher möglich sei, hatte unlängst NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) verkündet und die Verantwortung für die Umsetzung mal gleich an Kommune und Kreis weitergeschoben. Ein Umstand, der vor Ort nicht für Begeisterungsstürme gesorgt hat.

Die Blechlawine in Breckerfeld

Bleibt zu hoffen, dass zumindest die Baumaßnahmen an der Landstraße 528 zwischen Zurstraße und Selbecke abgeschlossen sind. Denn ein Teil der Blechlawine wird – sehr zum Unmut der Breckerfelder – sich ihren Weg durch die Hansestadt suchen.

Und dann ist da ja noch Autobahn Westfalen: Diese GmbH des Bundes hatte zuletzt für die Prüfung weiterer Talbrücken die Autobahn schon ab Hagen Süd immer mal wieder komplett gesperrt. Bleibt zu hoffen, das der genaue Termin für die finale Phase des Brückenbaus die GmbH auch rechtzeitig erreicht.