Olpe. Das Kinder- und Jugendhospiz in Olpe wird 25 Jahre alt. Prominente feiern mit – und machen gleichzeitig auf die Arbeit vor Ort aufmerksam.
Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar wird 25 Jahre alt. „Trotz des traurigen Themas gibt es Grund zu feiern“, betont Markus Feldmann. Der Oberveischeder ist Geschäftsführer der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), Trägergesellschaft dieser vor einem Vierteljahrhundert deutschlandweit einzigartigen Einrichtung. „Balthasar hatte als erstes Kinderhospiz immer eine Vorreiterrolle“, so Feldmann. Heute gibt es 16 dieser Einrichtungen, Nummer 17 folgt demnächst in Bamberg.
Seit Eröffnung 369 Kinder und Jugendliche verstorben
Mit dem am 18. September 1998 eröffneten Kinderhospiz – das Jugendhospiz folgte 2009 –, fanden zum ersten Mal Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind in Deutschland stationäre Unterstützung und Begleitung. Bis heute ist Balthasar für mehr als 1.200 Familien ein zweites Zuhause auf Zeit geworden. Von den liebevoll begleiteten jungen Gästen sind seit der Eröffnung 369 verstorben.
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Ein trauriger Ort ist das Kinder- und Jugendhospiz in Trägerschaft der GFO aber ganz und gar nicht. Beim Besuch unserer Zeitung bringen gerade zwei Klinikclowns unheilbar kranke Kinder und ihre Geschwister zum Lachen. Der Spagat zwischen der Pflege und Betreuung der jungen Besucher und so viel Fröhlichkeit wie möglich, ist der ständiger Begleiter in Balthasar. „Das ist ein erfüllender Beruf“, verweisen GFO-Geschäftsführer Markus Feldmann und Einrichtungsleiter Roland Penz auf die geringe Fluktuation bei den Beschäftigten.
Aber wie überall im Gesundheitswesen ist neben der Finanzierung der Fachkräftemangel die größte Herausforderung. „Es wird immer schwieriger, freie Stellen zu besetzen“, berichtet Feldmann. Das gelte nicht für den Pflegebereich. Einrichtungsleiter Penz erwartet hier „keine schnelle Lösung“. Von 70 Mitarbeitenden sind im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar aktuell 37 rund um die Uhr in der Pflege der jungen Gäste aktiv.
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Ganz wichtig ist die Unterstützung durch die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die seit 13 Jahren in der Einrichtung auf ihren schwierigen Einsatz vorbereitet werden. Zurzeit begleiten 17 Ehrenamtliche die Familien. Im Laufe der Zeit sind rund 17.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit zusammengekommen.
Die größte Herausforderung bleibt die Finanzierung. Nach wie vor müssen 50 Prozent der Gesamtkosten aus Spenden finanziert werden. Deshalb bleibt Balthasar auf viele große und kleine Spenden angewiesen. Um unabhängiger zu werden, wurde 2006 eine Stiftung eingerichtet.
Unterstützung erfährt das erste Kinderhospiz Deutschlands auch von seinen prominenten Paten. Einer davon ist der bekannte Comedian Ralf Schmitz. Der Allrounder macht in einem lustigen Video auch Werbung für die große Jubiläumsverlosung. Der gelbe Fiat 500, Baujahr 1973, in dem Schmitz sitzt, ist der Hauptgewinn.
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Mit unterschiedlichen Veranstaltungen will das Kinder- und Jugendhospiz auf die Lebenssituation der unheilbar erkrankten jungen Menschen und deren Familien aufmerksam machen. Dazu zählen das Kulinarische Kneipenquiz am 25. April im „Klumpen am Markt“ in Olpe und „Comedy im Bett“ am 1. Juni bei Betten Meyer in Olpe mit Musikkabarettist Matthias Reuter.
Dazwischen liest Bestsellerautor Peter Prange, langjähriger Pate von Balthasar, am 4. Mai im Kulturhaus Lÿz in Siegen aus seinem Deutschland-Roman „Unsere wunderbaren Jahre“, die zweite Staffel der Verfilmung wird gerade in der ARD ausgestrahlt. Für Familien gibt es am 25. Mai eine Fahrt mit Kinderlesung im „Biggolino“ und anschließendem Besuch der Attahöhle.
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Am 6. August werden beim Balthasar-Sommerfest Haus und Hof unter dem Motto „Zirkus“ herausgeputzt. Mit einem Rückblick auf 25 emotionale Jahre und echter Zauberkunst wartet die große Jubiläumsfeier am 23. September in der Stadthalle Olpe auf. Beide Veranstaltungen sind kostenlos, um Anmeldung zur Feier in der Stadthalle wird gebeten.