Menden. Der Familienunterstützende Dienst des VKM plant in Menden erstmals eine Eltern-Kind-Gruppe für Familien mit einem Kind mit Behinderung.

Beide Ideen gibt es schon länger, nun sollen sie umgesetzt werden. Der Familienunterstützende Dienst (FUD) des Vereins für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (VKM) plant zum einen eine Eltern-Kind-Gruppe für Familien mit Kindern mit Behinderung. Und zum anderen soll eine Seniorengruppe für Menschen mit oder ohne Behinderung starten.

Eltern-Kind-Gruppe

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„Wenn Menschen Eltern werden, verändert sich das Leben grundlegend“, sagt Friederike Luicke, Koordinatorin des FUD. „Aber wenn dann eine Behinderung des Kindes besteht, sind die Veränderungen und die Sorgen noch viel größer.“ Da will der FUD ansetzen. Während Kinder ohne Behinderung sich in PEKiP-, Krabbel- und ähnlichen Gruppen treffen und Eltern unwillkürlich die Entwicklungsschritte des Nachwuchses vergleichen, setze dies Eltern von Kindern mit einer Behinderung unnötig unter Druck, führt VKM-Vorsitzende Marie-Ellen Krause aus. „Wir wollen Eltern einen Rahmen geben, in dem sie sich austauschen können.“ Das sei oft „so viel mehr wert, wenn die Behinderung des Kindes nicht nur in Fachkreisen wie mit Ärzten besprochen wird, sondern im Austausch mit anderen Familien“, ergänzt Stephanie Dau, Leiterin des FUD.

Gerade wenn der Nachwuchs noch jung ist, stünden die Eltern angesichts einer Behinderung bisweilen vor riesigen Herausforderungen. „Aber es ist machbar, es geht weiter“, fasst Friederike Luicke zusammen. „Wir erleben hier Menschen mit Behinderung, die glücklich sind“, sagt Marie-Ellen Krause. „Das ist etwas, was wir Eltern, die ein kleines Kind haben oder die ein Kind mit einer Behinderung erwarten, sagen wollen.“

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Ein fester Termin für die Treffen steht noch nicht fest. Hier will der FUD individuell reagieren.

Seniorengruppe

Die Idee zur geplanten Seniorengruppe ist entstanden aus den hauswirtschaftlichen Hilfen, die der VKM seit einiger Zeit anbietet. „Hier gibt es immer wieder Anfragen nach Vernetzung“, weiß Marie-Ellen Krause. Eine feste Altersgrenze, ab welchem Lebensalter jemand Mitglied der Gruppe werden darf, gibt es nicht: „Hier spielt auch das Krankheitsbild eine Rolle.“

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Die Seniorengruppe – gedacht für Menschen mit oder ohne Behinderung – soll sich in der Villa Dominik an der Schmölen-Allee treffen. Denkbar sei beispielsweise, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der barrierefreien Küche zusammen Gerichte kochen, die sie von früher kennen. Oder ein Gesellschaftsspiel machen, einen Spaziergang in die Innenstadt oder sich einfach unterhalten.

Weitere FUD-Angebote

Auch ins reguläre Programm des FUD kehrt nach Corona und Hochwasser Normalität zurück: Nachdem die Villa Dominik nach den schweren Überschwemmungsschäden fast komplett wiederhergestellt ist, können die Angebote des FUD wieder dort stattfinden.

Zwischenzeitlich mussten die FUD-Aktivitäten in das Büro an der Unnaer Straße ausgelagert werden. Doch dort war aufgrund von Platzmangel nicht alles möglich, was in der Villa Dominik problemlos durchgeführt werden kann. Stephanie Dau und Friederike Luicke sind dort aber weiterhin für Beratungen und Informationen anzutreffen.

Zum einen bietet der FUD in der Villa Dominik für Menschen mit Behinderung verschiedene Alltagsaktivitäten an – zum Beispiel einen Leseclub und eine Tanzgruppe. „Wir möchten den Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen“, sagt FUD-Leiterin Stephanie Dau. Zum anderen kommt der FUD auf Wunsch auch zu Familien nach Hause, um diese für einige Stunden zu entlasten – so dass die Eltern in dieser Zeit „frei“ haben. „Das ist der ambulante Bereich, also für Menschen, die nicht bei uns wohnen“, erklärt Marie-Ellen Krause.

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Darüber hinaus bietet der VKM in den Sommerferien – in den ersten drei Ferienwochen – erneut ein Programm für Schulkinder an. „Kinder ohne Behinderung sind in den Ferien einfacher unterzubringen als Kinder mit einer Behinderung“, weiß Marie-Ellen Krause. Geplant sind beispielsweise Ausflüge wie in den Wildwald Vosswinkel sowie Aktivitäten in und an der Villa Dominik. Die Finanzierung der Teilnahme am Ferienprogramm läuft über den Entlastungsbetrag oder die Verhinderungspflege. Der VKM berät hier, welcher finanzielle Topf individuell sinnvoll ist.

Schon jetzt lädt der VKM alle Interessierten zum Sommerfest ein, das am Samstag, 17. Juni, ab 14 Uhr in der Villa Dominik stattfindet.

Kontakt für Interessenten für die Eltern-Kind- sowie für die Seniorengruppe: Büro an der Unnaer Straße 45, Telefon 17573-160, fud@vkm-menden.de.