Hagen. Thomas Dörl ist mit seinen beliebten Puppen das Gesicht hinter der Puppenbühne der Polizei in Hagen. Nach 30 Jahren ist für ihn Schluss:

Bekannt ist er vor allem durch die Puppenbühne der Polizei und die Figuren Opa Hansemann und Lukas. Seit 30 Jahren ist er der Mann für die Verkehrserziehung bei der Hagener Polizei. Zahlreichen Kindern hat er erklärt, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. Er ist einer der dienstältesten Verkehrspolizisten in NRW. Jetzt geht Thomas Dörl in den Ruhestand.

30 Jahre Verkehrserziehung. War da nicht mal der Wunsch nach Abwechslung?

Thomas Dörl: Nein, ich habe die Entscheidung mich auf diese Stelle zu bewerben nie bereut. Ich arbeite mit Kindergärten, Grundschulen, weiterführenden Schulen, aber auch mit Senioren und Menschen mit Behinderung zusammen. Und genau dieser enge Kontakt mit den Menschen macht mir großen Spaß. Ich war mal für kurze Zeit auf einer anderen Stelle, bin aber schnell wieder zurück in die Verkehrserziehung.

Wie hat sich der Bereich der Verkehrserziehung in den vergangenen Jahren verändert?

Es kommt immer wieder etwas Neues dazu und somit auch neue Lehrgänge für uns. Unter anderem gehört mittlerweile zu dem Bereich der Verkehrserziehung auch Rollator-Training, der Umgang mit Pedelecs oder jetzt ganz aktuell Ablenkungs-Simulatoren, die die Problematik und Gefahren durch Ablenkung im Straßenverkehr demonstrieren. Für uns ist es wichtig, dass wir mit der Technik mitgehen und uns dem Straßenverkehr anpassen. Nur so können wir die Menschen in diesen Bereichen ausreichend schulen.

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Auch der Straßenverkehr hat sich verändert…

Auf jeden Fall. Der Straßenverkehr ist so schnelllebig geworden, weil die Leute alle keine Zeit mehr haben. Und dann hast du kleine Kinder, die du vorbereitet hast – und trotzdem passieren Unfälle. Es gibt aber auch besondere Stellen, an denen üben wir mit den Kindern und trotzdem passieren dort schlimme Unfälle. Deshalb muss man immer wieder dranbleiben und bestimmte Kindergärten und Schulen regelmäßig besuchen.

Polizist Thomas Dörl
Polizist Thomas Dörl © Rebecca Borgmeier | Rebecca Borgmeier

Viele ehemalige Schülerinnen und Schüler verbinden mit Thomas Dörl die Puppenbühne. Was machen die Figuren Opa Hansemann und Lukas mittlerweile?

Opa Hansemann und Lukas sind nach wie vor mit dem Polizisten und Ronja auf der Bühne unterwegs. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, dass die Puppenbühne auch nach weit mehr als 30 Jahren und auch in Zeiten von Corona noch genauso bleibt und nicht digital wird. Wir sind lieber live vor Ort. So können wir viel besser auf die Kinder eingehen und sie miteinbeziehen, wenn sie sich melden. Und das macht den Kindern auch nach wie vor großen Spaß.

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Welche Rolle spielt der Verkehrsgarten am Ischeland noch?

Der Verkehrsgarten spielt noch immer eine große Rolle im Bereich der Verkehrserziehung. Dort gibt es neben dem Fahrrad-Training auch noch die Mofa-Ausbildung und die Nachfrage ist groß. Aber besonders wichtig ist für uns das Fahrrad-Training für Kinder, denn wir haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass viele Kinder nur noch ganz schlecht Fahrrad fahren können und deshalb bleibt das auch weiterhin ein wichtiger Punkt für uns.

Gibt es ein besonderes Erlebnis aus den vergangenen 30 Jahren?

Das Schönste war für mich zum einen die Dankbarkeit der Kinder, aber auch der Erwachsenen mit denen ich zusammengearbeitet habe. Aber Kinder sind natürlich besonders ehrlich, entweder sie mögen dich oder eben nicht. Aber wenn nicht, dann sagen sie es dir auch direkt (lacht). Für mich war immer die Prämisse für jedes Kind, das nicht verunfallt, da haben wir gute Arbeit geleistet und das gilt auch heute noch so.

Mit welchem Gefühl geht es in den Ruhestand?

Mit einem guten Gefühl. Ich habe den Job immer gern gemacht, aber jetzt ist eine andere Generation dran. Ich freue mich besonders auf die Zeit mit meinen Enkelkindern, ich will viel reisen und die Zeit einfach genießen.