Breckerfeld. Wie kommen Radfahrer möglichst sicher durch den Ortskern von Breckerfeld? Diese Frage beschäftigt Politik und Verwaltung.
Richtung Zurstraße entsteht ein neuer Radweg. Am Branten soll der bestehende verlängert werden. Welche Wege allerdings der zunehmende Radverkehr in der Breckerfelder Innenstadt nehmen soll, bleibt vorerst offen. Das große Problem: Der Straßenraum ist eng. So eng, dass schon jetzt auf Höhe des Hotels Böving auf dem Fußweg kaum Platz für einen Kinderwagen ist. Wie soll man da nur eine eigene Spur für Radfahrer schaffen?
Gleichwohl kann man Verwaltung und Politik nicht unterstellen, angesichts der steigenden Zahlen von E-Bikern nicht nach Lösungen zu suchen. Jüngstes Beispiel: die Diskussion im Bauausschuss.
Vier Optionen für den Ortskern
Bereits im Vorfeld hatte sich die Stadt mit dem Straßenverkehrsamt des Kreises und der Polizei in Verbindung gesetzt, um auszuloten, wie sich Radfahrer zwischen dem Abzweig Eispalast (nördlich des Ortskerns) und der Münzstraße (südlich am Ende der Bebauung Wengeberg) am besten bewegen könnten.
Immerhin: Vier unterschiedliche Möglichkeiten sind dabei herausgekommen. Allerdings: keine davon ist die perfekte, die Radfahrern sowohl ein schnelles wie auch sicheres Fortkommen garantiert und keinerlei Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern auslöst.
Kein kombinierter Rad-Fußweg
So besteht beispielsweise die Möglichkeit, vorhandene Fußwege – wie im Baugebiet Heider Kopf – mit dem Zusatzschild „Radfahrer frei“ zu versehen. Formal ist auf diesen Wegen für Radler allerdings Schrittgeschwindigkeit vorgeschrieben. Solche Wege könnte man auch zu einem gemeinsamen Fuß- und Radweg erklären. Hier sind Radfahrer aufgefordert, ihre Geschwindigkeit anzupassen. Eine weitere Möglichkeit: eine getrennter Rad- und Fußweg. Der wiederum muss von Radfahrer – so vorhanden – genutzt werden. Letzte Option: Fahrradschutzstreifen. Die können, müssen aber nicht von Radlern genutzt werden.
Die Verwaltung kommt zum Schluss, dass kombinierte Rad- und Fußwege aufgrund der geringen Breite vorhandener Gehwege im Ortskern nicht in Frage kommen. Auch die Beschilderung „Radfahrer frei“ ist in Teilen nicht möglich bzw. nach Auskunft der Polizei nur mit erheblichem Aufwand umzusetzen. Immerhin: Die Wege in den Parks Alter Friedhof, Heider Kopf, Hansering und südlich Westerfeld kämen für die beiden ersten Optionen Frage. Darüber hinaus käme auch die Option in Frage, den Radverkehr über Ost- und Westring und nicht über die enge Frankfurter Straße zu leiten.
Umfahrung über die Ringe
Zumindest Grünen-Vertreter Andreas Balster, dessen Fraktion die Diskussion einst angestoßen hatte, sieht das als mögliche Option: „Ich halte es für eine gute Idee, dass Radfahrer den Innenstadtbereich nach Möglichkeit umfahren.“ Dazu machte er Kleinigkeiten aufmerksam, die das Radfahren erleichtern könnten. „Am Ende der Münzstraße gibt es eine kleine Treppe hin zum Radweg. Die kann übrigens auch mit Rollstuhl oder Kinderwagen kaum bewältigt werden.“ Eine Rampe würde hier Sinn ergeben. Auch eine Freigabe der Fußwege am Heider Kopf hält Balster für machbar.
Mit dieser Idee könne sich, so Axel Zacharias (CDU), auch seine Fraktion anfreunden. Ein Problem sehe man lediglich im Bereich des Altenzentrums.
Verkehrszählung soll Klarheit bringen
Für „Radzonen“, über die bis dahin gar nicht diskutiert wurde, sprach sich Rudi Kilimann (Wählergemeinschaft) aus, der gleichzeitig darauf hinwies, dass seiner Wahrnehmung nach auf den Fußwegen am Heider Kopf gerast würde und es immer wieder zu gefährlichen Situationen käme.
Nun soll zunächst ein Verkehrszählung stattfinden, um zu erfahren, wie viele Radfahrer täglich überhaupt durch den Ortskern fahren.